Zitat:
Zitat von Danksta
Guck Dir doch auch mal das Schwimmtraining in Dickermichels Blog an. Die gleiche Strecke mit immer längeren Atempausen (2er, 3er, 4er, 5er,... Zug) ist auch gut, um die aerobe Ausdauer zu verbessern.
Darüber hinaus muss man da sauber schwimmen - zum Wasserverkloppen hat man schlichtweg keine Luft.
|
Jetzt muß ich mich hier auch mal einmischen, auch wenn ich keine Ahnung habe...
Aber nachdem Daniel mich hier nun schon zum zweiten Mal erwähnt, will ich hier mein Trainingskonzept der Atemintervalle noch einmal ausführlich erläutern (also nehmt Euch gleich mal ein paar Stunden Zeit...;-).
Doch vorab kurz die Antwort auf die nicht gestellte Frage: Was heißt "Schwimmen" im Triathlon?
Die meisten von Euch werden es gemerkt haben:
Keiner mag uns....
Die "echten" Schwimmer überholen uns Trias schon mit Rückenbeinen - wenn wir sprinten...
Die alten Omas und Opas hassen uns, weil wir auf ihren jahrzehntelang besetzten Bahnen herumkreuzen...aber das nur nebenbei. Zurück zu den "echten" Schwimmern:
Die sind schnell, müssen schnell sein und haben ein vollkommen anderes Konzept der Sportart 'Schwimmen" als Triathleten. Daher sind meiner Meinung nach quasi alle Schwimm-Trainingspläne für Trias eigentlich erst einmal nix (jetzt bitte alle aus der Schwimmer-Fraktion fest druff...)...eigentlich...denn natürlich gibt es einige sinnvolle Dinge, die wir Triathleten für unser Training nutzen können - die Frage ist nur:
Welcher Triathlet (= auf welchem Niveau befindet er sich bzgl. der Schwimmerei und des Triathlons?) benötigt welche Trainingseinheiten (= für welche Distanz trainiert er?)?
Hierzu werde ich mich hüten, eine allgemeinverbindliche Definition zu geben - allein die Fragestellung sollte schon helfen bei der richtigen Auswahl aus der Fülle an Trainingseinheiten aus dem Schwimmplanfundus.
Nächster Punkt: Schwimmen ist Technik.
Man schaue sich mal bei WKs (besonders LDs) die zarten Profi-Damen an. Am liebsten würde man ihnen noch Flossen ranschnallen, damit sie auch ja nicht untergehen - und schwupps kommen sie mit den ersten Männern aus dem Wasser.
Was sagt uns das?
Zum einen: "Don't judge a book by its cover!", zum anderen Schwimmen hat nix mit Kraft, sondern alles mit Effizienz zu tun und Effizienz erlangt man durch die richtige Technik.
Was die richtige Technik genau ist, wissen viele Leute sehr viel besser als ich, aber es ist IMO schon wichtig zu wissen, daß es zwra einige grundsätzliche Regeln gibt, aber ebenso einige Regeln, zu denen es mindestens zwei Meinungen dazu gibt - daher mein Tip:
Jeder muß nach dem Lernen der wichtigsten Grundsatzregeln im Kraul für sich selbst herausfinden, wie er/sie das Wasser am besten "greifen" kann, wie er /sie am schnellsten wird.
Das herauszufinden, ist wiederum Aufgabe des Trainings und hier sind wir bei "meinen" Atemintervallen.
Doch vorher noch kurz und abschließend die nächste Vorgabe nach "Schwimmen ist Technik" für Triathleten, die NICHT unter die ersten zehn, zwanzig schwimmen sowie radeln und laufen können oder wollen...

:
Schwimmen im Triathlon ist die Fähigkeit, über die GESAMTE Länge (relativ) gleichmäßig seine Kraft einsetzen zu können, ohne durch Ermüdung verhältnismäßig viel Zeit zu verlieren bzw. schon vor dem Radfahren zu erschöpft zu sein.
Dies alles vorausgesetzt - und jetzt komme ich quasi auf den Punkt...

- sind schnelle Intervalle eine der Trainingseinheiten, die im Schwimmplanfundus der meisten Triathleten während der meisten Zeit ihres Trainingsjahres NIX VERLOREN HABEN!!! (Und jetzt bitte steinigen!!! Oh, jaaa...

)
Also: Ich sagte oben, es ist die Aufgabe bzw. das Ziel des Trainings, herauszufinden, wie man effektiver im Wasser wird.
Vorausgesetzt man hat die Grundregeln des Schwimmens verstanden und ist in der Lage, diese umzusetzen, DANN benötigt man nun Einheiten, wo man sich vor allem auf sich selbst und seine Körperbewegungen konzentrieren kann - und die darüber hinaus noch einen Trainingseffekt haben.
Und so landet man IMO automatisch bei den Atemintervallen - vom 3er- bis zum 10er-Zug). Diese haben verschiedenste Funktionen:
- Man muß sich ein paar Züge nicht um das Atmen und das damit verbundene Drehen des Körpers bzw. Kopfes kümmern
- Man kann sich voll und ganz auf seine Arm- und Körperbewegungen konzentrieren
- Die beteiligten Muskeln gehen eine Sauerstoffschuld ein, obwohl sie ausschließlich aerob arbeiten
- Der gesamte Atemapparat geht eine Sauerstoffschuld
- Etc., es gibt irgendwie noch mehr, aber aktuell fallen mir keine Funktionen mehr ein...
Da der Körper naturgemäß bestrebt ist, einen neuen Reiz zu adaptieren, ist einer der Effekte, daß die Bewegungsabläufe effizienter werden müssen, damit die Sauerstoffschuld geringer ist. Das hat meiner Meinung nach äußerliche - in den Bewegungen bzw. Abläufen - als auch innerliche - in der Anpassung der Organe und Muskeln - Auswirkungen.
Erst wenn man hiermit eine Basis geschaffen hat, und in der Lage ist, eine längere bis lange Strecke effizient und gleichmäßig zu schwimmen, DANN kann man sich die klassischen Schwimmprogramme näher anschauen und das für sich Richtige herauspicken.
So, das war die Gute-Nacht-Geschichte "Schöner schwimmen mit dem dicken Michel".
Schlaft gut, Kinderchen...
