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Alt 01.01.2014, 21:17   #2193
arist17
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Pantone Beitrag anzeigen
Kann man in so einem Thread nicht ein Lesezeichen oder so setzen? Manchmal weiß ich nicht, wo ich beim letzten Mal aufgehört habe zu lesen.
Zitat:
Zitat von pioto Beitrag anzeigen
Eine Möglichkeit wäre, das rote Häkchen anzuklicken (siehe Grafik) unten.
ja

Zitat:
Zitat von Faul Beitrag anzeigen
Das funktioniert aber nur, wenn du bei deiner letzten Anmeldung brav alles gelesen hat. Wenn du einen aktualisierten Thread übersehen hast, geht das rote Häckchen dennoch davon aus, dass du alles gelesen hast.
ja;

da hilft dann vielleicht, sich beim Lesen des letzten Beitrages, sich nur diesen Beitrag anzeigen zu lassen (klick auf die Beitragsnummer oben rechts im Beitrag), und diesen Beitrag dann in die Favoriten.

Beim nächsten Weiterlesen einfach auf den Favoriten und dann oben rechts auf das Thema klicken, dann kann man weiterlesen.

Oder beim letzten Lesen immer noch einen eigenen Beitrag posten, der ist dann auch recht leicht zu finden.
  Mit Zitat antworten
Alt 01.01.2014, 21:18   #2194
arist17
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von sybenwurz Beitrag anzeigen
Madl, schön dassd wieder da bist!
Und frohes neues Jahr natürlich!
+1..
  Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2014, 08:34   #2195
Duafüxin
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.06.2007
Beiträge: 7.100
Zitat:
Zitat von soloagua Beitrag anzeigen

Klingt nach einer sehr vernünftigen Entscheidung! Ich frag mich eh immer, wie Du das alles unter einen Hut bekommst!

Ein gutes, positives und tolles 2014 wünsche ich Dir!
Ich wunder mich auch, wie Du das immer alles schaffst und dann noch so lange Aufsätze im Forum schreibst.

Vielleicht sehen wir uns beim Zürichsee. Ein Kumpel wollte dahin und ich hab ihm angeboten ihn zu begleiten. Ob das jetzt geklappt hat, weiss ich gar nicht.
__________________
Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Duafüxin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2014, 14:53   #2196
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.116
Guten Tag!

Früher hatte ich immer Angst vor dem 2. Januar. Denn 1965 wurde an diesem Tag mein Bruder Christian geboren, sechs Jahre vor mir also und damit auserkoren, der von mir heftig geliebte und verehrte große Bruder zu sein. Mein anderer Bruder, C., ist ja nur zweieinhalb Jahre älter und war damit früher eher ein lästiger großer Bruder, weil er nah genug an mir dran war, um Spaß daran zu haben, mich zu ärgern. Früher haben die beiden mich auch viel zusammen geärgert und es war nicht immer ein Spaß, mit zwei großen Brüdern aufzuwachsen.

Christian war mir früher aber stets viel näher als C., zumindest hatte ich das Gefühl. Er liebte wie ich Tiere und hatte später einen Schäferhund, den ich heiß und innig geliebt habe. Ich suchte viel seine Nähe und litt unter den ständigen Streitereien zwischen ihm und meiner Mutter, die ich seit früher Kindheit erinnere.

Ich denke heute, dass ich die erste war, die seinen beginnenden Suchtmittelkonsum bemerkte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich in sein Zimmer herein platzte, um ihm irgendwas zu erzählen und da saß er auf seinem Bett, mit gläsernem Blick und völlig dicht. Er inhalierte Feuerzeuggas und hörte auch nicht damit auf, als ich herein kam. Er ignorierte mich ganz und gar. Vielleicht, weil er nichts mehr mitbekam, vielleicht aber auch, weil er meinte, dass ich keine Gefahr darstellte.
Er hatte Recht, ich stellte keine Gefahr dar. Denn wenn ich auch nicht wusste, was er da macht und wieso er es tut, so wusste ich intuitiv, dass es etwas Verbotenes ist und dass ich schweigen muss. Ich habe niemandem etwas gesagt. Während ich dies tippe frage ich mich, ob es besser gewesen wäre, wenn ich meinen Eltern davon erzählt hätte, aber vermutlich hätte es nichts geändert.
Wenig später gab es noch mal eine ähnliche Situation, in der es mir rückblickend aber schon um andere Drogen zu gehen schien, als wir bei meinen Großeltern in Süddeutschland zu Besuch waren und Christian ganz oben im Haus ein Zimmer hatte, wohin meine Eltern kaum kamen.

Ich erinnere mich nur an Streit zwischen Christian und meiner Mutter und an endlose Gespräche zwischen ihm und meinem Vater, dann waren die beiden in seinem Zimmer und ich durfte nicht hinein. Und wenn ich mal wieder trotzdem hinein geplatzt bin, war ich verwirrt, meinen Vater und Christian tränenüberströmt zu sehen. Und wieder war es so, dass ich das Gefühl hatte, dass es ein Tabu ist, über das ich mit niemandem sprechen darf.

