Klar, die Fälle gibt es, und traurig genug, daß die Bürokratie für sowas keine Flexibilität hat. Mir ging es aber um den m.M.n. falschen Eindruck, daß dies das Hauptproblem sei, und bei Freizügigkeit die meisten Flüchtlinge sofort Arbeit hätten. Tatsache ist doch, daß ein großer Teil der Flüchtlinge aus dem arabischen Raum keine bei uns anwendbare/verwertbare Ausbildung hat, und oft schon an der Sprachbarriere scheitert, weil ohne lesen und schreiben können auch das Sprache-lernen in den Kursen nicht funktioniert.
Ansonsten war ich immer dafür, daß Asylbewerber innerhalb von wenigen Monaten entweder anerkannt und frei beweglich sind, oder das Land verlassen. Monate-jahrelange Aufenthalte ohne die Freiheit, zu arbeiten, und ohne klare Perspektive, sind unmenschlicher, als jede Abschiebung, finde ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Klar, die Fälle gibt es, und traurig genug, daß die Bürokratie für sowas keine Flexibilität hat. Mir ging es aber um den m.M.n. falschen Eindruck, daß dies das Hauptproblem sei, und bei Freizügigkeit die meisten Flüchtlinge sofort Arbeit hätten. Tatsache ist doch, daß ein großer Teil der Flüchtlinge aus dem arabischen Raum keine bei uns anwendbare/verwertbare Ausbildung hat, und oft schon an der Sprachbarriere scheitert, weil ohne lesen und schreiben können auch das Sprache-lernen in den Kursen nicht funktioniert.
Also sollen Geflüchtete ab jetzt nach ihrer Verwertbarkeit ausgewählt werden? Wir sprechen hier von Geflüchteten, welche Asyl/Schutz suchen. Auch für Geflüchtete stellt die Perspektivlosigkeit ein Problem dar. Wieso sollte ich mir so eine große Mühe geben eine Sprache eines Landes zu lernen, wenn mir in unabsehbarer Zeit sowieso die Abschiebung droht und die Bleibeperspektive so gering ist. Deutschland schiebt mittlerweile ins "sichere" Afghanistan ab, darunter sind einige Menschen, welche zuvor hier ausgebildet wurden oder gearbeitet haben.
Freizügigkeit löst das Problem nicht gänzlich, aber es trägt dazu bei. Arbeit ist erwiesenermaßen außerdem integrationsfördernd.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ansonsten war ich immer dafür, daß Asylbewerber innerhalb von wenigen Monaten entweder anerkannt und frei beweglich sind, oder das Land verlassen. Monate-jahrelange Aufenthalte ohne die Freiheit, zu arbeiten, und ohne klare Perspektive, sind unmenschlicher, als jede Abschiebung, finde ich.
Das ist doch Quatsch und widerspricht deiner restlichen Argumentation. Vielen Menschen droht nach der Abschiebung die soziale Isolation in ihren Herkunftsländern oder auch schlimmeres.
Das habe ich nirgendwo behauptet. Es stellt allerdings einen maßgeblichen Grund dar.
Das Wort "maßgeblich" erweckt in mir diesen Eindruck. Viellecht sollten wir den Unterschied zwischen "maßgeblich" und "hauptsächlich" quantifizieren.
Zitat:
Weiterhin gibt es sicherlich viele Arbeitgeber, welche keine Flüchtlinge einstellen. Die Bleibeperspektive mag auch manche Arbeitgeber verunsichern. Es bedarf hierzu klarer Regelungen.
Es gibt auch Arbeitgeber, die möglichst nur Landsleute (Türkisch, Italienisch,...) - das wird wohl jeder für sich entscheiden dürfen, oder? Zur Bleibeperpektive habe ich im vorigen Post was geschrieben, das sehe ich auch als Problem.
Zitat:
Das klingt so, als wäre dies gängige Praxis für einen Großteil der Flüchtlinge.
Ich schrieb "so viele" - nicht "der Großteil". Sorry, wenn der Eindruck trügt. Es sind auf jeden Fall zu viele, was für mich hautpsächlich auf die deutsche Behörden ein schlechtes Licht wirft, da es zeigt, daß wir es noch niht schaffen.
Zitat:
Einen realistischeren Blick woraus!? Ich kenne einige Menschen, die Sprach- und "Integrationskurse" für Flüchtlinge anbieten. Und jetzt!?
Solche Leute bekommen einen guten Überblick über das Ausbildungsniveau, Fähigkeiten, Arbeitswilligkeit der Teilnhemer. Was ich von solchen Kursleitern gehört habe, stimmt mich (bezogen auf die Mehrheit) nicht besonders optimistisch.
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Klar, die Fälle gibt es, und traurig genug, daß die Bürokratie für sowas keine Flexibilität hat. Mir ging es aber um den m.M.n. falschen Eindruck, daß dies das Hauptproblem sei, und bei Freizügigkeit die meisten Flüchtlinge sofort Arbeit hätten. Tatsache ist doch, daß ein großer Teil der Flüchtlinge aus dem arabischen Raum keine bei uns anwendbare/verwertbare Ausbildung hat,
Dieser Afghane hat im übrigen nie eine Schule besucht. Trotzdem würde ihn der metallverarbeitende Betrieb aus Helfer einstellen.
