Ich muss sagen, ich habe weder "praktische Erfahrung" (im Sinne von Geld hineingesteckt) bzw. den "theorethischen Background" (im Sinne von belesen, weil mir dazu meine Zeit einfach zu kostbar ist.)
Ich betreibe den Sport, weil ich gerne im Freien trainiere und Spass daran habe. Diesen Spass lasse ich mir nicht dadurch kaputt machen am Start zu überlegen, ob einer meiner Konkurrenten gedopt haben könnte oder nicht.
Meine persönliche Einschätzung:
JA - es wird auch bei Altersklasseathleten in allen Leistungsklassen (vom 08:XX Stunden IRONMAN Finisher bis zum 16:XX Stunden IRONMAN Finisher, vom 3X min 10 Km Läufer bis zum 6X min 10 Km Läufer) gedopt. Warum sollte das Abbild (vereinfacht gesagt Gut/Böse - ihr wisst aber was gemeint ist) unserer Gesellschaft vor dem Sport halt machen?
Ich denke aber, dass zahlreiche (verdächtige) Leistungen auch sauber möglich sind. Vor ein paar Jahren haben wir Altersklasse Athleten noch gesagt, maximal 2 Langdistanzen im Jahr sind möglich. Heute gibt es zahlreiche Age Grouper, die selbst drei oder mehr Langdistanzen im Jahr machen. Mit den nötigen Trainingsjahren wird auch hier die Leistung und Regeneration besser - auch ohne Doping ...
Eine Einschätzung, wie viele Doper es im AK Bereich gibt, wage ich nicht, denke aber, dass das Problem aktuell "hochgeredet" wird.
Es ist ein Unterschied ob ich (Ex-Veranstalter Kurt Denk) keinerlei Chance habe, auf Grund von vorhandenen labilen (und leider nicht vorhandenen starken) Gesetzen im Bereich Sport, jemandem den Start bei dem Rennen zu verweigern, obwohl ich dies gerne möchte! ...
Bei Deinem Rennen sind alle Dopingsünder, die ihre Strafe verbüßt haben, voll rehabilitiert und startberechtigt gewesen. Einzige Ausnahme: Katja Schumacher. Nina Kraft konnte noch zu Deiner Zeit jederzeit wieder in Deinem Rennen starten. Auch Lothar Leder (Verfahren eingestellt) war in Deinem Rennen unter Deiner Verantwortung wieder startberechtigt*.
Auch Sportler, die positiv getestet wurden und aufgrund von Verfahrensfehlern ihrer Strafe entgingen, waren jederzeit willkommene Zugpferde Deiner Veranstaltung. Wie zum Beispiel Virginia Berasategui mit ihrem positiven Epo-Test 2005 und ihren Siegen in Wiesbaden 2007 und 2008.
Dazu kommt Chrissie Wellington, bei der Du häufig durchblicken lässt, dass Du sie für gedopt hältst. Im Jahr 2008 hast Du sie dennoch für Dein Rennen engagiert, das sie auch gewann.
Wasser predigen, Wein trinken!
Prost: Arne
*Edit: In Roth hat man Lothar Leder für das Jahr 2009 den Start verwehrt. Zur selben Zeit, im Juli 2009, hast Du der FAZ in einem Interview gesagt, Lothar kann wieder starten. Begründung: Der Rechtsstreit sei beigelegt. In dem Rechtsstreit ging es um die Messe, die auf dem Zielgelände des Ironman stattfindet. Nachdem dieser Rechtsstreit beigelegt war, stand einem Start nichts mehr im Wege.
Kurt hat, wie fast jeder Veranstalter, eine offene Flanke. Er hat aber recht früh begriffen, dass man als Veranstalter eine gewisse Distanz zu den Athleten halten sollte, das ist etwas, was ein Felix Walchshöfer scheinbar bis heute nicht kapiert hat.
Nina Kraft hat im Gegensatz zu Jürgen Zäck ein Teil-Geständnis abgelegt, bei Lothar L. könnten juristische Gründe wichtig sein. Berasategui war nach Deiner bisherigen Argumentationskette als völlig unschuldig anzusehen, wohlgemerkt, mich hat das damals schon geärgert. Dass Du jetzt mit ihr argumentierst halte ich für nicht optimal.
