Nur als Beispiel: eine Erdsonde kann auch im Sommer Solarwärme in den Boden einbringen, die dann im Winter genutzt werden kann. Das Temperaturniveau im Boden ist dann auch deutlich höher, was die WP entweder effizienter macht oder höhere Vorlauftemperatur der Heizugn erlaubt - was dann eventuell die Fussbodenheizung unnötig macht.
Ja, die Erdsonde, also praktisch Geothermie-Nutzung haben wir auch besprochen gestern. Würde die Jahresarbeitszahl deutlich erhöhen (bis zur Verdopplung). Der Haken ist neben den auch nicht geringen Bohrungskosten, daß es geologisch möglich sein muß; in unserem Ort ist z.B. die Bohrtiefe auf ca. 8 m begrenzt (tiefer darf man eben nicht bohren), was nach Aussage des Beraters viel zu wenig ist, um sich zu rentieren. Allzu oft steht einer Erdbohurung z.B. Grundwaserspiegel o.ä. im Wege...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
... und dass wir viel zu spät dran sind. Hätten wir uns vor 30 Jahren mehr um den Umweltschutz gekümmert, könnten wir heute viel effizientere Lösungen anbieten. Jetzt muss es leider schnell gehen.
Wer sich vor 30 Jahren politisch für den Umweltschutz eingesetzt hat, wurde von der Mehrheit als Ökospinner, Müslityp, Hippie usw. ausgelacht. Und zwar mehr oder weniger von derselben Klientel, die sich heute über die Folgen dieser Ignoranz beschwert. Sie haben sie selbst zu verantworten.
Das halte ich alles für unbestritten. Ich frage mich nur, ob wir mit den aktuellen politischen Führungen und den aktuellen Mechanismen die Kurve schnell hinbekommen.
Du bist doch dafür, so etwas technologieoffen über den Preis zu regeln. Wie müssten denn die Umweltschäden Deiner Meinung nach bepreist werden, damit sich die umweltfreundlichere Option auch finanziell gegen die umweltschädlichere Alternative behaupten kann?
Ich wüßte nicht, wie die diffusen, auf die mögliche Zukunft und Klimaänderung bezogenen "Umweltschäden" in Geld bemessen werden können und auf einzelne Heizungen umgelegt werden könnten; ich halte solche Rechnungen für ein beliebig einsetzbares Instrument, um eine Idee durchzusetzen, aber so eine Rechnung ist nie objektiv begründet quantifizierbar. Wenn wir damit anfangen, in die Zukunft auswirkende Schäden in Geld abzuwiegen, dann müßten z.B. die, die in den letzten Jahren Schulen haben schließen lassen auch finanziell für eine fiktiv rechenbare Schadenssumme an der nächsten Generation aufkommen - ist das etwa quantifizierbar in Geld?
In der Bepreisung können wir m.M.n. nur in der Quantifizierung des Ressourcenverbrauchs Lösungen vergleichen - und da ist die Nutzung von vorhandenen Anlagen bis zum Lebensende immer einer Neuanlage (mit deutlich höherem Materialverbrauch) vorzuziehen; die Wärmepumpe gewinnt erst an Attraktivität, wenn der Strom in ausreichender Menge regenerativ zur Verfügung steht, auch im Winter (wenn die eigene PV-Anlage viel zu wenig dafür produziert), ist aber der Gesamt-Ressourcenverbrauch noch positiv, wenn der gesamte zusätzliche Sanierungsaufwand hinzugerechnet wird? Es ist wie bei allem: es muß eine lokal angepaßte Einzellfall-Bewertung her, es gibt keine "immer besser" Lösung.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Bei Deiner Betrachtung oben bleibt als Fazit, dass es billiger ist, wenn man für die Folgekosten nicht aufkommen muss (das baden die kommenden Generationen aus). Das wissen wir doch alle.
Die folgenden Generationen baden ebensoviele Fehler von uns aus, wie wir Fehler von unseren Vätern ausbaden (z.B. den Fehler, daß die Rente auf eine Basis von hohen Geburtenraten angelegt wurde...). Und sie profitieren ebensoviel von dem, was wir geleistet haben, wie wir von der Leistung unserer Väter profitiert haben (z.B. bzgl. Lebensstandard, Gesundheit, Umwelt). Es gibt beides, wir können nicht beides gegeneinander aufrechnen, und nicht unser Leben primär an der Nachfolge-Generation ausrichten, finde ich. Das ist der Lauf der Dinge. Jeder muß nach dem Prinzip leben: es ist, wie es ist, und es wird das, was wir daraus machen (und nicht, was andere für uns daraus machen).
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Ich habe ebenfalls ein Haus im Bestand, welches in den kommenden 3 Jahren seiner Ölheizung beraubt werden wird.
