Sorry, qbz, Du weißt genau, daß ich sowas nicht meine, lassen wir besser die verzerrende Polemik und absichtliches falsch Verstehen.
Wenn Deine Forderung gilt: "Ich halte es aber trotzdem für völlig falsch, daß Sozialleistungen nicht an die Staatsbürgerschaft geknüpft sind." wie sollte die Grundsicherung für Ausländer mit ständigem Wohnsitz in DE dann gestaltet sein?
Du weisst doch, dass z.B. Flüchtlinge zunächst gar nicht in der Grundsicherung sind und das dieses vom Ergebnis des Asylverfahrens abhängig ist, ob das SGB dann für sie gilt. (vorher das spezielle Asylbundesleistungsgesetz.). Wer sich dafür interessiert: Der Asylprozess und staatliche Unterstützung.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ja, es geht nicht um die Grundsicherung, die bekommt er, wie auch die Miete. Es geht um die Kosten der Betreuung. .....
Ich hoffe, Du und die WG erreichen, erhalten eine langfristige Vereinbarung für die WG-Betreuung Deines Sohnes. Solche Konflikte, um berechtigte Ansprüche beim Amt für die Betreuung Erwachsener, in der Jugendhillfe oder in der Pflege durchzusetzen, können schon sehr nervenaufreibend sein.
Wenn ich geschrieben habe, es wird keinen Cent mehr als gesetzlich erforderlich bezahlt, wollte ich damit nicht ausdrücken, Du hättest darüber hinausgehende Wünsche, sondern hatte im Blick die Sorge der verbeamteten Sachbearbeiter, sie könnten evtl. Vorschriften / Ausführungsbestimmungen usf. verletzen.
Nun komme ich noch kurz zum Politischen: Die gesetzlich den Staat verpflichtenden sozialen Leistungen dürfen nicht, egal was im Haushaltsplan eingeplant worden ist und wie hoch der Einspardruck von ganz oben ist, von den Behörden / Ämtern bei den Anspruchsberechtigten gekürzt werden, selbst nicht im Fall von angeordneten Haushaltssperren. Z.B. in der Jugendhilfe: Wenn eine ausserfamiliäre Unterbringung aus Schutzgründen für Kinder fachlich notwendig und angezeigt ist (z.B. bei Missbrauch, Gewalt), müssen das Jugendamt bzw. die zuständigen Sachbearbeiter die ausserfamiliäre Unterbringung natürlich durchführen und die Kosten übernehmen, auch wenn das dafür eingeplante Haushaltsbudget nicht ausreicht, z.B. weil unerwartet mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge da sind.
.... ganz zu schweigen von der wesentlichsten Differenzierung: von wo kam welcher Anteil dieser Zuwanderer? Wir hatten es doch gerade davon, daß eine Differenzierung fürs Verständnis sinnvoll sein kann.
Woher die Zuwanderer kamen, die das Wachstum bei der Beschäftigung ausmachen, steht doch direkt in der Grafik.
In den nächsten 10 Jahren kommen in Deutschland über 12 Millionen Menschen ins Rentenalter, weniger als 8 Millionen rücken von der Schule in die Ü20 Gruppe auf. Es fehlen also vier Millionen in den nächsten 10 Jahren. Aktuell machen Menschen im Rentenalter noch den kleinsten Teil der Bevölkerung aus. In zehn bis 15 Jahren werden sie den größten Anteil darstellen.
Die Zahl der Erwerbspersonen, die dem Arbeitsmarkt potenziell zur Verfügung stehen, sinkt langfristig aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels.
Früher wurde das durch Einwanderung aus europäischen Nachbarländern kompensiert, aber dort nimmt die Zahl der Erwerbspersonen mittlerweile ebenfalls ab. Ohne Einwanderung aus Drittstaaten lässt sich das Beschäftigungsniveau in Deutschland nicht aufrecht erhalten. Dazu braucht es eine Netto-Zuwanderung von 400.000 Erwerbspersonen – pro Jahr.
Ohne diese Zuwanderung sinkt das Potential an Erwerbspersonen in Deutschland bis 2060 um 20%. Das sagt die Bundesagentur für Arbeit.
Irgendwie lustig. Wenn ich bei den tollen Visionen zu Energiewende u.ä. kritische Einwände zu Details und Effektivität habe, wird mir vorgeworfen, daß ich nichts ändern will, es aber ja um ein so hohes Ziel geht, daß man sich eben dafür was einfallen lassen muß. Bei diesem Thema sind die Rollen vertauscht: Ich sehe große zu lösende Probleme für die Zukunft und habe Visionen zu möglichen Ansätzen, diese zu verringern, und Du (und manche anderen) klingen für mich so, als ob sie nur ja nichts ändern wollen, bloß um ihr schönes Weltbild über Migranten nicht erschüttern zu lassen.
Du sprichst von einem Punktesystem für die Erwerbsmigration.
Die Bundesregierung hat ein solches System im Jahr 2023 beschlossen – CDU und AfD stimmten dagegen. Das Punktesystem gilt für gering qualifizierte Einwanderer und nennt sich "Chancenkarte". Wer eine Chancenkarte hat, darf dann in Deutschland ein Jahr nach einem Job suchen – und bleiben, wenn er einen findet.
Asylsuchende, die sich bereits in Deutschland befinden und die auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden, sollen zukünftig in Deutschland bleiben dürfen, auch wenn ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Sie müssen dafür fachlich qualifiziert sein und ein Jobangebot oder bereits einen Arbeitsplatz haben ("Spurwechsel").
...
Eines Besseren? Ich finde eher, daß leider nur allzuviele Bedenken sich als berechtigt erwiesen haben. Sogar viele, die damals mit großer Begeisterung sich in der Flüchtlingshilfe engagiert haben, wirken auf mich zunehmend ernüchtert bis enttäuscht, wie sich alles entwickelt hat.
