Vielleicht war da eine andere Welt und auf der ist es ähnlich bescheiden gelaufen wie auf dieser, daher hat er den Versuch abgebrochen und einen Neuaufbau gestartet.
Jedoch suggerierst Du, als hätte die Wissenschaft zu jener Zeit eine schlüssige Erklärung für das Phänomen der Behinderung gehabt, deren Sichtweise sich die Kirche verschlossen hat. Was war die Erklärung der Wissenschaft im 16. Jahrhundert für das Vorkommen der Geburt von behinderten Menschen?
Ich weiß nicht, ob die "Wissenschaft" der damaligen Zeit etwas über die Ursachen von Geburtsfehlern wusste. Wahrscheinlich nicht viel. Aber in der Wissenschaft hat man gelernt zuzugeben, wenn man etwas nicht weiß. Deshalb hat die Naturwissenschaft anfangs ganz kleine Brötchen gebacken: Galilei beispielsweise ließ Steine von einem Turm fallen und untersuchte die Gesetzmäßigkeiten ihrer Bewegung.
Das ist ein sehr bescheidener Schritt auf dem Weg der Erkenntnis, wenn man es mit der Theologie vergleicht. Dort gab man vor zu wissen, woher die Welt kommt, wie sie erschaffen wurde, über welche Zwischenstationen man ins Jenseits gelangt, welche Stellungen beim ehelichen Beischlaf gottgefällig seien und welche nicht, welche Mahlzeiten sich für welche Wochentage ziemen und so weiter.
Es wäre gut für die Glaubwürdigkeit der Kirchen und ihrer Vertreter, wenn sie zugäben, was längst offensichtlich ist: Dass wir über diese Dinge nichts wissen und nichts wissen können. Wenn der Papst sagte "Leute, wir wissen das alles nicht. Wir sind Suchende."
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Intolarenz und Beschimpfung gegenüber andersdenkenden Mitmenschen, weil die nicht die gleiche Meinung haben, sind ein Zeichen fehlender humanistischer Bildung. Hier fehlt das Verständnis für den Anderen.
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Mhhh, hast du diesen Thread gelesen? Du weißt, dass es ursprünglich um die Intoleranz und Beschimpfung gegen Schwule ging?
Bislang tauchte keine andere Ursache für die Schwulenfeindlichkeit als die Kirche und die an sie glaubenden hier auf. Verbessere mich, wenn ich was vergessen haben sollte.
Hat sich ein einziger "Glaubender" ("gottesgläubig" -> "Gottes Gläubiger" -> "Gläubiger beit Gott" gefällt mir immer besser) hier davon distanziert? Hast du es getan?
Indoktrination, Intoleranz und Beschimpfung ist doch eher das Geschäft derjenigen, die du gerade verteidigst. Das ist es gewesen und sie ist es heute noch.
Es wäre gut für die Glaubwürdigkeit der Kirchen und ihrer Vertreter, wenn sie zugäben, was längst offensichtlich ist: Dass wir über diese Dinge nichts wissen und nichts wissen können. Wenn der Papst sagte "Leute, wir wissen das alles nicht. Wir sind Suchende."
Sind das nicht deshalb Gläubige. Habe noch nichts vom apostolischen Wissensbekenntnis gehört.
Aber ich denke schon, dass man zum allergrössten Teil zum jeweiligen Zeitpunkt von der Wahrheit der Sache durchaus überzeugt war.
Leider dauert es meist sehr lang, bis man sich in der Kirche offiziell dazu bekennt, irgendwo geirrt zu haben. Daher kommt wohl der Spruch: Gottes Mühlen mahlen langsam..
Von meiner Seite abschließend (weil wahrscheinlich keine der beiden Seiten im Diesseits in der Lage ist, für die jeweilige Theorie einen Beweis zu liefern) möchte ich nur sagen, dass ich es für falsch halte
a) Leute von ihrem Glauben abbringen/oder gegen ihren Willen überzeugen zu wollen
b) den Willen der Kirche mit dem Willen Gottes gleichzusetzen (als wieder Verheirateter bin ich wohl ein Hostienräuber, aber Gott wirds mir nachsehen, die Idee kam bestimmt nicht von Ihm)
c) Kirchliche "Würdenträger" alle über einen Kamm zu scheren. Ich halte auch nicht jeden Muslim für einen Terroristen, daher halte ich auch nicht jeden Priester für einen Kinderschänder.
Die Bemerkungen über Priester etc., die hier gefallen sind, sollte mal jemand gegen Schwule, Juden, etc. äussern. Den Shitstorm möchte ich sehen. Als jemand, der ein Amt in der katholischen Kirche übernimmt, muss man sich das aber gefallen lassen.