Ich habe mal wieder das Gefühl, daß es für viele hier nur ein entweder-oder gibt, keine Zwischenmöglichkeiten. Die Welt ist aber grau oder bunt aber nie schwarz-weiß.
Da trügt dein Gefühl. Obwohl es könnte sein daß Du über Dich selbst schreibst:
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Muß nicht, aber es kann relevant sein. Z.B. Wenn ich ein italienisches Restaurant betreiben will, macht sich ein italienischer Koch besser als ein chinesischer. Wenn ich einen Laden in einem Einzugsgebiet mit vielen Türken habe, sind türkische Verkäufer von Vorteil.
Du selbst hast hier schwarz-weiß gemalt.
der italienische Koch macht sich besser bei Dir. Ich denke er kann sich besser machen. Der türkische Verkäufer sind von Vorteil. Bei mir kann er von Vorteil sein.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Nein, auf mich wirkt der Zeitgeist so, als ob Herkunft und Persönlichkeit überhaupt keine Argumente für eine Einstellung sein dürfen. Qualifikation ist natürlich das erste Argument, und ist mir sicher nicht egal - aber in vielen Fällen (nicht immer) kann Herkunft und Persönlichkeit, ja auch Geschlecht für einen Job, für das Betriebsklima, für das Team eine bedeutende Rolle spielen. Der Unternehmer muß die Freiheit haben, dies für sich bzw. für seine Leute zu beurteilen und zu beeinflussen.
Ich habe mal wieder das Gefühl, daß es für viele hier nur ein entweder-oder gibt, keine Zwischenmöglichkeiten. Die Welt ist aber grau oder bunt aber nie schwarz-weiß.
Eigentlich findet man in jeder umfänglicheren Stellenausschreibung neben den fachlichen Anforderungen einen Punkt, der die Anforderungen an die Persönlichkeit beschreibt wie teamfähig, selbständig, verantwortungsbewusst, engagiert usf. . Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst, dass die Persönlichkeit heute keine Rolle spielt für eine berufliche Einstellung und die Arbeitgeber sie nicht bei Einstellungsgesprächen entsprechend der Ausschreibung berücksichtigen.
Dir ist hier unter dem Deckmantel der unternehmerischen Freiheit die Qualifikation und die Chancen eines Bewerbers eher egal.
Nein, ich finde nur, zusätzliche, betriebsspezifische Einstellkriterien müssen auch akzeptiert werden. Ich habe es 1984 auch akzeptiert und verstanden, daß mich wegen der Ostblock-Herkunft kein Luftfahrtunternehmen genommen hat. Ich las zuletzt auch von einem Mittelständler, der bevorzugt Triathleten eingestellt hat, um Traningspartner zu haben. Ist eben persönliche Prioritätensetzung, die Freiheit gönne ich jedem.
Zitat:
Ist dein Arbeitgeber & sind deine Kollegen auch Rumäne/n wie Du? Ich hoffe ich habe Deine Herkunft richtig im Kopf ansonsten bitte ich um Entschuldigung.
Fast richtig, ich bin Ungare aus Siebenbürgen/Rumänien. Nein, sind sie nicht. Aber wer z.B. ein Familienbetrieb mit lauter Rumänen hat, freut sich, wenn die Neueinstellung auch rumänisch kann - es macht vieles einfacher, und ist somit ein legitimes Kriterium (unter anderen).
Übrigens, mein Arbeitgeber lädt jeden Bewerber zu einem Vortrag ein, bei dem die ganze Arbeitsgruppe dabei ist. Danach wird gemeinsam entschieden, ob der Kandidat zu uns paßt, nicht nur fachlich, sondern auch von der Persönlichkeit, Sprache, Alter, etc. Neben der Qualifikation gibt es nun mal viele wichtige "Soft factors", die man nicht ausblenden oder für Unsinnig erklären sollte. Sie müssen nicht immer relevant sein - sie müssen aber m.M.n. relevant sein dürfen.
Zitat:
Zitat von tandem65
Da trügt dein Gefühl. Obwohl es könnte sein daß Du über Dich selbst schreibst:...
Du selbst hast hier schwarz-weiß gemalt.
der italienische Koch macht sich besser bei Dir. Ich denke er kann sich besser machen. Der türkische Verkäufer sind von Vorteil. Bei mir kann er von Vorteil sein.
O.k., wenn Du es so wörtlich nimmst: mein Beispiel war natürlich als ein "kann"-Beispiel gemeint,. s. auch meine anderen Erklärungen dazu. Es kann so sein, muß aber nicht, aber ob es so ist, das soll der Arbeitgeber entscheiden dürfen, und niemand anderes.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Eigentlich findet man in jeder umfänglicheren Stellenausschreibung neben den fachlichen Anforderungen einen Punkt, der die Anforderungen an die Persönlichkeit beschreibt wie teamfähig, selbständig, verantwortungsbewusst, engagiert usf. . Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst, dass die Persönlichkeit heute keine Rolle spielt für eine berufliche Einstellung?
Nun, für mich gehören zur Persönlichkeit nicht nur die o.g. leistungsbezogenen Merkmale, sondern auch eben sachen wie Herkunft, Sozialisierung, Geschlecht, Sprache, etc. - und diese letzteren Dinge will der "Zeitgeist" aus (für mich übertriebenen, wenn auch gelegentlich berechtigten) Angst vor Diskriminierung aus dem Bewerbungsprozeß raushalten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Nein, ich finde nur, zusätzliche, betriebsspezifische Einstellkriterien müssen auch akzeptiert werden... Ich las zuletzt auch von einem Mittelständler, der bevorzugt Triathleten eingestellt hat, um Traningspartner zu haben. Ist eben persönliche Prioritätensetzung, die Freiheit gönne ich jedem ...
