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Zitat von sybenwurz
Schön, dass ich hier in meinem Blog auch mal was zu lesen kriege... 
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Hm, damit wars dann ja nu auch wieder vorbei, heidenei...

Der Tag heute war bestenfalls durchwachsen.
Nachm Laufen heute morgen musste ich noch einige KV fertigmachen, n paar Auftragsbestätigungen korrigieren und endlich ne Mail raushauen, die ich n paar Tage vergessen hatte.
Eigentlich war ich ziemlich high, weil ich mitm Elefant zur Arbeit wollte, und das machte auch richtig Laune, daher nahm ich nicht so richtig wahr, dass sich der Starter eher mühsam in Bewegung setzte und das Ducati-Triebwerk mehr so mit Hängen und Würgen und knapp davor, an der Kompression zu scheitern, zum Laufen brachte.
Das fiel mir wie Schuppen aus den Haaren, als die Kiste abends vor der Firma so gut wie keinen Huster mehr machte: Batterie platt.
Irgendwie kriegte ich es mit liebevollem Streicheln des Starterknopfes hin, dass die Kiste dennoch ansprang und war dann noch so geistreich, meine Freunde von der Bank zu besuchen, um deren Einzahlungsautomat mit ein paar leckeren Scheinchen zu füttern.
Genialerweise lief der Motor danach direkt schon fast vom Anschauen des Knopfes fürs Stromknie und bis ich auf die Autobahn einbog, hatte ich die scheinbare Misere schon wieder vergessen und überlegt, ob und wo wohl ein versteckter Verbraucher sein könnte.
Beim Blinken zum Einfädeln fiel mir auf, dass der Blinker eher träge bis gar nicht funktionierte und da es mittlerweile leidlich finster war, beschäftigte mich die Frage, ob die Armaturenbeleuchtung wohl so dunkel oder eher kaputt sei.
Gut, kagge, eins und eins zusammenzählen: Entweder die Batterie hinüber (eher nicht, dann ist meist schlagartig Schluss, wie ich mal in der Schweiz feststellen musste, wo die Batterie, die in Germany 80DM kostete, mit 120Stutz zu entlöhnen war, ich aber immerhin das Glück hatte, nur ein paar Meter vor der Ausfahrt zu stranden, von der aus ich nur 3km zu nem Kumpel schieben musste, wovon das Meiste noch bergab ging...) oder sie wird nicht geladen und nu mit jedem Meter weiter leer gesaugt. Also erstmal das Licht ausmachen.
So blind auch alle anderen immer scheinen, nen Motorradfahrer im Dunkeln nehmen sie zumindest auf der Autobahn schon wahr, was sie durch freudiges Lichthupen ausdrücken.
So freudig, wie ich mir heute mehrmals die entschuldigende Einleitung anhören durfte, jemand wollte sein Rad schon den ganzen Winter vorbeibringen, die Gabel einschicken lassen oder gleich voll fett umgebaut haben.
Meist freu ich mich wie n Keks, wenn ich die Jungs dann n paar Wochen nach hinten schiebe, nen sehr bedauernden Blick aufsetze und bemitleidend meine, vorher sei beim besten Willen nix mehr zu machen, weil ja nu die ganzen Schönwetterfahrer aus ihren Löchern gekrochen kommen, denen just beim ersten Sonnenstrahl einfällt, dass sie noch mitm Rad in die werkstatt müssten.
Das erstickt natürlich jedwede Gegenwehr und ich lache jedesmal laut in mich rein;- am besten ists dann aber am Abend, wenn wir nach vollbrachtem Tagwerk alle noch ein wenig rumhängen und die besten Szenen des Tages nochmal zum Besten geben und uns vor Lachen auf die Schenkel klopfen, weil man ja schon am Rande mitkriegt, was bei den Kollegen so am Laufen ist und wer grad vor der Annahme steht und bittelt und fleht, weil er/sie ja ach wie so dringlich auf das Rad angewiesen ist.
Gut, ich war also im Finstern und ohne Licht auf der Bahn unterwegs. Die Entscheidung, dort auch zu bleiben, war schnell getroffen;- jemandem am Telefon erklären zu müssen, wo in der Walachei ich gestrandet war, erschien mir nicht aussichtsreich bei meinen Ortskenntnissen.
Die Alternativroute bin ich zwar weitgehend drei Jahre lang gefahren, die kleinen Nester hab ich mir aber nie merken können, auch wenn ich jeden Feldweg und jeden Strauch rundum kenne.
Interessant wurde es dann natürlich, als ich auf die Bundesstrasse musste, wo die letzten 20km abzuspulen waren.
Hier isses brandgefährlich, weil entgegenkommende Abbieger
oder Überholer einen ja nicht sehen. Ein Versuch mit eingeschaltetem Standlicht ergab, dass das eh schon so gut wie nicht mehr brennt, also hab ichs gelassen, mich damit erkennbar zu machen und gehofft, dass der Saft der Batterie bis nach Hause reicht.
Tat er, also nochmal Glück gehabt, und genialerweise war die Sitzbank nicht fest verriegelt, so dass ich an die Batterie kommen und deren Spannung messen konnte: knapp unter 8V. Fabelhaft. Spricht unbedingt dafür, sich keine Billigdinger zu kaufen. Das Ding war immerhin rund 4 Jahre gestanden, bevor ich sie und die Elefant wieder zum Leben erweckte.
Nutzte der Lichtmaschine offensichtlich aber nix: Im Leerlauf und unter Last kriegt sie grad noch 11V zusammen, beim Gasgeben geht sie aber in die Knie und runter auf 6V.
Schade;- hatte mich gerade mit der Idee angefreundet, mich mit der Fanti am Wochenende mal ins schöne Ingolstadt zu zoomen...