Nur ist gut. Letzte Woche (Sa-Fr) bei mir 36 km, aber auch nur, weil ich Freitag vor der betrieblichen Weihnachtsfeier 20 km über den Kegelspielradweg getrabt bin. Das schützt aber auch vor zu viel Alkohol, den ich mir im Kollegenkreis sowieso meist verkneife.
Samstag lockere 4,5 km mit Frauchen und gestern noch mal 20 km durchs Laub. Leise Klänge vom Weihnachtsmarkt auf der Wartburg. Romantische Ausblicke auf Eisenach und Mosbach. Fast Vollmond. Und müde Füße.
Abends Glühwein und Currywurst. Natürlich MIT Pommes.
Ich habe mich hier im Thread ja schon geoutet als "Kilometerfresser", da kann ich jetzt noch locker einen draufpacken, ich bin ein absoluter "Trainingsplan-Anarchist".
Ich meine jetzt nicht, das Montags etwas auf dem Plan steht und irgendwie habe ich Dienstags mehr Zeit und schiebe so die Einheiten minimal hin und her (unter Beachtung von Belastung und Regeneration).
Nein!
Ich lese den Plan, laufe los, und wenn es gut läuft dann "schenk´ich mir richtig einen ein", egal was auf dem Plan stand. Ich habe dann einfach Lust und die läßt erst nach wenn im Hirn gar kein Sauerstoff mehr ankommt. Für einen strukturierten Formaufbau ist das sehr kontraproduktiv, das weiß ich selber, ich habe nur noch kein echtes "Gegenmittel" gefunden das nachhaltig wirkt.
Ich erkläre es am besten mal mit dem aktuellen Beispiel. In KW 49 bin ich die bis dato meisten Kilometer meiner "schlampigen" Trainingsaufzeichnungen gelaufen, es waren fast 140 Wochenkilometer und ich habe mich ganz gut dabei gefühlt. Um aber nicht vollkommen zu "überzocken" wollte ich eine Entlastungswoche einschieben mit etwa 80-90 Km. Guter Plan, eigentlich. Heraus kam ein Wochenumfang von 108 Km mit einem progressiv gelaufenem 35er als finale Belastungseinheit. Am Folgetag bin ich ca. 13 Km regenerativ gelaufen (war kein großes Problem) und am folgenden Tag stand in der aktuellen Woche folgendes auf meinem Plan:
17 km intensiver Dauerlauf 4:54 min/km. Pulsbereich 134 bis 141. Wenn du an dich
glaubst, dann gehe gleich auf die Endlänge von 18 km.
Gestern war aber mein Lustfaktor ziemlich tief im Keller, zudem hatte ich nur früh am Morgen Zeit oder mitten in der Nacht und daher habe ich gestern nochmal regenerativ trainiert und die Belastung auf heute geschoben (ist ja bis hierher alles plausibel und harmlos).
Heute dann erstmal nach einem leichten Frühstück und zwei Bechern Kaffee in die Gänge gekommen und zwecks Planerfüllung in die Laufklamotten . Beim anziehen wurden unterbewusst schon die Weichen gestellt, 3/4 Hose und Langarmshirt an (zwecks besserer Kühlung wurden aber sofort die Ärmel hochgeschoben), raus auf die Terasse und in die ältesten ausgelatschtesten Schuhe rein die ich greifen konnte, meine heißgeliebten Fila Racer. Die ziehe ich in den letzten Jahren eigentlich nur an wenn ich mit Startnummer unterwegs bin (oder wenn ich mich austoben will).
Nach etwa einem Kilometer lief ich dann noch einem "Nur-Läufer-Freund" in die Quere und nach etwas Smalltalk und gegenseitigem "anfixen" ging es an den geplanten Workout (wer sich nicht mehr erinnert es stand da was von intensiv drin). Die zweitägige Regeneration machte sich positiv bemerkbar, das Wetter war untertrieben gesagt ideal, die Streckenbeschaffenheit ebenso, heraus kamen 25 Km mit einem Schnitt von 4:34/Km.
Vielleicht ist meine "Panik" auch vollkommen unbegründet und durch meine recht hohen Laufumfänge in den letzten drei Monaten wird mein Körper auch so ein "Ding" wegstecken, aber vielleicht ist es wirklich besser auch andere Meinungen diesbezüglich zu hören, also wie seht ihr das (oder habt ihr auch manchmal einfach Lust zu tun was zu tun ist und Gut ist´s)
__________________
Budgetierte Ziele für 2016:
kleine "Brötchen" backen
der olympische Gedanke lebt
lieber langsam als gar nicht
Geht nicht - gibt's nicht. Das einzige was nicht geht ist einen Fingerhandschuh über einen Fäustling ziehen.
