Insofern stelle ich mir die Frage, ob hoch wirklich gleich "Gut" ist, oder ob es eher um ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen diesen beiden geht und ich für eine echte Aussagekraft über die sogenannte "Baseline" noch mehr Daten brauche. Aus diesen Überlegungen heraus würde ich nämlich nicht 95 als Basewert für mich annehmen, sondern eher 88... Weswegen die ganze Aufregung für umsonst gewesen wäre.
TBC...
Nik
Wichtig ist halt, das die HRV zwar ein relativ sensibler Parameter ist, der wichtige Hinweise für die Trainingssteuerung geben kann, aber immer im Kontext interpretiert werden muss. Ein deutlicher Abfall der HRV nach harten Trainings- oder Wettkampfbelastungen ist absolut physiologisch, genauso wie eine kontinuierliche Zunahme über längere Zeiträume beobachtet immer eine positive Belastungsverarbeitung ( = Wirksames Training) begleitet.
Unterschreiten von individuellen Grenzwerten (die natürlich an sich auch fehleranfällig sind) kann zunächst erstmal nur ein Ausdruck hoher "psychophysischer" Belastung sein ( Neben körperlichen spielen auch mentale Faktoren eine große Rolle). Wenn sich die Werte durch Erholung nicht normalisieren und objektive (verminderte Leistungsfähigkeit) wie auch subjektive ( "Fühle mich mies") Begleitend hinzu kommen, kann das ein Hinweis auf die anfängliche Phase eine Übertrainings sein. Bzw., wenn es z.B. durch die Trainingsbelastung überhaupt nicht erklärbar ist, können Krankheiten eine Rolle spielen - aber sicher ist das nie.
Allerdings ist die kontinuierliche Zunahme der HRV schon ein sehr sicherer Parameter für Trainingserfolg. Das System reagiert einfach auch schnell. Auch der absinkende Ruhepuls, in der Regel schon innerhalb einer Woche, ist in erster Linie die Folge von Änderungen des vegetativen Nervensystems, also Dominanz des Parasympathikus. In so kurzen Zeiträumen gibt es noch keine strukturellen Anpassungen beispielsweise am Herzen, die über z.B. über Zunahme des Schlagvolumens das Absinken erklären könnten. Und Ruhepuls und HRV verhalten sich sehr ähnlich., die HRV reagiert aber zeitnaher und ist praktikabler zu messen.
Die Zunahme parasympathischer Einflüsse im Nervensystem ist auch der Grund, weshalb sich Ausdauertraining meist Positiv auf den persönlichen Stresslevel bzw. die Ausgeglichenheit auswirkt (Auch wenn man das in den Foren nicht immer merkt ). Andererseits ist dadurch auch klar, dass z.B. privater oder beruflicher Stress direkt in die Werte reinpfuscht.
Aber generell gilt:
HRV-Anstieg: Immer gut
HRV-Abfall: Nach hartem Training bzw. Belastungssummation und/oder bei Stress normal, aber beobachtungswürdig, wenn länger anhaltend und zusammen mit anderen Hinweisen auftretend, die einen ins Grübelnd bringen.
Deine Infos decken sich recht gut mit dem, was ich mir bisher zum Thema angelesen hatte. Es ist nur: es deckt sich nicht so recht mit meinen Werten.
Warum geht die HRV während meines TL in schwindelnde Höhen?
Warum fühl ich mich nach Bäume ausreißen, dir HRV spricht aber andere Bände?
Wenn die HRV im TL einen Wert hat, der eigtl gar nicht sein dürfte (106), wohin soll sich die HRV dann in einer (längeren) Erholungsphase hinbewegen?
Ich habe das in den letzten Monaten so erlebt, dass der Körper auf hartes Training so reagiert, dass die HRV erstmal runter geht, aber meistens am nächsten Tag schon wieder recht hoch ist. Warum war die HRV aber während des TL recht hoch (+teilw. hoher Ruhepuls), fiel aber mit Beendigung des TL und will jetzt nimmer in die Höh?
Psychischen Stress hab ich nicht mehr als sonst
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Nach dem doch harten Tag gestern mit den Allout 1000ern und der lockeren Ausfahrt, die sich dann doch noch zu einer ordentlichen Schinderei entwickelt hat, war die HRV heut wieder 10 Punkte höher, allerdings auch der Ruhepuls 10 Schläger höher
Lg Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Heute früh dann umgekehrt: Puls richtig tief, HRV auch tief...
