Ist zwar wohl schon entschieden, aber interessehalber: Was kostet der Ersatz und was haette eine WP pur gekostet und was mit den (wirklich zwingend?) notwendigen Ergänzungen? Danke.
Wir hatten gestern gerade ein Gespräch zum Thema mit einem Sanierungsberater. Beispiel bei uns (optimistische Schätzkosten für WP, konkretes Angebot für Gas liegt vor): aktuell 14 kW Gasheizung (7 Jahre alt, Restlebensdauer ca. 8 - 15 Jahre erwartet); Ersatz wäre für 3000 € zu haben, Einbau max. weitere 2000, dann hätten wir mit 5000€ Investitiion für 20 - 25 Jahre ausgesorgt, wenn es gut geht (wäre aber natürlich Unsinn, die gut laufende Heizung wegzuschmeißen).
Umstellung auf Wärmepumpe: WP Kosten min. 10 k€, mit Montage, Pufferspeicher, etc. 20 - 25 k€. Auf Fußbodenheizung umbauen 15 - 20 k€ - plus Wohnkosten und Lagerkosten für Möbel während des Umbaus, schließlich kann man nicht drin wohnen, während der ganze Fußbodenaufbau ausgetauscht wird (einfach oben drauf bauen ginge zwar, aber dann sind die Türen zu niedrig...). Evtl. ginge es günstiger, wenn man nur auf deutlich größere Heizkörper umstellt (baulich nicht immer trivial, Kosten auch über 10 k€ und bes. bei kleinen Zimmern problematisch.
Summe Investition (bei bereits vernünftig gedämmten Haus, mit guten Dreifachfenstern) kaum unter 40 - 50 k€, also ca. 40.000 mehr als mit der Gastherme; wer noch dämmen muß (Fassade, Dach), Fenster tauschen, etc., legt min. ein bis zweimal soviel drauf.
Das Geld muß man erst mal haben. Amortisation des Aufpreises von ca. 40 k€ (mit Annahme: Gas kostet auf Dauer 20 ct/kWh, Strom 40 ct/kWh): ca. 30 - 35 Jahre, wenn die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von 3 erreicht oder übersteigt, bei einer Arbeitszahl von nur 2,6(Realer Mittelwert aus Messungen)läuft es in Richtung 60 Jahre.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wir hatten gestern gerade ein Gespräch zum Thema mit einem Sanierungsberater. Beispiel bei uns (optimistische Schätzkosten für WP, konkretes Angebot für Gas liegt vor): aktuell 14 kW Gasheizung (7 Jahre alt, Restlebensdauer ca. 8 - 15 Jahre erwartet); Ersatz wäre für 3000 € zu haben, Einbau max. weitere 2000, dann hätten wir mit 5000€ Investitiion für 20 - 25 Jahre ausgesorgt, wenn es gut geht (wäre aber natürlich Unsinn, die gut laufende Heizung wegzuschmeißen).
Umstellung auf Wärmepumpe: WP Kosten min. 10 k€, mit Montage, Pufferspeicher, etc. 20 - 25 k€. Auf Fußbodenheizung umbauen 15 - 20 k€ - plus Wohnkosten und Lagerkosten für Möbel während des Umbaus, schließlich kann man nicht drin wohnen, während der ganze Fußbodenaufbau ausgetauscht wird (einfach oben drauf bauen ginge zwar, aber dann sind die Türen zu niedrig...). Evtl. ginge es günstiger, wenn man nur auf deutlich größere Heizkörper umstellt (baulich nicht immer trivial, Kosten auch über 10 k€ und bes. bei kleinen Zimmern problematisch.
Summe Investition (bei bereits vernünftig gedämmten Haus, mit guten Dreifachfenstern) kaum unter 40 - 50 k€, also ca. 40.000 mehr als mit der Gastherme; wer noch dämmen muß (Fassade, Dach), Fenster tauschen, etc., legt min. ein bis zweimal soviel drauf.
Das Geld muß man erst mal haben. Amortisation des Aufpreises von ca. 40 k€ (mit Annahme: Gas kostet auf Dauer 20 ct/kWh, Strom 40 ct/kWh): ca. 30 - 35 Jahre, wenn die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von 3 erreicht oder übersteigt, bei einer Arbeitszahl von nur 2,6(Realer Mittelwert aus Messungen)läuft es in Richtung 60 Jahre.
Und genau das ist die Situation bei den meisten Häusern im Bestand. Ich vermute mal, man wird da noch eine Menge neue Lösungen in den nächsten Jahren sehen, die unter diese Randbedingungen trotzdem eine unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvolle Lösung bieten.
