Warum "muss" man das Thema Schwul eigentlich überall thematisieren. Scheint ja immer noch was extrem sonderbares zu sein.
Öffentlich thematisiert wird es ja von den Homosexuellen selbst schon durch Veranstaltungen wie CSD, und das ist auch gut und richtig so. Wenn das Pendel eine zeitlang extrem in eine Richtung ausgeschlagen ist, muss es eben eine zeitlang stark in die andere ausschlagen, um gefühlt wieder die Nulllinie zu erreichen. Daher finde ich es schon ok, wenn von Homosexuellen die "Normalität" etwas übertrieben thematisiert wird.
Im Prinzip ist es m.E. ganz einfach: man kann sich mal alle möglichen Kulturen auf der Welt angucken und wird sehen, das es so gut wie immer und überall Homosexualität in relevanter Größenordnung gab. Daraus läßt sich schließen, das Homosexualität wohl irgendwie zum Homo Sapiens dazugehört. (Ähnlich sehe ich das im übrigen auch in Bezug auf Rauschmittel, die findet man auch in jeder Kultur, ergo scheint Exstase ein natürliches Bedürfniss zu sein...)
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Warum "muss" man das Thema Schwul eigentlich überall thematisieren. Scheint ja immer noch was extrem sonderbares zu sein.
Zitat:
Zitat von bubueye
Sexualität ist etwas sehr persönliches, mMn muss das nicht unbedingt in der Öffentlichkeit breitgetreten werden. Ich erinnere mich da nioch an die Aussage vom Wowereit: "Ich bin schwul und das ist gut so!" Na denn: herzlichen Glückwunsch!
Zitat:
Zitat von blaho
Oder um es mal anders auszudrücken: Ich verstehe die Diskussion nicht.
Mich interessiert die Sexualität anderer nur, wenn ich jemanden in die Kiste bringen will. Beim Sport interessieren mich andere ohnehin nur insofern, dass ich sie gerne hinter mir habe. (Jemand 'nen Spruch dazu? )
Theoretisch sollte es tatsächlich kein Thema sein - schön wär's. Dabei vergessen wird jedoch, dass sich die meisten Heten (zumindest wenn sie in einer Beziehung leben) auch ständig outen, z.B. in einer Gesprächssituation "Wie war dein Wochenende? - Gut, ich war mit meiner Frau ...". Mit dem Unterschied, dass Heteros(-as) eine solche Gesprächssituation nicht als Outing verstehen und auch keine Angst vor dummen Reaktionen zu haben brauchen.
Wowereit hat sich damals übrigends nichts ganz freiwillig geouted sondern ist einer BILD-Schlagzeile zuvor gekommen.
Wenn unter tausenden Akteuren des männlichen Profifussball kein einziger dabei ist, der gelegentlich mal mit seinem Partner gesichtet wird, dann ist das ein weiterer Beweis dafür, dass es leider doch noch nicht normal ist. In diesem Sinne könnte man Hitzlspergers Outing als ersten Schritt Richtung Normalität interpretieren. Vielleicht interessiert es in zwanzig Jahren tatsächlich niemanden mehr.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Öffentlich thematisiert wird es ja von den Homosexuellen selbst schon durch Veranstaltungen wie CSD, und das ist auch gut und richtig so. Wenn das Pendel eine zeitlang extrem in eine Richtung ausgeschlagen ist, muss es eben eine zeitlang stark in die andere ausschlagen, um gefühlt wieder die Nulllinie zu erreichen. Daher finde ich es schon ok, wenn von Homosexuellen die "Normalität" etwas übertrieben thematisiert wird.
Ich finde es lächerlich, das zu zelebrieren. Genau von solchen Veranstaltungen wie dem CSD leben die Vorurteile. Mir ist das das ganze Jahr weitestgehend wurscht, wer sexuell wie tickt - nur wenn die Bilder vom CSD kommen, sage ich auch "komischer Haufen".
Ich finde es lächerlich, das zu zelebrieren. Genau von solchen Veranstaltungen wie dem CSD leben die Vorurteile. Mir ist das das ganze Jahr weitestgehend wurscht, wer sexuell wie tickt - nur wenn die Bilder vom CSD kommen, sage ich auch "komischer Haufen".
Wieso ist das lächerlich? Bringt den Leuten halt Spaß. "Komischer Haufen" denke ich bei Oktoberfest, Karneval oder den Fangesängen vor/nach Fußballspielen auch, aber können die Leute trotzdem ruhig machen. Muss ja nicht mitmachen.
Dennoch, klar, Homosexuelle sind heute in den Augen vieler übertrieben offen mit ihrer Sexualität. Kein Hetero erzählt in der Firma ständig von seinen sexuellen Vorlieben, manche Homosexuelle erzählen's hingegen stolz jedem, der es nicht hören will. Das muss man als Gegenbewegung zur Prüderie der letzten Jahrzehnte sehen. Mei, die freuen sich halt das sie endlich dazu stehen können, paßt doch. SMler sind da übrigens oft ähnlich "offen".
Der Unterschied ist aber das Homosexualität nicht nur eine rein sexuelle Ausrichtung ist, sondern eben auch beeinflußt, wen man "liebt". Wenn ein Schwuler aber sagt "ich und mein Freund" wird das vom Hetero, der das hört, sofort primär sexualisiert verstanden. Wenn ein Mann aber sagt "ich und meine Frau" jedoch denkt kaum einer sofort an Sex.
Das ist ja ein laufender gesellschaftlicher Prozess. Natürlich gibt es Ausrutscher in Extreme, aber insgesamt hat die zeitweise übertriebene Betonung ihrer Homosexualität durch Schwule und Lesben dazu geführt, dass das heute eben für die meisten ganz normal ist. Die Gesellschaft ist dran gewöhnt - "und das ist auch gut so".
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~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (08.01.2014 um 15:18 Uhr).
Das ist ja ein laufender gesellschaftlicher Prozess. Natürlich gibt es Ausrutscher in Extreme, aber insgesamt hat die zeitweise übertriebene Betonung ihrer Homosexualität durch Schwule und Lesben dazu geführt, dass das heute eben für die meisten ganz normal ist. Die Gesellschaft ist dran gewöhnt - "und das ist auch gut so".
Ich sehe keine sinnvolle Korrelation zwischen übertriebener Betonung und einem beschleunigten Akzeptanzprozess in der Gesellschaft. Die Fussballkrawallos werden ja auch nicht mehr akzeptiert, wenn sie noch mehr Randale machen. Oder wenn noch mehr besoffene auf der Wiesn rumwanken, findet man die deswegen auch nicht besser. Mir sind die "penetrant auf sich aufmerksam Macher" unsympathisch. Und da stechen die CFD schon sehr hervor. Kein andere Anlass stellt die Sexualität so in der Vordergrund. Für mich unnötig.