So ein KmUnternehmen suche ich auch noch, dass ITler oberhalb 40Lenzen einstellt und als Trainingspartner gegen Überstunden "missbraucht"...
Am besten noch im Grossraum Hamburg !
Gruss
Thomas
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Nun, für mich gehören zur Persönlichkeit nicht nur die o.g. leistungsbezogenen Merkmale, sondern auch eben sachen wie Herkunft, Sozialisierung, Geschlecht, Sprache, etc. - und diese letzteren Dinge will der "Zeitgeist" aus (für mich übertriebenen, wenn auch gelegentlich berechtigten) Angst vor Diskriminierung aus dem Bewerbungsprozeß raushalten.
Wenn diese Punkte bei der Einstellung von Mitarbeiter_innen für dich ausschlaggebend sind, dann verstößt du damit gegen unsere Verfassung. Hier geht es nicht um den Zeitgeist. An anderer Stelle würdest du Menschen, welche sich nicht unserer Kultur, unserer Verfassung etc. anpassen abschieben. Wollen wir direkt mit dir anfangen?
p.s. HIER kannst du u.a. zum geltenden BetrVG und AGG nachlesen.
Nun, für mich gehören zur Persönlichkeit nicht nur die o.g. leistungsbezogenen Merkmale, sondern auch eben sachen wie Herkunft, Sozialisierung, Geschlecht, Sprache, etc. - und diese letzteren Dinge will der "Zeitgeist" aus (für mich übertriebenen, wenn auch gelegentlich berechtigten) Angst vor Diskriminierung aus dem Bewerbungsprozeß raushalten.
Natürlich gehören die Sprache oder das Geschlecht z.B. immer in ein Ausschreibungsprofil, wo eine Spezifizierung fachlich für den Kundenkontakt z.B. und / oder die Teamzusammenstellung notwendig ist.
Diskriminierend und rassistisch wäre es objektiv, schreibst Du für einen Job, obwohl es nicht zum fachlich-persönlichen Anforderungsprofil gehört: Voraussetzung: Arier.
Danke für den Link. Das mit den Dax-Unternehmen ist natürlich nicht alles, es war einfach eine Zahl, die vor einigen Monaten durch die Medien ging, um die Realitätsferne der anfänglichen Euphorie über die tollen Chancen für den Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Aber an den Verhältnissen ändert sich durch Dein Link wenig:
Von den außereuropäischen Zuwanderern (darin sind doch die Flüchtlinge von denen wir sprechen, enthalten, aber auch "normale" Zuwanderer aus aller Welt) sind ca. ca. 70.000 zusätzlich in Arbeit seit 2015 (Seite 10, macht je nach Bezugsgrundlage 7 % der 1 Million flüchtlinge, oder ca. 14 % der bisher vermutlich "bearbeiteten" Fälle, wenn wir davon ausgehen, daß der Zuwachs voll auf das Konto der Flüchtlinge geht, und nicht auf das Konto von indischen, chinesischen und amerikanischen IT-Experten u.ä.).
Dem steht ein zuwachs an "Regelleistungsberechtigten" im Sozialsystem von über 400.000, also 6fach mehr (Seite 14), mit steil steigenden Tendenz.
Als Vergleich die EU-Migranten im gleichen Zeitraum: zusätzlich ca. 300.000 in Arbeit, und ca. 80.000 "Regelleistungsberechtigte", also viermal weniger als in Arbeit, letztere mit stark abnehmender Tendenz.
Ich sehe daraus noch keinen besonderen Grund für Zuversicht bzgl. Flüchtlingsintegration in den Arbeitsmarkt - auch wenn jede Erfolgsgeschichte natürlich für die Betroffenen toll ist.
Fällt Dir an Deiner Argumentation selbst nicht etwas auf?
Zunächst stellst Du die Basis der in Arbeit befindlichen Flüchtlinge mit einer irreführenden Zahl dar und konfrontierst damit die durch die OECD festgestellte Zufriedenheit der Unternehmen mit der Arbeit dieser Arbeitnehmer als offensichtlich irrelevant.
Dann konzedierst Du, dass es doch zig-Tausende (!!) sind, die neu in Arbeit sind. Bei der Gelegenheit stellst auch fest, dass weitere 300.000 (!!!) aus anderen Herkunftsländern neu in Arbeit sind.
Daraus folgerst Du, dass es kein zuversichtliches Zeichen für Integration ist.
Ich folgere:
1. Weil Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben, erst einmal 6 Monate gar nicht arbeiten dürfen, die Masse 2015 gekommen ist und Spracherwerb typischerweise 1 bis 2 Jahre dauert, ist diese Zahl der Integration in den Arbeitsmarkt (aus dem Dezember 2016 !) sogar sehr ermutigend.
2. Dass, auf Basis dieser doch signifikanten Zahl von zig-Tausenden mit Arbeit, die Zufriedenheit der Unternehmen auch noch positiv ist, ermutigt hoffentlich zu vielen weiteren Integrationen.
3. Die Gesamtzahl der in den Arbeitsmarkt aufgenommenen Personen unterstreicht wie dynamisch und aufnahmefähig unser Arbeitsmarkt ist und wie sehr wir offensichtlich schon heute Zuwanderung brauchen.
Eine solche, etwas differenzierte Betrachtung passt natürlich nicht in die vereinfachende Darstellung "der Flüchtlinge" als "Problem". Nein, sie sind sogar auch Teil der Lösung von Problemen! Aber für eine solche Perspektive fehlt offenbar auch der Mut zum Perspektivwechsel.
Und noch ein Gedanke zur "Verwertbarkeit": Zuallererst haben wir eine humanitäre und dann eine sozial-ökonomische Herausforderung zu lösen. Der Mensch ist mehr als eine ökonomische Ressource.