Nachdem ich nun die letzten beiden Tage aus o.g. Gründen nur locker trainiert habe und die HRV sich leicht nach oben bewegt hat bin ich heut wieder raus um meine 1000er zu laufen. Ich mach da immer nur 4, weil ich nicht mehr Zeit hab. Die Idee dabei: VO2MAX Intervalle zu machen, weswegen ich die Dinger auch ziemlich Anschlag laufe, das hieß dann heute:
3:27min/km bei 2:00-2:30 Pause. Quasi in Anlehnung an die 4x4er IVs. Beim letzten meldete sich dann der Darm, ich dachte kurz es geht sich nicht aus bis ins Ziel. Also nahm ich etwas raus und lief in 3:35min/km fertig, weswegen der letzte dann in 3:31min/km war. Auch wenn der Puls dabei nicht merklich runterging, fühlt sich 3:35 erheblich angenehmer an als 3:27min/km. In diesen Tempobereichen ist die Luft echt schon recht dünn für mich.
Bzgl. der HRV bin ich etwas ratlos. Ich hab mir natürlich Gedanken gemacht, aber recht sortiert bini ich noch nicht. Was ich beobachtet habe:
In Zeiten hoher Umfänge (TL) geht die HRV ziemlich hoch. In der Literatur heißts immer, dass ein Anstieg der HRV-Baseline eine Verbesserung der aeroben Kapazität bedeutet, aber mir scheint es
eher, dass eine hohe Baseline ein Indikator für den Grad der zentralen Ermüdung ist. Denn gleichzeitig geht bei mir die HRV runter, wenn ich raus nehme. Das heißt bei mir konkret: Während des TL hatte ich einmal sogar HRV 106 (!), aber durchwegs Mitte 90 herum. Als ich dann rausnahm blieb die HRV hoch, aber dann setzte ich intensive Reize und die HRV sank auf unter 80. Gestern hatte ich dann wieder 88, heute 86. Ich fühl mich aber an sich recht gut und hab richtig Bock ordentlich draufzuhauen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die HRV eine Aussage über den Spannungszustand des ZNS gibt. Je höher die HRV desto stärker ist der Parasympatikus aktiviert, mit allen seinen Aufgaben (!), je niedriger die HRV, desto stärker der Sympatikus.
Unter dem Stichwort "Parasympatikus" liefert Wikipedia folgenden Text:
Zitat:
Der Parasympathikus ist eine der drei Komponenten des vegetativen Nervensystems, das für die unwillkürliche, das heißt nicht dem Willen unterliegende, Steuerung der meisten inneren Organe und des Blutkreislaufs verantwortlich ist. Er wird auch als „Ruhenerv“ bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau körpereigener Reserven dient (trophotrope Wirkung). Er sorgt für Ruhe, Erholung und Schonung.
Weitgehend gegenteilige Funktionen werden vom Sympathikus gesteuert, der eine Leistungssteigerung des Organismus bewirkt und bei Angriffs- oder Fluchtverhalten und außergewöhnlichen Anstrengungen wirkt (ergotrope Wirkung). Durch ihre gegensätzliche (antagonistische) Wirkung ermöglichen diese beiden Anteile des vegetativen Nervensystems eine feine Steuerung der Organe.
|
Insofern stelle ich mir die Frage, ob hoch wirklich gleich "Gut" ist, oder ob es eher um ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen diesen beiden geht und ich für eine echte Aussagekraft über die sogenannte "Baseline" noch mehr Daten brauche. Aus diesen Überlegungen heraus würde ich nämlich nicht 95 als Basewert für mich annehmen, sondern eher 88... Weswegen die ganze Aufregung für umsonst gewesen wäre.
TBC...
Nik