Denke mal an 24h-Rennen, wie man sie im Hobbybereich unter Radfahrern häufig antrifft. Zum Teil als Zweierstaffeln. Da hängt dann der eine am Tropf, während der andere radelt.
Was Du hier beschreibst passiert während des Rennens.
Es ging die ganze Zeit über um die Infusion nach dem WK.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...auch aus Gründen der Ästhetik...
Unter diesem Gesichtspunkt sind Gels und Energieriegel je nach Empfinden des Betrachters u.U. auch grenzwertig.
Schnelle Radzeiten ohne Pinkelpause sowieso.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...dort eine Grenze zu ziehen, wo ohne medizinische Notwendigkeit eine Kanüle in eine Ader geschoben wird.
Da wäre dann aber auch zu diskutieren, ob die Grenze nicht schon da erreicht ist, wo im Rahmen einer Leistungsdiagnose Blut abgenommen wird.
Möglicherweise steckt ja hinter den Überlegungen der NADA/WADA die zu dieser Regel geführt haben ja auch die Möglichkeit durch Infusionen nach dem WK andere Dopingsubstanzen zu maskieren oder so weit zu verdünnen, dass sie unter bestimmten Schwellen bleiben.... ? Kennt sich damit jemand aus?
Wie willst du solche Antworten/Regeln denn "unabhängig, allgemein gültig, aus sich selbst heraus" herleiten ?
Nehmen wir eine etwaige iv Flüssigkeitsauffüllung bei der TdF. Wie bestimmt man ob das richtig oder falsch ist?
Aspirin, Paracetamol etc. prophylaktisch beim IM.
Koffein in Pulverform.
Warum genau ist intravenös schlimmer als oral ?
Wann genau werden NEMs zu einem Medikament ?
Was ist mit Wirkstoffen, die natürlich in Pflanzen enthalten sind ?
Wenn sie extrahiert und konzentriert in Pulverform vorliegen ?
Was ist natürlich ?
Ich denke, das ist oft eine Frage des konsensualen Empfindens ...
Ach hör doch auf mit diesen Spitzfindigkeiten. Das es immer einen Graubereich gibt, wo der eine so, der andere so entscheidet, ist ja wohl trivial. NEMs sind halt hellgrau, Koffein mittelgrau, Aspirin dunkelgrau oder wie auch immer. Aber sich nach einem Rennen eine Infusion zu legen, ohne echten medizinischen Grund, das ist tiefschwarz, Punkt.
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Goals without plans are wishes.
Also bei den Beiden am Anfang genannten Athleten bestand nicht der Verdacht von Doping man geht von einer Belastung aus die der Körper nicht weggesteckt hat. Doping ist ein Thema für sich und uberhaupt indiskutabel genauso wie jemand der vorbeugend Schmerzmittel nimmt!
Eine Packung Paracetamol enhält eine tötliche Menge Wirkstoff, da die Leber nicht nachkommen würde und es somit lebertoxisch wäre.. Und das nehm ich dann um beim IM oder M besser durch zu kommen - scheint mir schon sehr schizophren?!?
"wo schmerzen sind is leben" oder? :-) Ich möchte meinen Sport spüren!
Ich denk trotzdem das eine LD ein gewisses Risiko birgt was nicht unterschätzt werden sollte aber solange der Teilnehmer seine 500 hinblättert sieht der Veranstalter gerne weg..
Na ja, da ich mich dunkel daran erinnern kann, dass der Ulle irgendwann mal im Fernsehen gesagt hat, dass er einem Tag ne schlechte Leistung gebracht hat, weil der Eiweissbeutel am Abend vorher nicht in Topqualität war (wird Eiweiss auch auch per Infusion gegeben? Hörte sich da zumindest so an), hätten wir nun auch endlich sein Geständnis!
Das war Jens Voigt in 2003 IIRC. Sicher bin ich mir da auch nicht, also bitte nicht drauf festnageln.
Edith sagt, sie nimmt alles zurueck - siehe unten.
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Geändert von KernelPanic (01.09.2011 um 14:48 Uhr).
Ullrich: Vergiftete Infusion war Schuld am Tour-Fieber
02.09.2003 - Berlin (dpa) - Eine «vergiftete Eiweiß-Infusion» war Schuld daran, dass Jan Ullrich die Tour de France wegen hohen Fiebers beinahe aufgegeben hätte.
Das erklärte der 29-jährige Olympiasieger, der im Juli bei der Tour zum fünften Mal in seiner Karriere Zweiter geworden war, in der Beckmann-Talkshow der ARD. «Sofort nach der Infusion bekam ich hohes Fieber, fast 40 Grad», sagte Ullrich, der seine Probleme während der Tour geheim gehalten hatte, um die Konkurrenz nicht zu Attacken zu ermutigen. Die Temperatur sei schnell wieder verschwunden, er sei aber vier Tage geschwächt gewesen, erklärte Ullrich.
Der Vorfall ereignete sich vor Beginn der Alpen-Abschnitte und hatte Ullrich auch noch auf der «Königsetappe» nach L`Alpe d`Huez, auf der er zum ersten Mal entscheidenden Boden gegen den späteren Gesamtsieger Lance Armstrong (USA) verlor, sehr geschwächt. Teamleitung und die Ärzte seiner Bianchi-Mannschaft hatten während der Tour von einer Magen- und Darm-Infektion bei ihrem Kapitän gesprochen.
Auf schweren Bergetappen verbrauchen Radprofis bei der Tour an manchen Tagen rund 8000 Kalorien, die sie über die Nahrung nicht aufnehmen können. In diesem Fall sind Infusionen nach den Etappen fast an der Tagesordnung, um den Kräftehaushalt des Körpers wieder auszugleichen.
Möglicherweise steckt ja hinter den Überlegungen der NADA/WADA die zu dieser Regel geführt haben ja auch die Möglichkeit durch Infusionen nach dem WK andere Dopingsubstanzen zu maskieren oder so weit zu verdünnen, dass sie unter bestimmten Schwellen bleiben.... ? Kennt sich damit jemand aus?
Hierzu hab ich gefunden:
Zitat:
Der genaue englische Text der WADA Prohibited List 2008 lautet:
M2. CHEMICAL AND PHYSICAL MANIPULATION
1. Tampering, or attempting to tamper, in order to alter the integrity and validity of Samples collected during Doping Controls is prohibited. These
include but are not limited to catheterisation, urine substitution and/or alteration.
2. Intravenous infusion is prohibited. In an acute medical situation where this method is deemed necessary, a retroactive Therapeutic Use Exemption will be required.
Deutsche Übersetzung (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2008 Teil II Nr. 8, ausgegeben zu Bonn am 21. April 2008)
M2. Chemische und physikalische Manipulation
1. Verboten ist die tatsächliche oder versuchte unzulässige Einflussnahme, um die Integrität und Validität der Proben, die während der Dopingkontrollen genommen werden, zu verändern. Hierunter fallen unter anderem die Katheterisierung, der Austausch und/oder die Veränderung von Urin.
2. Verboten ist die intravenöse Infusion. In einer akuten medizinischen Situation, in der diese Methode für notwendig erachtet wird, wird eine rückwirkende Ausnahmegenehmigung zur therapeutischen Anwendung gefordert.