Ich hab aber z.B. aus dem Radbereich inzwischen auch schon gehört, dass man dort diese überlangen "7h ohne essen und trinken" Geschichten aus den 70er Jahren auch nicht mehr so extensiv trainiert, sondern auch schon dazu übergeht weniger Stunden bei mehr Intensität zu trainieren. Von den keniatischen Marathontrainern hört man ähnliches und was die da im Training auch mal in einer 40er Einheit an Tempo rennen, das wäre für den besten Deutschen Marathon Bestzeit.
Vermutlich kommt es halt drauf an, was man für ein Typ ist und was bei einem anschlägt. Und die Frage was man verkraftet und wo die persönlichen Limits sind.
Ich bin ja selber auch schon in einer Marathonvorbereitung mal 3 Wochen hintereinander fast 200km gelaufen und es ging sich am Ende wirklich gut aus. Nur Laufen ist halt Laufen und wie soll man daneben noch Radln und gar Schwimmen wenn man 40h arbeitet?
Ich versuch immer in mich hineinzuhören, schau mir mein Training an und versuch zu "fühlen" ob es bergab geht. Nehmen wir z.B. so eine IV Einheit wie Dienstag aufm Rad. Wär der erste langsam gewesen und ich hätte die Intensität nicht bringen können, hät ich abgebrochen. Ich hab jetzt 3 Wochen am Stück durchgezogen und bin mir schon bewusst, dass jederzeit der Tag kommen kann, wo mal ne kleine Pausenphase nötig wird. Und ich nehm sie mir dann halt. Manchmal schummel ich ja auch. So z.B. wenn ich halt nen schlecht kontrollierbares Fahrtspiel mache anstatt irgendwas vermessenes auf der Bahn oder ner vermessenen Straßenrunde. Wie im Rennen... Man muss manchmal versuchen sich selbst zu überlisten.
Aber trotzdem ist da dann immernoch das Gefühl. Und wenn sich z.B. schnell bergauflaufen Scheiße anfühlt, dann merkt man das. Egal ob man dabei nun die Zeit nimmt oder nicht.
Mich persönlich würden in meiner Situation so 6h Radeinheiten im Kopf blöd machen. Und solche Einheiten wo ich mit viel Druck unterwegs bin und merke, dass das geht und dass es auch über ne längere Strecke geht, die geben mir ein gutes Gefühl und viel Sicherheit, dass dann auch im Rennen hinbringen zu können.
Ist eh viel Kopfsache dabei denk ich.
Obs sinnvoll ist oder nicht... ich denke ich/man kann/könnte sinnvoller trainieren. Aber ich muss/will ja meinen Lebensunterhalt damit nicht verdienen und es ist mein Hobby. Und da will ich meinen Spass drann haben. Und ein großer Teil dieses Spasses resultiert aus meinem eigenen kleinen Selbstversuch und meiner Challenge mit (gegen) mir (mich) selbst. Ich starte sozusagen eigentlich nur gegen mich selbst und meine Ziele.
Heute morgen gabs 11km. Die ersten 5,5 in 21min, die zweiten in 17:40min. Im Zusammenhang mit dem Training der letzten Wochen und der wenigen schnellen Laufeinheiten die ich mache fand ich das gut. Und zumindest in der näheren Vergangenheit bin ich das nicht gelaufen. Ob ich auf der Referenzstrecke überhaupt schonmal so schnell war, müsste ich lange suchen...
Das VR ist übrigens ein Bontrager Aeolus 9 D3 Clincher... :-)
Soviel Text am Morgen... vermutlich kann man inzwischen ein Psychogram von mir erstellen anhand dieses Blogs.
