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Zitat von docpower
Nein, das macht er nicht.
Aber ich finde es unglaublich, wie unverhohlen Schmidt das Tibet-Problem mit den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands verquickt. Was für ein unglaublicher Markt ginge uns da verloren, wenn wir es uns mit der chinesischen KP verderben!!
Wirtschaft vor Menschenrecht, ja, das kotzt mich an. Unter demselben Aspekt verkauft Deutschland Waffen en masse in was weiß ich für Problem-und Schwellenländer!
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da liegt der hund vergraben.
es ist wohl das schwierigste feld der internationalen außenpolitik - wirtschaft, nachhaltigkeit und die rechte der bevölkerung in einklang zu bringen. die außerordentliche schwierigkeit besteht darin, daß diplomatie mit geben und nehmen zu tun hat, mit anbieten und nachfragen. weniger mit hätscheln und tätscheln und verbrämten säuseleien. will man das eine erreichen, muß man das andere bisweilen in kauf nehmen - sofern auf lange sicht die route stimmt.
es ist einfach, waffen zu verkloppen und wirtschaftlich erfolgreich zu sein - nebenbei unmoralisch, rücksichtslos und kurzfristig. waffen zu verkloppen ist nie der richtige weg. eigentlich ist es gar kein weg. hier nicht und sonst nirgends.
der schmale grat zu menschenrechten führt dennoch nur über wirtschaftlichen einfluß. hat man nichts anzubieten (devisen, ex/importe in lukrativen maßstäben), gibts auch keinerlei druckmöglichkeiten - beispielsweise hinsichtlich der menschenrechte. hackt man nun zu sehr auf den zu recht einzufordernden freiheit ALLER chinesen, verlieren wir den wirtschaftlichen einfluß. verlieren wir ersteinmal den wirtschaftlichen einfluß, dann ist auch pumpe mit forderungen nach freiheit.
politik ist die fähigkeit kompromisse zu schließen. da gehören auch saure, manchmal faule äpfel dazu, in die man beißen muss, um an die leckeren äpfel oder gar die ganze apfelplantage zu kommen.
die derzeitige problemlage NUR auf wirtschaftliche aspekte der china-deutschland beziehung zu reduzieren, ist ein fehler. wirtschaftlicher einfluß geht mit politischer verantwortung einher. letztere kann aber eben erst wahrgenommen werden, wenn ersterer stabil genug ist. und das ist wahrlich nicht der fall.
wir brauchen china, china braucht uns nicht.