Kurz mal durchgeschaut, angeregt von Genussläufers These in den letzten Tagen (Danke dafür) dass alles Öl dieser Welt verbrannt uns nicht in den Abgrund reisst: Jein, Öl ist nicht der zentrale Treiber, Kohle ist es, anderer Treiber : Gas, Beton/Zement, tierische Landwirtschaft … kann man nicht alles weglaufen.
m.
Klar. Die mit gegenwärtiger Technik förderbaren Ölreserven, das wären ca. 1700 Milliarden Barrel, verbrannt in ca. 50 Jahren, bedeuten ca. 0,5 Grad C. Erhöhung der globalen durchschnittlichen Temperatur.
Es besteht halt eine ökonomische Meinung, dass alles, was gefördert wird, auch Abnehmer in der Weltwirtschaft findet und verwendet werden wird, egal von wem, was auch Genussläufer als Argument hier vorgetragen hat.
Wenn die Nachfrage einen Preis erzielt, der über den Förderkosten liegt wird das wohl so kommen, denke ich mir als Laie
m.
PS: interessantes Fundstück beim Surfen durch die Daten: Hawaii ist wohl derjenige Bundesstaat der USA der am meisten seinen Strom aus Öl erzeugt … Sonne? Wind?
Der Punkt ist doch der Konsum und damit das Wachstum und die Produktivität. Konsumieren wir weniger wird weniger produziert, das Wachstum sinkt usw. und damit die CO2-Emissionen.
Wir haben strukturelle Probleme:
- Klimawandel
- Bevölkerungsexplosion
- Alterspilz (auch in China in absehbarer Zeit)
- keine Kontrolle des Internets
- keine Kontrolle des globalen Finanzmarkts
- Konflikte und Kriege? In begrenztem Ausmaße.
Das Einzige, was ein "weiter so" rechtfertigte wäre saubere und sichere Energiegewinnung. Diese Energie bekommen wir aber nur in den Bedarfen durch die Kernfusion (kontrollierte Kernverschmelzung von Wasserstoff zu Helium wie auf der Sonne).
Diese wird uns, serioes geschätzt, in 100-150 Jahren gelingen, falls überhaupt. Das weiß man wegen mathematischer Schätzungen. D.h. die Mathematik für die Berechnung dieser Fusionsprozesse ist noch nicht komplett. In der Wissenschaft ist die Mathematik oftmals schon erfunden, vgl. Wissenschaftshistorie, d.h. es kam vor, dass eine Mathematik erfunden wurde, für die es Jahrhunderte später erst eine Anwendung gab. So ist es mit der Fusion auf der Erde. Wir haben die mathematische Beschreibung noch nicht im Griff.
Was bleibt ist den Konsum 'runterzufahren, soll dieser Körper, auf dem wir existieren (dürfen), die Erde, nicht kollabieren. Beispielsweise ist die Masse der Insekten um 75% geschrumpft in den letzen 40 Jahren. Nur ein Beispiel. Was tun Waldameisen? Was wenn Pilze dezimiert sind im Boden? Ein anderes Beispiel. Allgemein sind viele Arten bedroht. Täglich sterben 130-140 Arten aus. Wenn das bestimmte Pilze sind oder die Waldameisen, was dann? Oder der Krill im Suedpolarmeer? Alles andere, im Vergleich zur Kernfusion, sind Verschiebungen des Status quo. Mit minimalen Effizienzgewinnen, die den Energiehunger nicht befrieden.
Die Corona-Pandemie hatte einen weiteren Anstieg der Emissionen verhindert, eine Plateauphase erzeugt (Verlassen des roten Pfads; gelber Pfad). Nun sind wir wieder auf dem roten Pfad. Der Grund ist Konsum. Vom hellgrünen Pfad (+1,5° Ziel "Klimaneutralitaet") sind wir also meilenweit entfernt. Ja selbst CoVid-19 hatte keine Senkung erwirkt der CO2-Emissionen hin zum hellgrünen Pfad, und auch nicht erst zum grünen Pfad (Klimaneutralitaet = +/- 0,0°C).
