Sicher macht er da keinen souveränen Eindruck. Aber was heißt das?
Auch das kann man natürlich von mindestens zwei Seiten sehen.
Entweder ist er einer der vielen Doper, der sich bei dem Thema Doping selbstverständlich unwohl fühlt.
Oder er ist einer der wenigen Nicht-Doper, der sich mindestens genauso unwohl fühlt, weil er nicht nur gegen die Doper fahren muss, sondern sich von denen auch noch in den Einspielern schlaue Sachen anhören muss (Hondo, der von Gut und Böse redet, steckte zu der Zeit selbst in einem undurchsichtigen Dopingfall und Manzano behauptete den Unfug, dass man ungedopt die Tour überhaupt nicht fahren könnte), woraufhin die Interviewerin von ihm Sachen verlangt, die er einfach nicht leisten kann.
Soll er da öffentlich seinen Teamchef kritisieren?
Was soll er mit Basso bereden?
Soll Voigt allein den ganzen Radsport umkrempeln?
In der Situation konnte er nur schlecht aussehen.
Du willst es einfach nicht einsehen, das ist auch dein gutes Recht. Man muss kein großer Menschenversteher sein, um zu sehen, wie er sich windet, ausweicht, nicht alles sagt und gleichzeitig sein Hirn auf Hochtouren arbeitet. Wahrscheinlich ein schönes Interview für eine Erstsemestervorlesung in Psychologie. Die Moderatorin hätte ihn mit ein paar weiteren Sätzen komplett zerlegen können. Rückblickend wirkt das Interview jetzt fast schon witzig.
Joerg Jaksche: "I asked Jens, rider in the Gan-team what his team does. Voigt says: One of our riders suggested burying stashes along the route. We felt like mini-gangsters."
"Jaksche: Zuerst habe ich gedacht: Worüber regen die sich auf, jeder hat's doch dabei, ist doch ganz normal? Was sollte daran schlimm sein? Doping hat niemandem gefallen, weder einem Stanga noch einem Riis, aber in der Welt, in der wir leben, herrschte dafür kein Unrechtsbewusstsein. Aber die Situation war unangenehm, und natürlich gab es dann, als die Tour in Frankreich weitergefahren wurde, Angst vor der Polizei und dem Anti-Doping-Gesetz dort. Ich fragte Jens Voigt, der damals für die französische Gan-Mannschaft fuhr, was sein Team denn nun mache. Voigt sagte: Einer hat bei uns vorgeschlagen, alles entlang der Strecke zu vergraben und nach der Tour abzuholen. Wie die Kleinganoven haben wir uns damals verhalten. Bei uns im Team hatte jemand die Idee, das Epo in einem Staubsauger mit doppeltem Boden zu verstecken, den wir in unserem Bus während der Tour mit uns herumfuhren. ..."
Ich fragte Jens Voigt, der damals für die französische Gan-Mannschaft fuhr, was sein Team denn nun mache. Voigt sagte: Einer hat bei uns vorgeschlagen, alles entlang der Strecke zu vergraben und nach der Tour abzuholen. Wie die Kleinganoven haben wir uns damals verhalten.
Ja, das wird immer wieder rausgekramt. Langsam wird's langweilig.
1. Das mit den Kleinganoven hat Jaksche gesagt, nicht Voigt. Ist vielleicht nicht offensichtlich.
2. Die Sache mit dem Vergraben kann man auch für einen Scherz halten. Nach einem echten Plan klingt das für mich jedenfalls nicht.
3. Selbst wenn Voigt das ernst gemeint haben sollte, sagt das immer noch nichts über sein eigenes Doping/Nicht-Doping.
Es bleibt dabei, dass keiner was weiß und viele glauben, alles zu wissen.
Das stimmt so nicht. Nur schreiben hier die Fahrer nicht mit, die Dir sagen könnten, wie es war/ist, weil sie nämlich im Notfall genauso wenig Beweise haben wie die, die hier mitschreiben und gewisse Informationen aus zweiter oder dritter Hand haben
Ja, das wird immer wieder rausgekramt. Langsam wird's langweilig.
Ja, absolut. Auch warum Voigt gegen diese Behauptung nicht juristisch angeht. Warum er sein Gesundheitsbuch nicht offen legt usw. ( "Aber er kann ja gerne mal sein Gesundheitsbuch offenlegen. Da müssten einige Kortison-Gaben durch den immer noch aktuellen CSC-Arzt De Moor und den langjährigen Doktor De Maeseneer auftauchen.")