Wie kommst du da drauf? Wenn einer 1:05 schwimmt und der andere 1:00, muss er erst mal die 5min zufahren.
Weil in Hawaii eben nicht nur 2 Leute am Start sind, sondern 2.000.
Und da kommen im Bereich von 1h und 1h10min in regelmässigen Abständen gut 1.000 Leute aus'm Wasser, die sich dann auf der Strecke zusammensammeln.
So gesehen muss ein 1:05 Fahrer eben nicht alleine auf den 1:00 Fahrer auffahren, sondern nur auf den 1:04:55 Fahrer usw. usw. Die dadurch entstehenden Gruppen werden sukzessive größer und größer bis eben irgendwie alle zusammen sind.
Dazu kommt: Triathleten sind Individualisten (und wollen es ja auch sein) Da wird es schwierig alle unter den Hut einer Mannschaftssportart zu bekommen.
Es genügt (m.M.n) nicht aus, 364 Tage im Jahr allein auf dem Bike unterwegs zu sein, um dann im WK in einer Gruppe von sehr vielen anderen zu fahren.
So gesehen muss ein 1:05 Fahrer eben nicht alleine auf den 1:00 Fahrer auffahren, sondern nur auf den 1:04:55 Fahrer usw. usw. Die dadurch entstehenden Gruppen werden sukzessive größer und größer bis eben irgendwie alle zusammen sind.
Du gehst aber davon aus, dass jeder seinen Vordermann ohne Probleme einsammelt. Wenn dort hartes Tempo gefahren wird, muss man das erstmal schaffen. Wenn die Lücke erst mal da ist und die vordere Gruppe schnell fährt, muss die hintere Gruppe die Lücke erstmal schließen. Und so geht das die ganze Zeit. Gerade bei dem Wind gibt es keine Garantie, dass man eine Gruppe halten kann, in der man einmal drin war.
Es ist ein anders Radfahren, ja, aber ich glaube hier stellen sich das einige Leute zu einfach vor. Und wenn es erstmal so Realität ist, wird sich auch das Radtraining ändern und die Athleten werden lernen, wie man so ein Rennen für sich positiv gestaltet. Die Körner, die man zum Sprengen einer Gruppe investiert, sind ja nicht verlorene Körner. Man kann damit auch viele Gegner distanzieren und diese müssen dann wiederum auch mehr Einsatz zeigen. Alles in allem ist das ein verdammt spannendes Konzept.
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
"Inspiriert" durch alle hier aufgenommenen Informationen, angefangenen vom Drafting, Doping, übertriebenen Ehrgeiz bis hin zum Triatheten als peinlichen Selbstdarsteller und Narzisten; gepaart mit meiner Eigenschaft erstmal alles Negative in den Vordergrund zu stellen, bin ich (für mich) zu der Erkenntnis gekommen, dass Hawaii nur ein Sammelbecken von Sportlern mit vorgenannten Eigenschaften ist..
Nein, das ist es nicht. Natürlich gibt es die von dir beschriebenen Typen hier in Kona, aber die findest du auch beim Dorftriathlon um die Ecke. Nur mit dem Unterschied, dass die narzistischen Selbstdarsteller in Kona i.d.R. sportlich trotzdem noch was drauf haben, imm Ggs. zu manchem reinem Selbstdarsteller bei lokalen Wettkämpfen in Deutschland.
Und neben dem von dir beschriebenen Fremdschämtyp-Triathleten gibt es in kona noch jede Menge völig normaler, zurückhaltend auftretender sympathischer Triathleten.
Hazelman, dreirad oder aims benehmen sich, soweit ich das bisher beurteilen kann, hier in Kona kein bisschen anders als beim Dorftriathlon bei dir um die Ecke.
Zitat:
Zitat von tobi_nb
Daher ist mir Hannover zig mal lieber als Hawaii.
P.S. Hannover ist weit weg. Berlin hat eine LD mit nur gut 60 Starter. Da ist Drafting sogar schwierig, selbst wenn man es wollte.
Ich hab' letztes Jahr den Ostseeman gemacht. Sehr empfehlenswertes Rennen, kein nennesnwertes Drafting-Problem und das Rennen tat genauso weh und der Muskelkater tags darauf war genauso schlimm, wie hier in Kona. Der Renntag macht für den Athleten keinen unterschied.