Ich hab die Sendung nicht gesehen, bei der Du mit Onkel Jürgen über sein dolles Duell mit dem Lothar und Andreas Niedrig geredet hast.
Bei der Konstellation lagen aber verschiedene Fragen auf der Hand:
"Jürgen, Lothar hatte 2 Tage vorm Rennen einen Hämatokrit von 49,5 angeboten, das ist doch verdammt hoch, oder?
Ein "schwerer Herpes", ich persönlich hab ja gelacht, aber was hältst Du davon?
Jetzt mal unter uns, Jürgen, der Lothar gilt als unschuldig, ich sage das ausdrücklich so laut, damit es auch Herr Lehner hört, aber Damsgaard, Schänzer und Saltin denken sich ihren Teil. Du denkst Dir doch auch Deinen Teil, findest Du nicht, dass Du als sauberer Athlet über Jahre von Deinem härtesten Konkurrenten verarscht worden bist?
Warum startest Du dann mit ihm in Roth, was soll der Quatsch? Wegen den paar Euros, Dir muss doch klar sein, dass Du damit Dein ohnehin angekratztes Image völlig ruinierst?"
Wenn der WDR bei dir anruft, um etwas über Doping im Triathlon zu erfahren, dann wird er wohl auch beim Chefredakteur der roadbike anrufen um etwas über Doping im Radsport zu erfahren. Meine Meinung: man sollte nicht bei Lobbyisten der jeweiligen Sportart anrufen.
Ach so, ein Einäugiger kartet wieder nach und wühlt in uralten Aussagen, ist aber verjährt: http://www.triathlon-szene.de/forum/...9&postcount=12 Nein, war es nicht. Jürgen Zäck hat meines Wissens nach die Kontaminierung seiner NEMs behauptet, hat jedoch darauf verzichtet, nähere Angaben zu den eingenommenen Substanzen zu machen. Er verwies darauf, dass er viel unterwegs sei und mal hier und mal da einkaufen ginge; zudem habe er auch im Internet bestellt.
Kritiker hielten dem entgegen, dass er trotzdem mit Leichtigkeit die Einkaufsquelle angeben könne, dazu müsse er nur ein wenig nachdenken und seine Kreditkartenabrechnung rauskramen. Zudem würde es reichen, den Produktnamen und das ungefähre Kaufdatum zu erinnern.
Rebekah Keat hat genau das getan und die Kontamination konkret nachgewiesen.
Im übrigen hat der medizinische Beirat der DTU schon vor langer Zeit erklärt, dass man als älterer Athlet mit abnehmender Leistungs- und Erholungsfähigkeit seinen Testosteronwert messen lassen sollte. Und bevor mir wieder Einäugigkeit vorgeworfen wird: da der Herr glechzeitig einer der Anti-Dopingprotagonisten des Verbandes ist leistet er damit einen großen Beitrag gegen Doping, denn er sprach ausdrücklich vom "messen", nicht vom substituieren.
Diese Info wäre noch interessanter, wenn sie mit einem Link oder zumindest dem Namen garniert wäre.
Auf der gesamten DTU-Seite kommt das Wort Testosteron nicht vor.
Das "saudumm" von PT1 bezog sich nun aber gerade nicht auf Betrug sondern auf die unkritische Einnahme von NEMs.
Jetzt wo du's sagst ist es auch für mich offensichtlich: wie saudumm von mir (lag vielleicht daran dass ich dachte wenigstens du würdest JZ allenfalls im anderen thread diskutieren)
Diese Info wäre noch interessanter, wenn sie mit einem Link oder zumindest dem Namen garniert wäre.
Auf der gesamten DTU-Seite kommt das Wort Testosteron nicht vor.
Ich hab die Sendung nicht gesehen, bei der Du mit Onkel Jürgen über sein dolles Duell mit dem Lothar und Andreas Niedrig geredet hast. Bei der Konstellation lagen aber verschiedene Fragen auf der Hand:
"Jürgen, Lothar hatte 2 Tage vorm Rennen einen Hämatokrit von 49,5 angeboten, das ist doch verdammt hoch, oder?
Ein "schwerer Herpes", ich persönlich hab ja gelacht, aber was hältst Du davon?