Nur als Beispiel: eine Erdsonde kann auch im Sommer Solarwärme in den Boden einbringen, die dann im Winter genutzt werden kann. Das Temperaturniveau im Boden ist dann auch deutlich höher, was die WP entweder effizienter macht oder höhere Vorlauftemperatur der Heizugn erlaubt - was dann eventuell die Fussbodenheizung unnötig macht.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Amortisation des Aufpreises von ca. 40 k€ (mit Annahme: Gas kostet auf Dauer 20 ct/kWh, Strom 40 ct/kWh): ca. 30 - 35 Jahre, wenn die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von 3 erreicht oder übersteigt, bei einer Arbeitszahl von nur 2,6(Realer Mittelwert aus Messungen)läuft es in Richtung 60 Jahre.
Du bist doch dafür, so etwas technologieoffen über den Preis zu regeln. Wie müssten denn die Umweltschäden Deiner Meinung nach bepreist werden, damit sich die umweltfreundlichere Option auch finanziell gegen die umweltschädlichere Alternative behaupten kann?
Bei Deiner Betrachtung oben bleibt als Fazit, dass es billiger ist, wenn man für die Folgekosten nicht aufkommen muss (das baden die kommenden Generationen aus). Das wissen wir doch alle.
Ich finde solche konkreten Situationsbeschreibunge sehr interessant, nicht nur weil ich das Thema selbst auf dem Tisch habe, sondern auch weil es zeigt wie massiv das Problem ist, was hier gelöst werden müsste (besonders für Grossstadtlagen im Altbestand)
...weil es zeigt wie massiv das Problem ist, was hier gelöst werden müsste (besonders für Grossstadtlagen im Altbestand)
... und dass wir viel zu spät dran sind. Hätten wir uns vor 30 Jahren mehr um den Umweltschutz gekümmert, könnten wir heute viel effizientere Lösungen anbieten. Jetzt muss es leider schnell gehen.
Wer sich vor 30 Jahren politisch für den Umweltschutz eingesetzt hat, wurde von der Mehrheit als Ökospinner, Müslityp, Hippie usw. ausgelacht. Und zwar mehr oder weniger von derselben Klientel, die sich heute über die Folgen dieser Ignoranz beschwert. Sie haben sie selbst zu verantworten.
Bei Deiner Betrachtung oben bleibt als Fazit, dass es billiger ist, wenn man für die Folgekosten nicht aufkommen muss (das baden die kommenden Generationen aus). Das wissen wir doch alle.
Wenn man die Folgekosten mit einrechnet, sieht es noch besser aus für Schwarzfahrer. Zum einen verlieren Luftwärmepumpen an kalten Tagen ihre Effektivität und werden somit zur simplen Elektroheizung. Dazu kommt unser Strommix. Wenn es kalt ist, gibt es in der Regel deutlich weniger Sonne. Es kommt also fast nur der Wind zum Einsatz. Aber gerade im Winter gibt es auch hier die Flauten. Und dann passiert folgendes. Erst wird Braunkohle, dann Steinkohle, dann Gas zugeschaltet. Also genau die mit den höchsten Emissionen zuerst. Das wird man über einen ordentlichen Ausbau der Erneuerbaren verbessern, aber nicht heilen.
Ob der aktuelle Umbau denn auch ohne diesen Makel ökonomisch sinnvoll ist, muss man im Einzelfall betrachten. Wie groß ist denn der ökologische Rucksack, der befüllt wird, wenn man ohne Not umrüstet? Wird das auch bereits?
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Was spricht gegen eine simple Stromleitung? Das BEV ist doch ein Speicher.
Die Idee der Speicherung über die Batterie hat in der Tat Charme. Leider sind hier mehrere Bedingungen nicht gegeben:
1. Die Batterie hängt in den seltensten Fällen direkt am Windrad oder der Solaranlage.
2. Wir haben im Strommix einen immens hohen Anteil an fossiler Energie, deren bescheidener Wirkungsgrad dann eben im Kraftwerk passiert. Der hohe Wirkungsgrad findet am Motor statt. Das Gesamtsystem sieht deutlich schlechter aus.
3.Defakto benötigen wir Speicher. Egal ob diese nun zentral oder dezentral liegen.
...weil es zeigt wie massiv das Problem ist, was hier gelöst werden müsste
Nicht DAS Problem, sondern eines von sehr vielen.
Ist ja Klugschnackers Credo (dem ich mich zu 100% anschliesse), dass wir das eigentlich jetzt schon gar nimmer alles gestemmt bekommen*.
*)Bekämen, wenn wir denn mal tatsächlich effektive Massnahmen einleiten würden, statt endlos zu diskutieren, Ziele und Werte unsrer Unfähigkeit anzupassen und Umstände schönzureden.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Und genau das ist die Situation bei den meisten Häusern im Bestand. Ich vermute mal, man wird da noch eine Menge neue Lösungen in den nächsten Jahren sehen, die unter diese Randbedingungen trotzdem eine unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvolle Lösung bieten.
Ich habe ebenfalls ein Haus im Bestand, welches in den kommenden 3 Jahren seiner Ölheizung beraubt werden wird.
Es gibt inzwischen Wandheizkörper, welche angeblich mit niedriger Vorlauftemperatur auskommen und wärmepumpenkompatibel sein sollen. Hat schon jemand Erfahrungen mit so was?