Christian war nicht älter als 17 Jahre als er auszog. In allen Schulen war er gescheitert und konsumierte Drogen und war kriminell. Wann er mit Heroin anfing, wissen wir nicht.
Er hatte einen wunderschönen Schäferhund, der hieß "Boss" und ich liebte ihn mit Hund noch viel mehr.
Oft war er monatelang nicht bei uns, er sah immer schlechter aus und an einem Tag hat mein Vater C. und mir endlich mitgeteilt, dass er davon ausgeht, dass Christian heroinabhängig ist. Da war ich zwischen 13 und 15 Jahren alt, ich weiß es nicht mehr. Es war ein Alptraum und ich war mitten in meiner Familie ganz allein und der, der mir am nächsten stand, war weit weg und sehr krank.

Ich könnte endlos erzählen von dieser Zeit, mit der ich mich seit Beginn meiner Weiterbildung wieder viel beschäftige, aber das führt ja zu weit hier.

Dann gab es eine kurze Zeit der Hoffnung, Christian verbrachte nach einigen Jahren auch mal wieder das Weihnachtsfest 1985 mit uns. Es sind Fotos von ihm entstanden. Eines davon zeigt ihn mit Boss. Ich habe es vorletzten Sommer mit über die Alpen getragen und nehme es seither auf alle Reisen mit, weil Christian die Welt nicht hat kennenlernen können.
Dann, in einer Märznacht 1986, es war am frühen Morgen, kam mein Vater in mein Zimmer - ich war nach dem Auszug von Christian in seines gezogen - und weckte mich. Er setzte sich zu mir auf das Bett und sagte: "Es ist etwas ganz furchtbares geschehen. Christian ist tot." Mehr hat er nicht gesagt, ist eine Weile bei mir geblieben und hat mit mir geweint und ist dann wieder gegangen.
Bis heute frage ich mich zwei Dinge: Wie kann es sein, dass meine Eltern mich allein gelassen haben mit dieser Nachricht? Ihre 15 jährige Tochter mit der Nachricht alleine lassen, dass ihr innig geliebter Bruder in der Nacht gestorben ist? Und wie konnte ich nur wieder einschlafen, denn das ist es, was ich nach einer Weile tat und deshalb beim Aufwachen einen Moment lang die Hoffnung hatte, dass es nur ein böser Traum sei?

(Weil ich mir gerade diese Fragen stelle, habe ich jetzt eben einfach meinen Vater angerufen und ihn gefragt, warum er mich allein gelassen hat. Es war ein kurzes, aber sehr gutes Gespräch und ich bin froh, dass ich ihn angerufen habe und froh, dass ich euch hier heute von Christian erzähle, weil ich sonst mit ihm nicht darüber gesprochen hätte, zumindest nicht heute.)

Die folgenden Jahre waren schlimm, die seelischen Wunden bei allen Familienmitgliedern katastrophal und wir konnten einander keinen oder kaum Halt geben. Ich glaube, dass jeder von uns sehr isoliert war.
Besonders schlimm waren die Weihnachtsfeste (vor den ersten hatte ich einen regelrechten Horror, weil der Schmerz meines Vaters an diesen Tagen unermesslich war und er ihn nicht verbergen konnte) und der 2. Januar, sein Geburtstag.
Ich weiß noch, wie ich mich nach vielen Jahren freute, als ich erstmalig seinen Geburtstag vergessen hatte. Ich hatte einerseits ein schlechtes Gewissen, aber andererseits habe ich mich gefreut, weil ich dachte, dass ich den Schmerz überwunden habe.

Natürlich habe ich den Schmerz nicht überwunden. Es gibt Momente, da kehrt er zurück und fährt wie ein glühendes Schwert in mein Herz hinein und brennt so lichterloh wie vor 28 Jahren. Ich vermisse Christian bis heute und fühle mich um mein Leben mit ihm betrogen. Am heutigen Tag bin 42 Jahre alt und damit doppelt so alt wie er nur geworden ist. 21 Jahre. 15 Jahre zusammen. Alles viel zu kurz! Nächstes Jahr am 2. Januar würde er 50 Jahre alt werden. Manchmal träume ich davon, wie schön es wäre, wenn er leben würde, die Sucht gar überwunden hätte und wir - zusammen mit seinen Kindern vielleicht, die er dann bestimmt bekommen hätte - im nächsten Jahr seinen runden Geburtstag feiern würden. Ein schöner Traum!

So bleiben mir nur schmenenhafte Erinnerungen. Viele nicht schön, aber manche eben auch schön und glücklich. Und das Bewusstsein, einen zweiten wunderbaren Bruder gehabt zu haben, der ein liebenswerter Mensch war und mir unendlich viel bedeutet hat. Und schließlich, dass selbst die furchtbarsten Dinge teilweise noch Gutes bewirken, denn Christians Tod erst hat zum extrem engen Verhältnis zu meinem anderen Bruder C. geführt. Weil ich einen geliebten Bruder verloren habe, ist mir sehr bewusst geworden, dass nicht alle Menschen alt werden und an meiner Seite bleiben, sondern dass ich froh sein muss um jeden Tag, den ich mit ihnen habe.

