Unnötige Tierquälerei ist falsch - stimm. Aber bereits der Begriff "unnötig" zugefügtes Leid bedarf der Definition
Aber gerade wir, die in einer Gesellschaft leben, in der absoluter Überfluss herrscht, können uns erlaubten, den Begriff "unnötig" in diesem Kontext ziemlich eng zu fassen.
Wir müssen nicht essen, was auf den Tisch kommt, sondern haben als Verbraucher maßgeblichen Einfluss darauf, was uns zur Verfügung gestellt wird.
Ich möchte nicht glauben, dass es Menschen gibt, die "unnötiges" Leid in konventioneller Massentierhaltung in ihrer perversesten Form (zB Geflügelmast) billigend in Kauf nehmen, nur damit trotz ausreichender Liquidität der Fleischkonsum im Überfluss stattfinden kann.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Jeder darf eine bestimmte Ernährungsform besonderes gut, gesund, moralisch finden - aber eine allgemeingültige Norm für alle aufstellen ist falsch.
Von Verboten habe ich nie etwas gesagt, sondern ich versuchte den Begriff Esskultur zu beschreiben.
Interessant war mal eine Sendung über das Thema Essenskultur Frankreich und Deutschland. Während Franzosen zB im Schnitt bereit waren bis zu 20 Euro für ein Hähnchen auszugeben, waren Deutsche im Schnitt nur bereit 6 Euro auszugeben. In Frankreich hat gutes Essen einen wesentlich höheren Stellenwert. In Deutschland herrscht eher die 'Hauptsache es schmeckt und macht satt' Mentalität. Hierzulande ist man lieber bereit Geld in den Urlaub oder materialle Sachen zu stecken.
...Ich möchte nicht glauben, dass es Menschen gibt, die "unnötiges" Leid in konventioneller Massentierhaltung in ihrer perversesten Form (zB Geflügelmast) billigend in Kauf nehmen, nur damit trotz ausreichender Liquidität der Fleischkonsum im Überfluss stattfinden kann.
Ich glaube, die meisten nehmen es billigend in kauf, weil es einfach bequemer ist, weil es egal ist, und man andere Prioritäten im Leben hat. Ich glaube nicht, daß es dabei immer nur um "den Fleischkonsum im Überfluß" geht.
Ich esse kaum Hähnchen, da ich es nicht besonders mag - daher stimme ich zwar zu, daß die Tierhaltung in diesem Bereich höchst bedenklich ist, aber es bewegt mich trotzdem nur mäßig. Dafür stecke ich mehr Interesse und Engagement in die Fragen von Inklusion von geistig Behinderten in die Gesellschaft - da dies für mich aus persönlichen Gründen eine deutlich höher zu gewichtende moralische Frage ist, als der Tierschutz. Allerdings kann und darf ich nicht verlangen, daß diese Priorisierung für alle gilt. Ich kann nur daran arbeiten, daß andere dieses Thema auch nachvollziehen können. Ebenso erwarte ich, daß Ernährungs-Apostel und Tierschützer mir überlassen, welche Bedeutung ich ihren Ideen und Argumenten für meine Lebensführung beimesse, ohne mich moralisch unter Druck zu setzen. Mehr wünsche ich mir nicht.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Von Verboten habe ich nie etwas gesagt, sondern ich versuchte den Begriff Esskultur zu beschreiben.
Ist mir klar; ich meine nur, daß diese Esskultur auch nicht algmeingültige absolute Norm sein muß, sondern je nach Menschen andere Maßstäbe haben kann.
Zitat:
Zitat von Lui
In Frankreich hat gutes Essen einen wesentlich höheren Stellenwert. In Deutschland herrscht eher die 'Hauptsache es schmeckt und macht satt' Mentalität. Hierzulande ist man lieber bereit Geld in den Urlaub oder materialle Sachen zu stecken.