Es gibt inzwischen Wandheizkörper, welche angeblich mit niedriger Vorlauftemperatur auskommen und wärmepumpenkompatibel sein sollen. Hat schon jemand Erfahrungen mit so was?
Ist deine Wand gedämmt?
Ich habe Wandheizung in Lehm vetputzt auf Holzfaserdämmung.
Gutes System für Fachwerk oder Holzständer...
Zudem viel eigenleistung möglich.
Vorlauftemperarur fahre ich abhängig zur Außentemperatur um die 35 Grad
Es gibt beides, wir können nicht beides gegeneinander aufrechnen, und nicht unser Leben primär an der Nachfolge-Generation ausrichten, finde ich. Das ist der Lauf der Dinge. Jeder muß nach dem Prinzip leben: es ist, wie es ist, und es wird das, was wir daraus machen (und nicht, was andere für uns daraus machen).
Der Gesetzgeber und das Bundesverfassungsgericht halten das Gegenteil für richtig: Die Interessen der kommenden Generationen müssen wir heute bei unseren Entscheidungen berücksichtigen.
Was Du in Deinem letzten Satz mit dem Wort "muss" als alternativlosen Egoismus darstellst, muss keineswegs von allen so gelebt werden. Es gibt viele Menschen, die gerne verantwortungsvoll mit diesem Planeten umgehen wollen, auch im Hinblick auf die Generationen, die nach uns auf der Erde leben werden. Eingeschlossen ist auch die Tierwelt.
Ich habe ebenfalls ein Haus im Bestand, welches in den kommenden 3 Jahren seiner Ölheizung beraubt werden wird.
Es gibt inzwischen Wandheizkörper, welche angeblich mit niedriger Vorlauftemperatur auskommen und wärmepumpenkompatibel sein sollen. Hat schon jemand Erfahrungen mit so was?
Erfahrung damit habe ich keine; das sieht aus, als ob sie einen möglichst guten Wärmetauscher gebaut hätten, aus dem sie mit Hilfe einer zusätzlichen (stromverbrauchenden) Lüfters auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen die nötige Wärmemenge herauskítzeln. Ist ein wenig die Kombination aus modernem Radiator und alten Nachtspeicher-Öfen, bzw. ein hoch-effektiver Niedertemperatur-Heizlüfter. Damit umgehen sie den ansonsten sehr großen nötigen Flächenzuwachs, der für Radiatoren im Niedertemperaturbereich nötig ist. Wir haben unsere Heizkörper schon für maximal 55 °C ausgelegt, jedes Grad niedriger läßt die nötige Größe schnell steigen.
Ob bei konsequenter Nutzung des Gebläses zum "Wärme rausziehen" die Gesamtenergiebilanz wirklich toll ist, kann ich jetzt nicht beurteilen; könnte aber noch lange billiger sein, als den Estrich neu zu machen mit Fußbodenheizung. Ich möchte aber keine Zwangskonvektion im Wohnzimmer.
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Der Gesetzgeber und das Bundesverfassungsgericht halten das Gegenteil für richtig: Die Interessen der kommenden Generationen müssen wir heute bei unseren Entscheidungen berücksichtigen.
Sie mögen es so sehen, da steht eben Meinung gegen Meinung, wenn auch mit unterschiedlicher Macht dahinter.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Was Du in Deinem letzten Satz mit dem Wort "muss" als alternativlosen Egoismus darstellst, muss keineswegs von allen so gelebt werden. Es gibt viele Menschen, die gerne verantwortungsvoll mit diesem Planeten umgehen wollen, auch im Hinblick auf die Generationen, die nach uns auf der Erde leben werden. Eingeschlossen ist auch die Tierwelt.
Mein "muss" sollte keinen alternativlosen Zwang ausdrücken, sondern eher, daß man sich den Gegebenheiten beugt. Es mag auch altruistische und visionäre Menschen geben, denen die Zukunft wichtiger ist als die Gegenwart, die Mehrheit hat (glaube ich) andere Prioritäten, wofür ich persönlich keinem einen Vorwurf machen kann. Trotzdem glaube ich nicht, daß denen, die die Zukunft nicht über die Gegenwart stellen, die nachfolgenden Generationen so völlig egal wären, wie Du es hier suggerierst.
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Es mag auch altruistische und visionäre Menschen geben, denen die Zukunft wichtiger ist als die Gegenwart, ...
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Trotzdem glaube ich nicht, daß denen, die die Zukunft nicht über die Gegenwart stellen...
Schaue Dir bitte mal die Realitäten auf der Welt an. Wie gehen wir de facto mit diesem Planeten um? Es kann überhaupt keine Rede davon sein, dass die Zukunft über die Gegenwart gestellt würde.
Stattdessen hat unsere gesellschaftliche Ignoranz gegenüber der Zukunft solche Ausmaße angenommen, dass wir als Gesellschaft beginnen, uns vor den Folgen zu fürchten.