Wem gehört eigentlich die Erde? Offiziell den Ländern und Staaten. Ist das tatsächlich so? Natürlich. D.h. es gibt kein Machtinstrument, welches alle Staaten der Erde dazu zwingt, den Kurs des "kollektiven Selbstmordes" zu verlassen. Deswegen wäre die Einführung einer Weltregierung vllt auch eine Möglichkeit. Wie könnte das aussehen und wer könnte das umsetzen? Hier kann man auch die Frage anschließen wer welchen Länder erlaubt welche Waffen zu besitzen. Wollten wir eine Weltregierung? Die unseren Konsum deckelt. Aktuell heißt es ja, die Demokratie muss verteidigt werden. Muss sie das? Nicht nur Religionen haben sich entwickelt. Z.B. vom Polytheismus zum Monotheismus. Auch Staatsformen haben sich entwickelt. Von der Monarchie zur Demokratie. Ist Demokratie wirklich die letzte Entwicklungsstufe?
Die Demokratie zu verteidigen ist unsere Pflicht. Nur das wir uns richtig verstehen. Vllt wäre eine Militärregierung gut, global. Wir wären zwar in unserer Freiheit beschnitten, könnten aber vllt unsere Probleme lösen. Indem die Ressourcen sinnvoll rationiert werden. Frieden wäre imho die Grundvoraussetzung dafür. Solange wir auf einander eindreschen, Neid und Eifersucht hegen dadurch dass der Vergleichsmassstab (Bezugssystem) in Richtung "mehr" und nicht "weniger" verschoben wird, bleibt Grausamkeit als der Gegenpol zu Gerechtigkeit. Und die wollen wir ja alle. Oder?
Gerechtigkeit wird widerfahren auch wenn die Welt daran zu Grunde geht. - aus dem alten Rom.
Damit ziehe ich mich aus dem Forum zurück und wünsche dem Admin viel Glück auf Hawaii. Anschließend gucke ich hier gerne wieder vorbei, wegen Wettkampfberichten, Materialdiskussion und vllt auch dem Fachgesimple über die Triathlonleistungen namhafter Top-Profis.
An- und abschließend entschuldige ich mich für die meine provozierende Art und den meinen bisweilen blumigen Schreibstil.
Gesundheit und Umweltschutz, deswegen bin ich Triathlet geworden.
Inwieweit dieser post unsinnig ist liegt im Auge des Betrachters.
Viele Grüße!
Trimichi
P.S.: Literaturtipp / Schopenhauer, Arthur. Die Kunst, glücklich zu sein
Man könnte z.B. erstmal anfangen, diese Länder so nehmen wie sie sind. Man könnte es sich schenken, deren Fußball WM mit Regenbogenbinde für die Innenpolitik zu nutzen. Man könnte damit aufhören, die Vermittlung westlicher Werte als das oberste Ziel zu verfolgen und sich auf Gemeinsamkeiten konzentrieren. Das geht alles nicht von heute auf morgen. Wir beginnen aber nicht mal damit.
Die Strategie des Dialogs auf Augenhöhe, ganz gleich mit wem.
Ist nicht das Pariser Abkommen genau das? Die Länder der Welt einigen sich einstimmig auf Klimaschutzmaßnahmen. Jedes Land nach seinen individuellen Möglichkeiten, abhängig vom jeweiligen Entwicklungsstand. Westliche Werte wie Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung stehen nicht im Vertrag. Worin besteht der Unterschied zwischen Deinem Vorschlag und dem Pariser Abkommen?
Gibt es vielleicht ein Beispiel dafür, wo der Verzicht auf Regenbogenbinden beim Kicken und auf westliche Werte irgend ein Land dazu bewegt hätte, seine Wirtschaft komplett umzukrempeln und auf Kohle, Öl und Gas zu verzichten – zumindest im Ansatz, also ein ganz kleines bisschen?