2015 dachte ich noch vermehrt an die Kosten. Die Kosten sind immer noch da, aber wir haben Geld ohne Ende. Und den Umgang mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine erwarte ich auch mit Kriegsflüchtlingen aus anderen Ländern. Warum geht das an einer Stelle und an der anderen nicht? Die Erklärungen der EU dazu, die ich natürlich gelesen habe, überzeugen mich kein bisschen.
Und schon oft wurde gennant: Mein Jahrzehnt geht demnächst in Rente. Glaubst du, es interessiert mich, ob die Pflegekraft, die ich vielleicht benötige oder der Steuerzahler aus Siebenbürgen oder aus Syrien kommt? Unser bequemes, indivduelles und modernens Leben funktioniert nicht ohne Einwanderung.
1. Siehst Du einen Handlungsbedarf, weil ein Teil der jährlich zu 10.000-en zuwandernden Menschen sich einer Integration offenbar verschließen, gar sich für ein Kalifat hierzulande aussprechen und massiven Antisemitismus hier ausleben, weil in der PKS Menschen aus diesen Kulturen zunehmend hohen (stark überproportionalen) Anteil bei Gewaltverbrechen haben?
Ich sehe einen Handlungsbedarf bei jeder Form von Kriminalität. Deine Behauptung, dass sich jährlich Zehntausende einer Integration von sich aus aktiv verschließen würden, halte ich für nicht zutreffend. Religion ist aus meiner Sicht teilweise ein Integrationshindernis.
Wenn Du die aus Deiner Sicht nicht ausreichende Integration von Einwanderern kritisierst, besteht eine Handlungsoption darin, zu dieser Integration beizutragen. Ich sehe in Deiner politischen Haltung keine Ansätze dazu. Eher im Gegenteil.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
2. Glaubst Du, daß die Zahl oder der Anteil von nicht-deutschen Staatsbürgern, die unser Sozialsystem in Anspruch nehmen, keine Rolle spielt für die dauerhafte Funktionsfähigkeit des Systems, ohne die Leistungen für alle in absehbarer Zeit deutlich einschränken zu müssen?
Die größte Herausforderung für unser Sozialsystem stellt der demografische Wandel dar. Deswegen brauchen wir Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Das kann auch über einen Zwischenschritt geschehen: Geflüchtete Menschen belasten zunächst unser Sozialsystem, finden aber später Arbeit; ihre Kinder gehen auf unsere Schulen und wachsen in unseren Arbeitsmarkt hinein. Betrachtet man nur den ersten Schritt, nämlich die vorübergehende Belastung des Sozialsystems, kommt man zu falschen Schlüssen.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
3. Falls ja, welche Maßnahmen kannst Du Dir vorstellen, um diese Probleme in Zukunft nicht weiter ansteigen zu lassen?
Integration der Menschen in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt.
Wenn Du die aus Deiner Sicht nicht ausreichende Integration von Einwanderern kritisierst, besteht eine Handlungsoption darin, zu dieser Integration beizutragen. Ich sehe in Deiner politischen Haltung keine Ansätze dazu. Eher im Gegenteil.
Die größte Herausforderung für unser Sozialsystem stellt der demografische Wandel dar. Deswegen brauchen wir Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Das kann auch über einen Zwischenschritt geschehen: Geflüchtete Menschen belasten zunächst unser Sozialsystem, finden aber später Arbeit; ihre Kinder gehen auf unsere Schulen und wachsen in unseren Arbeitsmarkt hinein. Betrachtet man nur den ersten Schritt, nämlich die vorübergehende Belastung des Sozialsystems, kommt man zu falschen Schlüssen.
Integration der Menschen in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt.
Ich finde diesen Ansatz nicht richtig.
Nicht Deutschland muss sich anstrengen, Geflüchtete zu integrieren, sondern es ist deren Aufgabe! Wenn ich Gast bei jemanden mit anderer Kultur bin, mache ich auch nicht, was mir passt, egal was der Gastgeber denkt.
Die Integrationsvoraussetzungen in Deutschland sind schon mit die Besten der Welt, sonst würden nicht so viele Deutschland als Zielland auswählen. Ich hoffe, das ist den Geflüchteten klar.
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Nicht Deutschland muss sich anstrengen, Geflüchtete zu integrieren, sondern es ist deren Aufgabe! Wenn ich Gast bei jemanden mit anderer Kultur bin, mache ich auch nicht, was mir passt, egal was der Gastgeber denkt.
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Das machen Deutsche auch nicht immer. Man kann nicht seine Kultur aufgeben, das geht nicht. Du würdest das in einem fremden Land auch nicht schaffen, auch wenn du wolltest. Du wärest immer der Deutsche.
Wenn man das nicht möchte, dann darf man überhaupt niemanden in DE aufnehmen und muss die Folgen akzeptieren.
Das machen Deutsche auch nicht immer. Man kann nicht seine Kultur aufgeben, das geht nicht. Du würdest das in einem fremden Land auch nicht schaffen, auch wenn du wolltest. Du wärest immer der Deutsche.
Wenn man das nicht möchte, dann darf man überhaupt niemanden in DE aufnehmen und muss die Folgen akzeptieren.
Ich sage ja nicht, dass man seine Kultur aufgeben soll. Die Kultur darf bis zu dem Grad ausgelebt werden, solange sie nicht gegen Gesetze verstösst. Das ist ein Muss.
Und bestenfalls sollte die ausgelebte Kultur nicht gegen die lokale Kultur verstossen. Vielleicht kann man auch die lokale Kultur etwas übernehmen. Generell sollte es für beide Seiten das Zusammenleben fördern. Das wäre für mich gute Integration.