Vielleicht ist meine "Panik" auch vollkommen unbegründet und durch meine recht hohen Laufumfänge in den letzten drei Monaten wird mein Körper auch so ein "Ding" wegstecken, aber vielleicht ist es wirklich besser auch andere Meinungen diesbezüglich zu hören, also wie seht ihr das (oder habt ihr auch manchmal einfach Lust zu tun was zu tun ist und Gut ist´s)
Als ich noch Nur Läuferin war ging das bei mir. Ich hatte zwar nicht so hohe Umfänge wie Du, aber da hat der Körper das weggesteckt, wenn auch entsprechend Ruhe drin war und da mußte ich mich schon manchmal bremsen. Gerade nach Ruhetagen und Begleitung anderer. Ich erinner mich da an eine Geschichte mit meinen Laufkumpel und excelenten Laufgefühlhaber Frank. Ich mußte lt Plan 15 km 4:50 laufen und wir sind 4:30 gelaufen. Er hat gezetert, dass wir zu schnell sind, aber mein Puls war genau richtig, meine Beine auch. OK, der Tag danach war nicht so ganz einfach
__________________
Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
gerade bei der Greifschen Trainingsphilosophie anarchische Tendenzen zu zeigen ist schon "mutig".
In der jetzigen Phase sollte wohl der aerobe Trainingsbereich klar dominieren. Aus 17 @ 4:54 gleich mal ne 25 @ 4:34 zu machen ist da schon krass. Puls wäre da mal interessant.
Da du wohl kaum 2 Stunden lang an der Schwelle laufen kannst, sollte das Problem aber eher deine Eingangsgröße bei der Trainingsplanerstellung sein.
Falls du bei Peter Greif per Mail nachfragst, solltest du auf die genaue Wortwahl achten. Anarchisten sind Greifs Lieblinge. Ich hätte dann schon genauere Ideen zum nächsten Greifschen Newsletter.
Das werde ich gleich mal antesten, wie es bei mir heute so läuft
Zitat:
Zitat von loriot
Moin moin,
gerade bei der Greifschen Trainingsphilosophie anarchische Tendenzen zu zeigen ist schon "mutig".
In der jetzigen Phase sollte wohl der aerobe Trainingsbereich klar dominieren. Aus 17 @ 4:54 gleich mal ne 25 @ 4:34 zu machen ist da schon krass. Puls wäre da mal interessant.
Da du wohl kaum 2 Stunden lang an der Schwelle laufen kannst, sollte das Problem aber eher deine Eingangsgröße bei der Trainingsplanerstellung sein.
Falls du bei Peter Greif per Mail nachfragst, solltest du auf die genaue Wortwahl achten. Anarchisten sind Greifs Lieblinge. Ich hätte dann schon genauere Ideen zum nächsten Greifschen Newsletter.
Ich denke auch, das ich in diesen Bereich schnellstmöglich zurückrudern sollte, und ich werde einen Teufel tuen meinen knorrigen "Schleifer" gegen mich aufzuhetzen.
Die kurzfristige Planung läuft im Moment auf einen Sylvesterlauf hinaus, dann hätte ich endlich nochmal eine Zeit zur genaueren Steuerung der Laufzeiten (Mein letzter Solo Lauf-WK über 10 Km war im September 2012).
Gestern beim "richtig schnellen" Laufen hatte ich aber kurzzeitig das Gefühl, dass mein Limiter beim HKS liegt. Die Beine wären noch willig gewesen, aber nachdem ich den 18. Kilometer wirklich Vollgas gelaufen bin fiel mir beim "abbremsen" auf wie locker es geht 30s/Km langsamer zu laufen. Der Puls hat auf die Entlastung auch spontan angesprochen und ist gut 15 Schläge nach unten gegangen. Mal sehen welchen Durchschnittspuls ich in zwei Wochen beim Wettkampf laufen kann.
__________________
Budgetierte Ziele für 2016:
kleine "Brötchen" backen
der olympische Gedanke lebt
lieber langsam als gar nicht
Geht nicht - gibt's nicht. Das einzige was nicht geht ist einen Fingerhandschuh über einen Fäustling ziehen.