Hatte heute frei und so lief ich im Vormittag einen 10er in 47min bei 200hm und 145 Puls und am Nachmittag gabs wieder eine kleine Ausfahrt: 2:27h, 1100hm, 70km, øHF129, @Leistung 228W, NP 264W.
Heute war das Wetter noch ganz gut bei uns, aber es zog dramatisch zu während ich unterwegs war. Ich wollte nicht nass werden und so bin ich nur in der Gegend herumgegondelt. Ein paar harte Antritte haben das Ding verfeinert, die erklären wohl auch die hohe NP. 1330W Max Power und 5s 1027W find ich ja schon cool und das am TT Den neuen Carbon Lenker biegts da schon ordentlich. Plastikklumpert
Ach ja, weil das bei Aims letztens Thema war, wegen der Laufintervalle. Ich mach da ja die 4x1000m VO2MAX. Ich glaube am meisten profitiert von denen hat meine Atmung, weil früher, wenn ich 155 Puls hatte, dann hab ich immer geschnauft wie die Steyrtalbahn und es war immer furchtbar anstrengend, aber jetzt merk ich bei 155 Puls atemtechnisch kaum was, das geht jetzt bis 165 recht locker (bzgl. Atmung). Ich glaube dafür ist dieses doch recht harte 1000er Gekeule gerade recht... Weil lauftechnisch gibts glaub ich andere Programme, die mehr bringen...
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Irgendwie pendelt sich nun alles wieder etwas ein. Waren das die Nachwehen vom Trainingslager - mag sein. Krass, dachte nicht, dass das so einen Impact hat.
Gestern war ich vormittags locker Runden laufen im Wald, während die Kinder am Teich im Wald Brücken und sonstwas bauten. Bin immer vorbeiglaufen: "Noch eine?" "Noch eine, Papa!" So wurdens dann fast 15km bei über 400hm.
Nachmittags bekam ich dann noch Auslauf mit dem MTB, da alles nass und tief vom Regen war, durfte ich ordentlich schuften. Windig wars und kalt war mir auch nach den 3h.
Heut gings dann in der Früh gleich mal auf einen Lauf mit 7km TDL als Kern in 4:00min/km, der Rest in 5:00min/km, was für 14km auf 4:30 hinauslief bei 150 Puls. Beim flotten Abschnitt dachte ich, dass das maximal 4:20 ist, weil die Beine von gestern noch dick waren. Nun, war aber 4:00, hat mich überrascht, weil 162 Puls ist da schon ok.
Nach der Arbeit ging ich noch aufs TT um 4x8min IVs an der Schwelle zu fahren:
1. ø361W: 40kmh; +45m-8m; 154Puls
2. ø346W: 42,4kmh; +29m-20m; 158Puls
3. ø348W: 41,5kmh; +18m-24m; 158Puls
4. ø357W: 42,5kmh; +15m-30m; 162Puls
Die Wattleistung stimmt mich auf Grund der doch nicht unerheblichen Vorbelastung ganz positiv, noch dazu am TT in Position ist das ja gar nicht so leicht abzuliefern. Der Puls zeigt auch, dass da noch ein bisschen was gegangen wäre (MaxPuls >180). Der 2. und 3. war vom Wind her etwas eigen, weil da ist so ein Knick drinnen wo der Wind gedreht hat und interessanterweise tu ich mir bei Gegenwind recht schwer die volle Leistung rauszudrücken. Irgendwie hab ich da immer den falschen Gang.
Insgesamt find ich das Tempo an sich im Verhältnis zu den Watten jetzt nicht so sonderlich berauschend. Wenn ich lese, das Carlos mit 290W 40 Sachen fährt... Gut er ist knapp 5kg leichter, aber es heißt ja immer: im Flachen zählt die absolute Leistung... Ich war mit dem TT und Scheibe unterwegs aber RR-Helm und Flatterjacke. Aber macht das soviel aus? Wenn ich meine Werte in Kreuzotter eingebe passt das allerdings schon recht gut, ... Braucht man für lauschige 2kmh echt soviel mehr Watt? Alter... Nun 2kmh sind auf der LD gut 15min...
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Huhu Nik!
Mal ne Frage zu den Intervallen (da ich inzwischen auch so ein lustiges Powermeter-Spielzeug habe):
1. "an der Schwelle" - Versuchst du da möglichst die Schwelle zu treffen oder fährst du absichtlich bisschen drunter (-> sweet spot) oder bisschen drüber?
2. Warum so kurze Schwellenintervalle? Ich dachte, da wären längere Intervalle (15-30min) effektiver, wenn man's verkraftet, was ja bei dir sicher der Fall ist?