mit sprenger kann ich beim besten willen nix anfangen.
stellt gern provokante thesen auf, die häufig ihrer grundlage (will heißen: realer szenarien) entbehren, nur um aufmerksamkeit zu erheischen, um diese thesen später zu relativieren oder schließlich gar zu revidieren. er schwelgt zu gern im "was war" und zu wenig im "wie es sein könnte". sowohl in seinen büchern als auch seinen vorträgen kommen die alternativen zu seiner kritik regelmäßig zu kurz. das ist mir nicht konstruktiv genug.
belohnen, bestrafen, bestechen, verführen, locken etc. sind termini die seit jahren schon nicht mehr mit "motivation" im personalführungssinne des wortes verwendet werden. das ist längst überholt. herr sprenger tut aber gern so, als wäre die zeit stehen geblieben. sonst würde seine bücher keiner kaufen.
mit sprenger kann ich beim besten willen nix anfangen.
Sehe ich auch so. Ohne mich intensiver mit ihm beschäftigt zu haben denke ich mal, er ist in den 90'ern für die deutschsprachige Management-Lehre in etwa das gewesen, was Strunz für die Ausdauer-Sportler war. Viel heisse Luft gemixt mit Scientology-Fröhlichkeit.
Sie hatten einen viel effektiveren Hebel: Angst schüren und dadurch Druck erzeugen. Niemand arbeitet mit mehr Einsatz für seinen Chef, wenn er jeden Tag das Gefühl vermittelt bekommt, dass sein Platz sofort durch einen anderen ausgefüllt werden könnte. Es ist sicherlich so, dass der Arbeiter dann seine Arbeit nicht gern macht. Aber wen interessiert das schon, ob ein Arbeiter von Mo. bis Sa. die 12-14h die er jeden Tag schuften soll, gern macht oder nicht. Entscheidend ist, das er's macht.
Ich behaupte: Druck erzeugen, Konkurrenz schüren und Angst verbreiten sind wesentliche Arbeitsmethoden, um die Effektivität seiner Mitarbeiter zu erhöhen. Motivation durch Geld und Lob ist deutlich überbewertet.
Wer nicht gerne arbeitet ist nicht effektiv,das ist klar. Und damit ein Kostenfaktor!
Einen gewissen Druck ,Konkurrenz gehört im Berufsleben dazu,aber nicht Angst.
Was du da schreibst endet in sehr vielen Fällen in Mobbing= Kostenfaktor.
Jeder Mensch(Arbeitstier) hat eine andere Belastungsgrenze.
Glücklicherweise gibt es Unternehmen die mit andere Methoden als deine erfolgreich sind.
Aber es liegt wohl an meinen Minderwertigen Job und an meiner Lebenseinstellung und an meiner Berufserfahrung um den Quatsch
etwas abzufinden.
P.S.: Ist dir schonmal aufgefallen, dass bei großen Firmen, die in Schieflage geraten noch nie ein guter Motivator und menschlicher Chef eingestellt wurde, sondern IMMER nur ein knallharter Sanierer!!
Genau, das sind die Leute die erstmal 50 % der Leute rausschmeissen um Kosten zu sparen, dann den Laden wieder auf die Beine stellen und dann die gleichen Leute wieder einstellen zu schlechteren Bedingungen. Man kann das ganze auch über eine Service Gesellschaft abwickeln bleibt sich aber gleich.
Das Problem in diesem Fall ist aber dann, daß die Leute über die Jahre hinweg zuviele Zuschläge angesammelt haben, und diese dann nicht mehr aufgeben wollen.
Siehe VW vor ein paar Jahren. Die Leute arbeiten nur noch 30 Stunden, bekommen aber 20 % mehr Geld als ihre 35 oder 38 Stunden Kollegen bei anderen Autobauern. Das der Konzern dann irgedwann nicht mehr kann ist doch klar. Und wenn die dann wieder auf ne 40 Stunden Woche wollen, haste die Gewerkschafter mit brennenden Tonnen vor der Tür stehen
Da lobe ich mir meine schon immer gehabte 40 Stunden Woche, die hat sich als effektiv erwiesen.