Dort wird eben etwas anderes unter "gutes Essen" verstanden, unter anderem auch das Stundenlange rumsitzen am Tisch - ist auch nicht jedermanns Sache. Das Merkmal "es schmeckt" ist in meinen Augen unabdingbar für gutes Essen, und satt machen muß Essen doch auch immer - was ist daran an sich verwerflich?
Das Problem ist doch, daß immer mehr Menschen aufwachsen, die nicht von zu Hause aus lernen, wie man sich einfach aus simplen Zutaten normale Gerichte erstellt, die schmecken und satt machen. Wer mit Fertiggerichten aufwächst, dem schmeckt aus Gewöhnung eben das besser, und der macht ein Leben lang so weiter.
Zitat:
Ich habe das Gefühl, hierzulande werden Hunde besser als die eigenen kinder ernährt:
Dieses Gefühl habe ich bereits bei meiner Ankunft in Deutschland in 1980 bekommen. In meiner Heimat wurden Hunde, wenn überhaupt, mit (artgerechten) Küchenabfällen gefüttert; keiner wäre auf die Idee gekommen, für Hunde Spezialnahrung herzustellen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das Problem ist doch, daß immer mehr Menschen aufwachsen, die nicht von zu Hause aus lernen, wie man sich einfach aus simplen Zutaten normale Gerichte erstellt, die schmecken und satt machen. Wer mit Fertiggerichten aufwächst, dem schmeckt aus Gewöhnung eben das besser, und der macht ein Leben lang so weiter.
Ja, und das Problem verstehe ich halt nicht.
Ist das nicht auch irgendwie VERANTWORTUNG von Eltern seinem Kind gesunde Ernährung zu geben, oder ist es wichtiger dem Hund die beste Ernährung zu geben während Kinder mit Tiefkühlpizza gemästet werden?
Naja, die gravierenden Ausmaße sieht man ja tagtäglich.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Dieses Gefühl habe ich bereits bei meiner Ankunft in Deutschland in 1980 bekommen. In meiner Heimat wurden Hunde, wenn überhaupt, mit (artgerechten) Küchenabfällen gefüttert; keiner wäre auf die Idee gekommen, für Hunde Spezialnahrung herzustellen.
Die Leute sehen es als natürlich an, dass Schokolade für Hunde ungesund ist, aber bei Kindern sieht man keinen Zusammenhang zwischen ernährung und Gesundheit. Da bekommt 2 Jährige schon Gummibären zu essen.
Ob ich einen Hund halte oder nicht, ist nicht existentiell. .
Dann frage mal einen Hundehalter.
Zitat:
Zitat von noam
Ich möchte nicht glauben, dass es Menschen gibt, die "unnötiges" Leid in konventioneller Massentierhaltung in ihrer perversesten Form (zB Geflügelmast) billigend in Kauf nehmen, nur damit trotz ausreichender Liquidität der Fleischkonsum im Überfluss stattfinden kann.
Glaube es, es ist zu 100% die knallharte Realität.
Mein Nachbar, deutscher "hardcore Fleischesser und Fleisch gibts nur aus dem Aldi", der grämt sich immer, wenn ich mal einen Hahn bei mir schlachte.
Glaube es, es ist zu 100% die knallharte Realität.
Mein Nachbar, deutscher "hardcore Fleischesser und Fleisch gibts nur aus dem Aldi", der grämt sich immer, wenn ich mal einen Hahn bei mir schlachte.
wichtig ist das man mit dem frisch geputzen 60000 Euro Auto zum Aldi fährt.
sieht ja blöd aus wenn man mit dem Rad zum Bio Bauern anreist , evtl noch mit mitgebrachten Jute Säcklein
wichtig ist das man mit dem frisch geputzen 60000 Euro Auto zum Aldi fährt.
sieht ja blöd aus wenn man mit dem Rad zum Bio Bauern anreist , evtl noch mit mitgebrachten Jute Säcklein