FFM-Marathon 2010: 3:33 h
FFM-Ironman 2011: 3:57 h
FFM-Marathon 2011: 3:25 h
Beim FFM-Marathon 2011 denke ich wären 10 min schneller drin gewesen, aber eine Erkältung eine Woche vorher hat mich doch ziemlich aus der Bahn geworfen und dadurch bin ich ab 30 km. übelst eingebrochen.
Kannst du das mal für einen Nicht-Akademiker erklären? So mit einfachen Worten u. einem Beispiel?
x = Zeit des Solo-Marathon in Minuten (zb: 3:00 = 180)
y = Zeit des IM-Marathon Splits in Minuten
Du nimmst also die Zeit des Solo-Marathon, multipliziert diese mit 0,8257 und nimmst das Ganze hoch 1,0626 und erhältst die Prognose für den IM-Marathon-Split.
R^2 (das Bestimmtheitsmaß) ist ein Indikator für die Anpassungsgüte der Schätzfunktion und läuft zwischen 0 und 1.
1 ist maximale Anpassungsgüte und somit ein Indikator für bestmögliche Prognosequalität (etwas vereinfachend ausgedrückt). 0,785 ist eine sehr gute Anpassungsgüte, die ausdrückt, dass die Streuung der Werte zu 78,5% durch die Regressionsgleichung erklärt wird. Der Rest (21,5%) wird durch unsystematische Einflüsse (Tagesform, Wetter, Bodenbeschaffenheit, Terrainunterschiede, Ernährungseinflüsse, Verletzungen, Trainingsgrundlagen....) erklärt, die individuell nach Person und Rennen eine perfekte Prognose unmöglich machen.
Du nimmst also die Zeit des Solo-Marathon, multipliziert diese mit 0,8257 und nimmst das Ganze hoch 1,0626 und erhältst die Prognose für den IM-Marathon-Split.
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Die Klamersetzung im Post mit der Formel war etwas merkwürdig. Ich denke aber es sollte heißen: Solozeit hoch 1,06 und dann das Ganze mal 0,8257.
Bei solchen Modellierungen kommt es nicht drauf an, eine Kurve möglichst gut durch die Puntke zu legen (hohes R^2) sondern das man damit einen sinnvollen Ursache/Wirkungszusammenhang beschreibt.
In dem Linearen Modell y = mx + b ist m ein Faktor der das feste Verhältnis von IM Zeit zu Solozeit angibt. B ist eine Konstante die z.B. durch Pinkelpausen erklärt werden könnte. Ein negatives B ist nicht nachvollziehbar, außer vielleicht dadurch, das IM Strecken tendenziell zu kurz sind.
Im Potentiellen Modell ist das Verhältnis von IM Zeit zu Solozeit nicht fix sondern wird größer je langsamer man ist. Was durchaus nachvollziehbar ist. Der Faktor davor ist kleiner als 1 was eine ähnliche Bedeutung hat wie ein negatives b im linearen Modell.
Damit wäre bewiesen, das die IM Strecken tendenziell zu kurz sind
[quote=werner;724774]Die Klamersetzung im Post mit der Formel war etwas merkwürdig. Ich denke aber es sollte heißen: Solozeit hoch 1,06 und dann das Ganze mal 0,8257. [quote]
Richtig! Danke für die Korrektur!
[quote=werner;724774] Bei solchen Modellierungen kommt es nicht drauf an, eine Kurve möglichst gut durch die Puntke zu legen (hohes R^2) sondern das man damit einen sinnvollen Ursache/Wirkungszusammenhang beschreibt. [quote]
Beides ist mindestens ebenbürdig wichtig. Was in Bereichen von weniger als 2 Stunden für einen Marathon der Fall sein würde ist ebenso uninteressant wie das was in Bereichen von sagen wir über 7 Stunden der Fall ist... nur im praktisch relevanten Teil interessiert was Sache ist und da entscheidet das Bestimmtheitsmaß (neben anderen statistischen Maßgrößen, die man noch verwenden könnte).
Abgesehen davon ist es angesicht der marginalen Unterschiede in den Progosewerten beider Modelle ohnehin nur akademisches Wolkenschieben- und Girlandenschwingen um was es sich hier dreht. Angesichts einer unerklärten Varianz von mehr als 20% in beiden Modellen braucht man sich um solche Petitessen kaum Gedanken machen, meine ich.
Beides ist mindestens ebenbürdig wichtig. Was in Bereichen von weniger als 2 Stunden für einen Marathon der Fall sein würde ist ebenso uninteressant wie das was in Bereichen von sagen wir über 7 Stunden der Fall ist... nur im praktisch relevanten Teil interessiert was Sache ist und da entscheidet das Bestimmtheitsmaß (neben anderen statistischen Maßgrößen, die man noch verwenden könnte).
Nicht unbedingt. Man kann ein Polynom n-ten Grades durch die Punkte zwingen sodaß das R^2 fast 1 ist. Hat man damit ein gutes Modell? Nein. Auch nicht innerhalb des Betrachtungsintervalls.
Zitat:
Abgesehen davon ist es angesicht der marginalen Unterschiede in den Progosewerten beider Modelle ohnehin nur akademisches Wolkenschieben- und Girlandenschwingen um was es sich hier dreht. Angesichts einer unerklärten Varianz von mehr als 20% in beiden Modellen braucht man sich um solche Petitessen kaum Gedanken machen, meine ich.
Da hast Du recht. Einer hatte aber nach einer Erklärung gefragt und das hatte ich versucht.
jetzt habe ich genug gelabert, mich wuerde nur interessieren, wie dir das Ganze fuer dein Rennen helfen soll?
Es gibt einem immerhin ein Gefühl dafür, was "normal" möglich sein sollte. Und es verhindert, dass man unbedarft viel zu schnell losläuft, weil man sich anfangs so toll fühlt und glaubt, dass man annähernd das Solo-Marathon-Tempo auch auf der LD laufen könnte. Die zweite Marathonhälfte beweist einem meist schmerzhaft das Gegenteil (Stichwort "Marathonendabschnittswanderer").
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.