Jetzt mal unter uns, Jürgen, der Lothar gilt als unschuldig, ich sage das ausdrücklich so laut, damit es auch Herr Lehner hört, aber Damsgaard, Schänzer und Saltin denken sich ihren Teil. Du denkst Dir doch auch Deinen Teil, findest Du nicht, dass Du als sauberer Athlet über Jahre von Deinem härtesten Konkurrenten verarscht worden bist?
Warum startest Du dann mit ihm in Roth, was soll der Quatsch? Wegen den paar Euros, Dir muss doch klar sein, dass Du damit Dein ohnehin angekratztes Image völlig ruinierst?"
Alle diese Fragen lassen sich zusammenfassen wie folgt: "Bist Du sauber? Glaubst Du, dass Deine Gegner sauber sind?" Welche Antworten erwartest Du? Was soll der Athlet denn in einer öffentlich zugänglichen Sendung sagen? Vor und nach der Sendung, in unserem kleinen Redaktionsraum, hat man oft ehrliche und offene Gespräche. Aber vor laufender Kamera ist es sinnlos, diese Fragen zu stellen.
Zitat:
Zitat von speiche
Wenn der WDR bei dir anruft, um etwas über Doping im Triathlon zu erfahren, dann wird er wohl auch beim Chefredakteur der roadbike anrufen um etwas über Doping im Radsport zu erfahren. Meine Meinung: man sollte nicht bei Lobbyisten der jeweiligen Sportart anrufen.
Wir können gerne eine andere Person bestimmen, an die ich TV-Redaktionen verweise, wenn Anfragen zu Interviews und Reportagen kommen. Freiwillige bitte vortreten! Ich unterstütze gerne eine Abstimmung über den geeignetsten Kandidaten, falls sich mehrere melden. Viele hier kennen sich gut aus und könnten ihre Sicht beisteuern.
Den Begriff "Lobbyist" nehme ich Dir keineswegs übel, denn ich vertrete aus meiner Sicht in der Tat die Interessen der Amateurtriathleten-Lobby. Deshalb stelle ich mich haltlosen Unterstellungen entgegen, die Hobby-Trias seien alle voll bis unter’s Dach, und wirke auf eine realistischere Betrachtung des Dopingproblems hin. Mir ist aber bewusst, dass ich von niemandem gewählt oder beauftragt bin, und dass ich letztlich nur für mich selber sprechen kann. Ich finde aber die Idee nicht schlecht, dass wir einen Freiwilligen bestimmen, der in der Öffentlichkeit für uns sprechen soll, falls ich nicht der richtige bin.
Zitat:
Zitat von speiche
Ach so, ein Einäugiger kartet wieder nach und wühlt in uralten Aussagen, ist aber verjährt: http://www.triathlon-szene.de/forum/...9&postcount=12 Nein, war es nicht. Jürgen Zäck hat meines Wissens nach die Kontaminierung seiner NEMs behauptet, hat jedoch darauf verzichtet, nähere Angaben zu den eingenommenen Substanzen zu machen. Er verwies darauf, dass er viel unterwegs sei und mal hier und mal da einkaufen ginge; zudem habe er auch im Internet bestellt.
Kritiker hielten dem entgegen, dass er trotzdem mit Leichtigkeit die Einkaufsquelle angeben könne, dazu müsse er nur ein wenig nachdenken und seine Kreditkartenabrechnung rauskramen. Zudem würde es reichen, den Produktnamen und das ungefähre Kaufdatum zu erinnern.
Rebekah Keat hat genau das getan und die Kontamination konkret nachgewiesen.
Grüße,
Arne
Das habe ich geschrieben, und dazu stehe ich auch. Was ich damals nicht wusste: Es genügt nicht, den Produktnamen und das Kaufdatum eines kontaminierten NEMs zu kennen. Man muss über einen Rest des NEMS verfügen, zum Beispiel eines Eiweißpulvers. Diesen Rest kann man ins Kölner Labor einschicken und einen mittleren dreistelligen Geldbetrag pro Analyse investieren. Man erhält dafür ein Analyseergebnis für diesen Dosenrest.
Ob Du noch Reste aller Deiner NEMs hast, bei der wievielten Dose und nach wievielen tausend Euro Kosten man vielleicht etwas findet – und was Dir dieser Fund angesichts der "strikt liability" schließlich bringt, steht auf einem anderen Blatt.