Allerdings ist die Atmosphäre in der Woche vor dem Ostseeman, ebenso wie die Begleitevents nicht ansatzweise vergleichbar mit Kona. Dig-me-Beach in der 16° kalten Ostsee, Underpantsrun vorbei an Retdachhäusern... denkbar ist viel, aber so ganz einfach ist der besondere Spirit von Hawaii nicht zu kopieren.
Nein, das ist es nicht. Natürlich gibt es die von dir beschriebenen Typen hier in Kona, aber die findest du auch beim Dorftriathlon um die Ecke. Nur mit dem Unterschied, dass die narzistischen Selbstdarsteller in Kona i.d.R. sportlich trotzdem noch was drauf haben, imm Ggs. zu manchem reinem Selbstdarsteller bei lokalen Wettkämpfen in Deutschland.
Und neben dem von dir beschriebenen Fremdschämtyp-Triathleten gibt es in kona noch jede Menge völig normaler, zurückhaltend auftretender sympathischer Triathleten.
Hazelman, dreirad oder aims benehmen sich, soweit ich das bisher beurteilen kann, hier in Kona kein bisschen anders als beim Dorftriathlon bei dir um die Ecke..
Das ist unbestritten so, ich gehöre aber eher zu den misanthropisch veranlagten Menschen, und bin daher sicherlich nicht massgebend für eine objektive Meinungsbildung.
Zitat:
Zitat von Hafu
..denkbar ist viel, aber so ganz einfach ist der besondere Spirit von Hawaii nicht zu kopieren.
Ist das wirklich noch so? Oder lebt dieser Mythos nur noch in den Köpfen der Athleten, die dann ernüchternd vor Ort feststellen müssen, dass das Flair irgendwie futsch ist, und es nur noch um Geldscheffeln geht?
Gerade in Hawaii bietet sich Windschattenfreigabe doch an. Gerade mit den Seitenwinden kann man doch ideal mal eine Gruppe sprengen und die schwachen Radfahrer auf die Windkante setzen.
Bist Du eigentlich schonmal richtig Radrennen gefahren? Und hast Du Die Herren Kapitäne jemals dabei gesehen, wie sie einfach mal so das Feld auf die Windkante setzten? Ne, da fahren sich vorne die Helfer die Lunge ausm Hals bis sie kotzen. Und nach dem Ende der Aktion sind das die, die 20min Rückstand auf den letzten 10km abfassen.
Wer glaubt, dass ein Triathlon wie ein Radrennen abläuft irrt sich, aber ganz gewaltig. Auch wenn Windschattenfreigabe ist.
Und selbst wenn es zu einer Situation kommt, wo eine kleine Gruppe vorne gehen könnte weil sie es schafft sich abzusetzen... was glaubst Du passiert dann? Die fahren vorne zu 4 hammerharte Ablösungen, damit das Feld nicht sofort wieder drann ist, während der Mann fürs Gesamtklassement hinten in der 3ten Reihe sitzt und sich die Beine locker kurbelt beim Riegel schmatzen. Über die Folgen bei einem anschließendem Marathon könnten wir jetzt mal kurz spekulieren. Zumal die Gruppe ja selten mehr als 2-3min ins "Ziel" bringen wird.
Das wird dazuführen, dass Teamstrukturen entstehen, wo man Schwimmer-/Radfahrertypen mit viel Kraft für die Nachführarbeit einkauft. Laufen müssen die dann ja nicht mehr können, dass erledigt dann der Kapitän, der den ganzen Tag nur darauf hinarbeitet und sich maximal schohnt. Wir erleben also einen Marathonlauf mit Vorspiel.
Und selbst wenn es zu einer Situation kommt, wo eine kleine Gruppe vorne gehen könnte weil sie es schafft sich abzusetzen... was glaubst Du passiert dann? Die fahren vorne zu 4 hammerharte Ablösungen, damit das Feld nicht sofort wieder drann ist, während der Mann fürs Gesamtklassement hinten in der 3ten Reihe sitzt und sich die Beine locker kurbelt beim Riegel schmatzen. Über die Folgen bei einem anschließendem Marathon könnten wir jetzt mal kurz spekulieren. Zumal die Gruppe ja selten mehr als 2-3min ins "Ziel" bringen wird.
Das wird dazuführen, dass Teamstrukturen entstehen, wo man Schwimmer-/Radfahrertypen mit viel Kraft für die Nachführarbeit einkauft. Laufen müssen die dann ja nicht mehr können, dass erledigt dann der Kapitän, der den ganzen Tag nur darauf hinarbeitet und sich maximal schohnt. Wir erleben also einen Marathonlauf mit Vorspiel.