Zuwanderer sind meist bereit Tätigkeiten selbst unter ihrem Ausbildungsniveau zu machen und Tätigkeiten für die du überhaupt keine Deutschen mehr findest.
Mit der Aussage die Flüchtlinge wären nicht "verwertbar" wäre ich vorsichtig.
Also sollen Geflüchtete ab jetzt nach ihrer Verwertbarkeit ausgewählt werden? Wir sprechen hier von Geflüchteten, welche Asyl/Schutz suchen.
Wir sollten nicht alles mischen. Asylbewerber haben konkrete persönliche Gründe für ihren Antrag. Kriegsflüchtlinge sind eine andere Kategorie, und Migranten wieder eine andere. Die Mehrheit gehört zur letzteren Kategorie - diese sollen wir sehr wohl nach ihrer Verwertbarkeit beurteilen, wie jedes Einwanderungsland. Kriegsflüchtlinge müssen von der Perspektive ausgehen, so bald wie möglich heimzukehren; in der Zwischenzeit müssen sie sich natürlich bemühen, das Beste aus ihrem Status zu machen (Ausbildung, Sprache, Arbeit) - sie können nicht von einer Bleibegarantie ausgehen, sollen aber bei entsprechender Eingliederung eine Chance bekommen . Asylbewerber müssen schell klarheit über die Anerkennung haben, um die Perspektivlosigkeit zu vermeiden. Das ist zumindest meine Meinung über einen richtigen Umgang mit dem Thema.
Zitat:
Vielen Menschen droht nach der Abschiebung die soziale Isolation in ihren Herkunftsländern oder auch schlimmeres.
Wenn die Abschiebung nicht nach vielen Jahren, sondern (wie oben geschrieben) nach einem möglichst kurzen Verfahren geschieht, ist dies kein Problem. Die aktuellen Abschiebungen sind ein Ergebnis von jahre/jahrzehntelangem (besonders links-politisch gefördertem) Versäumnis, das Thema konsequent nach Gesetzeslage zu handhaben.
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Mit der Aussage die Flüchtlinge wären nicht "verwertbar" wäre ich vorsichtig.
Bitte meine Aussage nicht fälschlicherweise pauschalisiert wiedergeben. Ich schrieb nicht "Flüchtlinge wären nicht "verwertbar"", sondern "viele Flüchtlinge hätten keine in Deutschland verwertbare Ausbildung". Sogar meine Eltern, als erfahrene Ärzte, haben ihre Berufsausbildung aus Rumänien in Deutschland nicht ohne weiteres anerkannt bekommen.
Zitat:
Zitat von tandem65
Bist Du Dir sicher, daß Du in D gut aufgehoben bist? In einer Stellenausschreibung hat die Nationalität schon mal nichts zu suchen.
Muß nicht, aber es kann relevant sein. Z.B. Wenn ich ein italienisches Restaurant betreiben will, macht sich ein italienischer Koch besser als ein chinesischer. Wenn ich einen Laden in einem Einzugsgebiet mit vielen Türken habe, sind türkische Verkäufer von Vorteil. Eine Schlosserei mit fünf Bayern wird sich u.U. schwertun, einen Preussen zusätzlich einzustellen - es kann gut gehen, oder völlig daneben. Der Arbeitgeber muß das Recht und die Möglichkeit haben, sich das Personal an die Betriebsumgebung anzupassen.
Ich weiß, das es nicht dem Zeitgeist entspricht, wo schon Bewerbungsfotos verpönt sind - aber mir fehlt der Glaube, daß der Zeitgeist immer Recht hat.
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Wir sollten nicht alles mischen. Asylbewerber haben konkrete persönliche Gründe für ihren Antrag. Kriegsflüchtlinge sind eine andere Kategorie, und Migranten wieder eine andere. Die Mehrheit gehört zur letzteren Kategorie - diese sollen wir sehr wohl nach ihrer Verwertbarkeit beurteilen, wie jedes Einwanderungsland. Kriegsflüchtlinge müssen von der Perspektive ausgehen, so bald wie möglich heimzukehren; in der Zwischenzeit müssen sie sich natürlich bemühen, das Beste aus ihrem Status zu machen (Ausbildung, Sprache, Arbeit) - sie können nicht von einer Bleibegarantie ausgehen, sollen aber bei entsprechender Eingliederung eine Chance bekommen . Asylbewerber müssen schell klarheit über die Anerkennung haben, um die Perspektivlosigkeit zu vermeiden. Das ist zumindest meine Meinung über einen richtigen Umgang mit dem Thema.
Du bist hier doch derjenige der alles zu vermischen scheint. Wir haben lediglich von Geflüchteten gesprochen, nicht von sonstiger Migration. Geflüchtete können sowohl Kriegsflüchtlinge sein, als auch politisch oder sexuell verfolgte Menschen.
Wir driften allerdings wieder in ein anderes Thema ab.