Gerade die Medien werden aber vielen schon zu israelkritisch (insbesondere den Israelis). Da gibt es doch immer mehr Verständnis für die Palästinenser Seite, bzw. die exzessive Gewalt Israels wird doch weitgehend abgelehnt in den Medien.
Dass gewissen Konflikte in den Medien stehen andere nicht, ist in der Tat ein anderes Problem. Allerdings kann man die Medien auch nicht zwingen über etwas zu berichten. Das würde einer freien Presse auch zuwieder laufen.
Sagen wir es mal so: Die Israelis sind "sehr empfindlich". Natürlich tragen Sie die nicht die alleinige Schuld an dem Konflikt, möglicherweise noch nichtmal die Hauptschuld, aber was sie zur Zeit betreiben ist schlicht und ergreifend Mord (um von Völkermord zu sprechen gibt es Gott sei Dank noch nicht genug Opfer).
Zu den Medien: Ja, das stimmt. Erschreckend ist es trotzdem, wenn man sieht, dass Wissenschaftler seit Jahren hierzu sehr gute Ergebnisse abliefern, die leicht übertragen werden könnten. Da fragt man sich schon welche Interessen im Hintergrund eine Rolle spielen und ob die Medien da wirklich "frei" agieren.
Hinzu kommt einfach, dass "wir" über die Zustände nicht informiert werden. Für einen Westeuropäer ist es also ohne Belang, dass dort Hunderttausende Menschen durch Hunger sterben, und nochmal soviele durch "Politik". Hinzu kommt ja, dass wir am Hunger nicht gerade unbeteiligt sind. In die Medien kommt dann höchstens mal wieder Somalia wenn die "bösen" Piraten mal wieder ein Schiff entführt haben.
Es werden Wohnviertel bombadiert die nichts aber auch gar nichts mit der Hamas zu tun haben. In der Zivilbevölkerung gnadenlos ausgemerzt wird. Womit ist das zu rechtfertigen?
Täglich Beschuss durch ca. 100 Raketen offensichtlich. Immer schön abgefeuert aus dem dichtbesiedelten Gebieten, teilweise direkt aus Wohnvierteln.
Die Hamas operiert ja mit Intention nahezu ausschliesslich aus den Wohnvierteln heraus. Perfide Dreckschweine.
Zitat:
Zitat von KevJames
Warum eigentlich kommt gerade ISreal in westlicher Berichterstattung vergleichsweise gut weg? Liegt dies tatsächlich an der "demokratischen Staatsform"? Oder spielen da nicht ganz andere Interessen eine Rolle?
vllt einfach weil Israel zwar "präventive Massnahmen" ergreift aber im Grunde genommen doch immer nur reagiert?
Zitat:
Zitat von KevJames
Was mich generell an dieser Art von Konflikten immer wieder regelrecht ankotzt: Die "internationale Staatengemeinschaft" greift nur dann adäquat ein, wenn es um eigene (ökonomische) Interessen geht - selbst wenn offenkundig ein Genozid vorliegt interssiert es niemanden so lange nicht für den Westen relevante Ressourcen im Spiel sind. Dann nennt die UN es einfach mal nicht Genozid damit nicht eingegriffen werden muss.
Haufenweise Beispiele dafür ja in Schwarzafrika. Da massakrieren sich die Leute seit Jahrzehnten auf das übelste und in rauen Mengen. Interessiert niemanden. so nach dem Motto: "Sind ja nur verrückte Warlords"
Zitat:
Zitat von KevJames
Gleiches gilt für die Medien. Die Auswahl der Berichterstattung ist teilweise katastrophal. Obwohl in Darfur täglich mehrere Tausend Menschen sterben wird seit gefühlten Ewigkeiten kaum bis gar nicht darüber berichtet.
Sorry fürs Abschweifen ...
Ist ja genau richtig das Du es mal ansprichst. Es wird gemordet und gemetzelt in unfassbarem Ausmass. Von Quälereien aller Art mal ganz zu schweigen. Die öffentliche Wahrnehmung richtet sich aber auf Gaza. Dort sind bislang ca. 100 Menschen gestorben. Das passiert in jedem afrikanischem Konflikt TÄGLICH.
Alles in allem: Die Menschen interessieren sich nicht für die Menschen sondern nur für ihre Interessen. Traurig aber wahr. Es ist gerecht das wir alle sterben müssen.
Das große Problem im Israelkonflikt seitens der Berichterstattung liegt meiner Meinungg nach darin begründet, dass es für die "Juden" ( aber wohl eher israelischen Staatsbürger jüdischen Glaubens) nur Schwarz oder Weiß gibt und Kritik am Handeln des Staates Israel gleichbedeutend mit Hetze gegen das Judentum ist.
Ich finde hier muss man deutlich trennen. Mir ist es völlig egal, ob Menschen Kühe anbeten oder an irgendwelche Propheten oder Messiase glauben, aber dennoch kann man ihr Handeln abseits des Glaubens deutlich kritisieren und auch missbilligen ohne damit den Glauben des Kritisierten zu tangieren.
Leider ist oben genanntes aus Sicht vieler Fundamentalisten zwingend miteinander verbunden. Das macht eine rationale Lösung des Problems sehr schwierig, da gerade in der Israelproblematik sowohl auf Seiten Israels als auch bei den Palästinensern zumindest für uns immer die Extremen als Parteien dargestellt werden.
