Aufgeben fiel und fällt mir immer äußerst schwer. Schon zu meinen Schachzeiten kämpfte ich auch in aussichtslosen Stellungen noch lange weiter. Anderen war es peinlich, sie wollten den Ort des "Versagens" möglich schnell verlassen, manche überspielten die Bedeutung mit geschauspielter Gleichgültigkeit, andere wie auch ich versuchten einfach so lange es geht im "Rennen" zu bleiben. Natürlich war es in den meisten Fällen aussichtslos, aber ich hatte erstaunlich viele Spiele, in denen sich das Blatt ganz unverhofft noch wendete. Wenn man nichts mehr zu verlieren hat, der andere hingegen nur noch versagen kann, werden mitunter unheimliche Kräfte frei oder hemmen auf der anderen Seite. Solche Punktgewinne waren dann auch süßer und erinnerungswürdiger als routinierte einseitige Siege

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Letzte Woche platzten bei mir mehrere Träume und Hoffnungen, die ich nur bedingt beeinflußen konnte. Die erwartete leichte Beruhigung nach Ostern kann ich jetzt voll vergessen

. Es könnte eher noch schwieriger werden. Lediglich meine Arzttermine(seit November 2-3 im Wochenschnitt)sind vorerst nicht mehr nötig.
Meine Sorgen sind zum Glück nichts Endgültiges. Wenngleich meist eher fremdbestimmt, mit Wille, Glück und Hingabe ist das Spiel noch nicht zu Ende

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Aufgrund nahezu Null Sport, trockenem Wetter, der Chance auf ewiglange Grübelei und einem kleinen neuen Traum startete ich gestern früh kurz nach 6 Uhr Winterzeit mit dem MTB. Es rollte nicht besonders locker, auch nicht besonders schnell, aber relativ konstant im Zielbereich von einem 20er Bruttoschnitt.
Mir war schon etwas mulmig. Keine 4 Woche ist es her, da hatte ich mich gerade erst mühsam wieder an 5 Stunden Touren gewöhnt, jetzt war nach exakt 100 Km und knapp 5 Stunden, passenderweise in Heimhausen Wende und genau so lange heimwärts wieder nach Hause zurück. Wenigstens musste ich ab jetzt nicht mehr frösteln, die Sonne zeigte sich ab und an. Für meine MS war dies aber genau perfekt. Hitze verträgt sie gar nicht. Erstaunlicherweise denke ich auf den Touren gar nicht mehr an sie, halte den Schnitt, der Hintern wehklagt wie üblich

, der Rest will die Sorgen kompensieren.
Ich darf nicht denken, wie weit es noch ist, dass meine nächsten Rettungsanker alte, ehemalige Rekordziele sind, einfach nur im Rennen bleiben. Es klappt, ich halte sogar exakt meinen Schnitt und finishe die 200 Km mit rund 1100 Höhenmetern in 9.57 Std., rolle noch kurz 3 Minuten aus und bin zufrieden.
Was die nächste Zeit auch bringen mag, für den Augenblick bin ich zufrieden, glücklich und frei von Sorgen

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Allen ebenso schöne Gefühle

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