Und ich bin auch froh, dass der 2. Januar in diesem Jahr ein Werktag ist und ich hier in der Klinik. Denn mein Herz will heute nirgendwo anders sein als eben bei diesen drogenabhängigen Menschen, die mich an Christians Geburtstag noch mehr berühren als sonst.

Und jetzt meine Bitte an euch: Macht euch alle einen besonders schönen 2. Januar, seid glücklich und fröhlich wie ich es heute auch bin und sorgt so alle mit dafür, dass es ein schöner Geburtstag von Christian ist.

Wie sagt Lutz immer so schön: Danke fürs Lesen!

J.
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2014, 15:05   #2197
neonhelm
Szenekenner
 
Benutzerbild von neonhelm
 
Registriert seit: 18.10.2006
Ort: Bei den Neandertalern...
Beiträge: 11.527
Zitat:
Zitat von bellamartha Beitrag anzeigen
Dann, in einer Märznacht 1986, es war am frühen Morgen, kam mein Vater in mein Zimmer - ich war nach dem Auszug von Christian in seines gezogen - und weckte mich. Er setzte sich zu mir auf das Bett und sagte: "Es ist etwas ganz furchtbares geschehen. Christian ist tot." Mehr hat er nicht gesagt, ist eine Weile bei mir geblieben und hat mit mir geweint und ist dann wieder gegangen.
Bis heute frage ich mich zwei Dinge: Wie kann es sein, dass meine Eltern mich allein gelassen haben mit dieser Nachricht? Ihre 15 jährige Tochter mit der Nachricht alleine lassen, dass ihr innig geliebter Bruder in der Nacht gestorben ist?
Ich kann deinen Vater, deine Eltern verstehen. Ich denke, manchmal sind Dinge zu groß, um noch Kraft für andere, selbst für die Liebsten, zu haben.
__________________
.

One week without training makes one weak.


.
Die Rechte an eventuell eingebetteten Bildern oder Videos liegen immer beim jeweiligen Urheber.
neonhelm ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2014, 15:19   #2198
Duafüxin
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.06.2007
Beiträge: 7.100
Hi Ju,

als mein Bruder starb waren meine Eltern auch völlig hilflos. Mein Vater sowieso, weil er überhaupt kein Arsch in der Hose hat und bis heute das Thema totschweigt. Meine Mutter hat sich die Schuld gegeben, weil sie irgendwas komisches in einem Brief geschrieben haben will und sie sich eingebildet hat, das hätte meinen Bruder zum Selbstmord verleitet. Sie versank also im Selbstmitleid. Meine Schwester hat meinen Bruder gehasst seit sie 13 oder 14 war (er war 1,5 Jahre älter).
Ne Drogenkarriere hatten beide hinter sich. Meine Eltern dachten sie hätten nur gekifft. Von meinem Bruder weiss ich, dass da ganz andere Sachen im Spiel waren. Ich geh mal davon aus, dass sein Tod durch Herzversagen eine Spätfolge von seinem recht intensiven Drogenkonsum war, auch wenn er dem Zeug schon viele Jahre entfleucht war.
Für mich ist sein Todestag eine Art persönlicher Gedenktag geworden.
__________________
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Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Duafüxin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2014, 17:09   #2199
Pete4Tri
Szenekenner
 
Benutzerbild von Pete4Tri
 
Registriert seit: 20.08.2009
Ort: neben den vielen Wohnwagen
Beiträge: 519
Zitat:
Zitat von bellamartha Beitrag anzeigen
Guten Tag! ... Danke fürs Lesen!

J.
Hallo J.,
freue mich sehr wieder von dir zu hören
Und ja, es macht mir Spaß deine Geschichten zu verfolgen, auch wenn es nicht immer einfache Kost ist.
Aber es regt mich an, das eine oder andere auch mal zu überdenken...

Viele Grüße,
Peter
Pete4Tri ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2014, 19:30   #2200
FMMT
Szenekenner
 
Benutzerbild von FMMT
 
Registriert seit: 28.12.2007
Ort: Odenwald/Neckar
Beiträge: 9.290
Ich kann immer noch kaum das Ganze lesen, ich bin zu sehr gerührt.
Es ist unglaublich, was alles für Tragödien geschehen und immer wieder muss man sich fragen, ob man es hätte verhindern können.
Irgendwann oder irgendwo finde ich vielleicht mehr Worte, jetzt möchte ich nur noch sagen, dass ich mit Dir aber auch mit Deiner Familie fühle. So tragisch es sich liest, aber Du findest am Ende doch einen positiven Gedanken, eine kleine Kerze im Dunkeln, meine Hochachtung.
__________________
Meine Sehnsüchte:
Glückliche Familie , Freude am Sport und immer Sonne im Herzen
Challenge MS, für das Gefühl des "Ich kann noch"

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