Daher ist zB die Siedlungspolitik Israels für rational gesteuerte Menschen völlig widersinnig. Da werden von Arabern bewohnte Häuser in entsprechenden Wohngegenden in Jerusalem, die seit je her von Arabern bewohnt werden, von paramilitärischen Einheiten geräumt und für "Juden bewohnbar" gemacht. Die wird durch die Regierung aktiv mit Kampagnen unterstützt.
Dazu kommt noch der Gazastreifen, der der absoluten Willkür der israelischen Regierung unterliegt. Eine Freundin, die schon mehrfach auch über längere Zeiträume dort war ( Dokumentarfilmerin) beschreibt es so, dass ganz Gaza ( für den Normalsterblichen dort) ein großer Käfig sei. Die israelische Regierung reguliert von Außen die Wasser und Stromzufuhr und wenn sie mal wieder meint für irgendwas Räche üben zu müssen, wird in Gaza halt über Tage der Strom abgestellt und das Wasser stark rationiert. Für jeden rationaldenkenden ist doch klar, dass man damit die "terroristischen Aktivitäten" befeuert, da den Menschen aus Gaza auf internationaler Bühne eh kein Gehör schenkt, da die israelische Propaganda diese auf der ganzen Welt als potentielle Terroristen darstellt. Dass die Mehrheit der Menschen dort einfach nur täglich ums überleben kämpft, wird schlicht ignoriert.
Ich kann nicht verstehen, warum friedliches nebeneinander dort nicht möglich sein soll. Ich kann nicht glauben, dass die einfachen Menschen dort nicht miteinander auskommen können unabhängig vom Glauben. Ich glaube, dass dort wenige Eliten auf beiden Seiten es hervorragend schaffen, die Massen zu manipulieren und für sich zu instrumentalisieren, nur um den Status Quo zu erhalten, um seine eigene Stellung ( wirtschaftlich wie sozial) zu untermauern.
PS: Ich finde die immer wiederkehrende Argumentation der Israelis, dass jeder der den politischen Kurs der israelischen Regierung kritisiert als Antisemit anzusehen ist, zum kotzen. Dieser gebetmühlensrtige Reflex ( wir sind die Armen, die seit je her überall verfolgt werden) ist imho einer der Hauptgründe, für die Abneigung des einfachen Menschen in Westeuropa gegen Israel, da ich zumindest in meinem Freundeskreis sagen kann, dass unsre Generation sich durchaus seiner historischen Verantwortung bewusst ist, allerdings keine Verantwortung für das handeln in den NS Zeiten sieht und dann kommt eine Instanz wie der ZDJ und weißt immer wieder darauf hin, ihr müsst aber, denn da war mal...
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Und es ist utopisch die Gebiete mit Israel zusammenzuschließen und dort so ein Konstrukt zu gründen, also Föderation. Die beiden Parteien sind zu stark befeindet. Dat klappt nicht.
Ist das wirklich so! oder ist es nur dass was uns die dortigen Eliten auf beiden Seiten Glauben machen wollen?
Mein Eindruck zumindest von bekannten jungen Palästinensern IST eher, dass Koexistenz bei gleichen Rechten und Pflichten sehr wohl möglich ist.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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Ist ja genau richtig das Du es mal ansprichst. Es wird gemordet und gemetzelt in unfassbarem Ausmass. Von Quälereien aller Art mal ganz zu schweigen. Die öffentliche Wahrnehmung richtet sich aber auf Gaza. Dort sind bislang ca. 100 Menschen gestorben. Das passiert in jedem afrikanischem Konflikt TÄGLICH.
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es sind leider seit Beginn dieses Gazakrieges in den vergangenen zwei Wochen je nach Quelle 400 - 560 aufseiten der Palästinenser und um die 20 israelische Menschen (Soldaten) infolge des Krieges umgekommen.
"Die noch anhaltende Militäraktion Israels im Gazastreifen soll mittlerweile 576 Menschen das Leben gekostet haben. In der Berichterstattung werden für die Opferzahlen gern die Vereinten Nationen als Quelle angegeben. Deren Informationen stammen jedoch vom Gesundheitsministerium in Gaza, das von der Hamas kontrolliert wird.
"Dennoch darf man davon ausgehen, dass die Zahlen zumindest annähernd richtig sind. Für das offensichtliche Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza macht es ohnehin keinen Unterschied, ob nun 560 oder 580 Menschen ums Leben gekommen sind. "
Allein in Berlin leben ca. 40000 Menschen mit palästinensischen Wurzeln. Auch dadurch bekommt natürlich diese Region eine andere Aufmerksamkeit als die regionalen Kriege in Afrika, wo es für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten in DE fast unüberwindbare Hindernisse gibt, hier dauerhaft eine sichere Existenz zu gründen bzw. vorher überhaupt Asyl zu erhalten.
Wenn ich die Palästinenser wäre hätte ich keinen eigenen Staat gefordert und würde auch keinen eigenen Staat fordern. Das macht doch eh keinen Sinn auf diesen wasserlosen/wüstenähnlichen Gebieten einen zerstückelten Staat zu gründen.
Du bist aber keiner.
Es gibt Menschen die lieben ihr Land, auch wenns nur aus Steinen und Sand besteht.
Frag mal die Menschen in den afrikanischen Sahara-Staaten, die lieben auch ihr Land, trotz Hitze am Tag, Kälte in der Nacht und wenig bis garkein Wasser.