Zitat:
Zitat von Jakob
Dazu eine Frage (falls das schon mehrfach besprochen wurde, bitte nur um kurze Info wo ich das ca. finden kann):
Wie ernährt sich ein eingefleischter Paleo Anhänger bei einem Ironman? (allerdings bin ich bei "absoluten Wahrheiten" immer skeptisch)
|
Zunächst gibt es für mich pwersönlich keine absoluten Wahrheiten, sondern das Bessere ist des Guten Feind. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen (spleenigen) Ideen, was eine optimale Ernährung angeht. Nach eingehendem Studium der einschlägigen Konzepte und reichlich (Selbst-) Experimentieren bin ich zu der (vorläufigen) Überzeugung gelangt, dass das Paleo-Konzept den überzeugendsten theoretischen Überbau hat ("nothing makes sense in biology except in the light of evolution"; Theodosius Dobzhansky).
Zu Deinr Frage, erlaube ich mir den entsprechenden Passus aus meinem Essay, Teil 3 zu zitieren, der sich inhaltlich stark an Cordain/Friel und deren Konzept anlehnt:
"
Phase 2: Während Training oder Wettkampf
Die Leitlinien für die Ernährung während des Training oder Wettkampfes unterscheiden sich je nach Dauer der Belastung:
Dauer bis 90 Minuten
* Hohe Intensität erfordert volle Glykogenspeicher vor dem Start
* Während der Belastung nur Flüssigkeit zuführen (je nach Witterung und Schweissrate)
* Wasser genügt
Dauer 90 Minuten bis 4 Stunden
* Sportdrinks oder Gels mit Wasser (0,2l je 100 kcal des Gels). Statt handelsüblicher Konfektionsgels kann man auch Honig verwenden.
* Keine feste Nahrung
* Sportdrinks statt Wasser reduziert Muskelabbau.
* Ein Verhältnis von 4:1 Kohlenhydrate zu Protein (insbesondere BCAA's) ist optimal. Minimum 2,2 kcal Kohlenhydrate und 0,55 kcal Proteine pro kg Körpergewicht. Bei 70 kg Körpergewicht: 38g Kohlenhydrate. Dazu dann 1/4 der Kohlenhydrate= 9,5g Proteine.
* 500 bis 800 ml Flüssigkeit pro Stunde.
* Maltodextrin als Kohlenhydratquelle
* Natrium das einzige Mineral, das ersetzt werden muss/kann
Dauer 4 bis 12 Stunden
* Gefahr der Hyponaträmie (Salzmangel mit Überhydrierung) zentrales Problem
* Kohlenhydrate müssen von Beginn an in Größenordnungen nahe dem Verbrauch zugeführt werden
* 1500 bis 2000 kcal in Form von Glykogen sind im Speicher, die nicht zugeführt werden müssen. Das stündliche Defizit sollte unter 100 kcal liegen.
* Aufnahme von 300 bis 600 kcal pro Stunde in gleichmäßiger Verteilung alle 10 bis 20 min primär aus flüssigen Quellen.
* Sportriegel (auch selbstgebackene nach Paleorezepten) nur bei sehr langen Einheiten oder Wettkämpfen.
* Feste Nahrung sollte mittleren bis hohen glykämischen Index, wenig Ballaststoffe haben und leicht verdaulich sein (Banane, Studentenfutter)
* 0,2 l Wasser pro 100 kcal feste Nahrung
* 500 bis 800 ml Flüssigkeit pro Stunde
* Koffein kann Sinn machen
* 1g Natrium pro Stunde als oberer Grenzwert (über Kochsalz zuführen)
* Andere Elektrolyte als Natrium sind nur bei heißen Bedingungen sinnvoll.
Der Biologe Bernd Heinrich (Laufen – Geschichte einer Leidenschaft, 2005), lief 1981 in einem Paleo-Selbstversuch (als noch kein Mensch von Paleo-Ernährung redete), den er in seinem hochspannenden Buch beschreibt, als Newcomer die 100 km von Chicago in US-Rekord von 6:38:12.
Nur vier US-Läufer waren seitdem schneller. Seine zentrale Wettkampfverpflegung: Preisselbeersaft.
Dauer 12 bis 18 Stunden
* Hunger könnte zum Problem werden, daher feste Nahrung ratsam
* Auf das hören, was der Körper will und was erfahrungsgemäß individuell gut vertragen wird
* Hoher glykämischer Index der Nahrungsmittel vorteilhaft
* Koffein
Dauer mehr als 18 Stunden
* Fett (20 bis 33% der Energie) und Protein (5-15% der Energie) zuführen
* Magnesium und Kalium neben Natrium zuführen"
http://www.triathlon-szene.de/index....1&limitstart=3