Ich glaub, ich hab jetzt rausgefunden, was mich am Edersee und im Kraichgau gekillt hat. An den Bergen bin ich am Anfang recht hart gefahren. 300-350 Watt an den Anstiegen auf der ersten Hälfte haben mich einfach fertig gemacht.
Welche Startnummer hattest Du denn (gern auch per pn)?
Angeblich war ich auf dem Rad im Kraichgau schneller als Du, hat letzthin jemand gesagt. Ich kann mit dieser Info aber rein gar nix anfangen, weil ich Dich ja nichtmal kenne.
Jedenfalls ist mir auf dem Rad gleich zu Beginn der Garmin ausgefallen, so dass ich keinerlei Info über km/h oder sonstwas hatte. Somit musste ich nach Gefühl fahren und hab evtl. instinktiv viel richtig gemacht und an den Hügeln nicht zu viele Körner gelassen. Das hat man vor allem am Ende der Strecke so nach 75-80km gemerkt, als sich irgendwie das Blatt wendete: zu Beginn war ich berghoch Vielen "unterlegen" (wie so oft), am Ende aber schienen Viele an den restlichen Anstiegen fast stehenzubleiben. Das war ne interessante Erfahrung.
Das lange Wochenende war ein schönes Beispiel dafür, wie sich mein Leben in den letzten 7 (!) Jahren verändert hat. Ich hatte 2 Tage frei, waren also 4 Tage WE.
Unsere kleine ist zur Zeit etwas anstrengend, also hab ich das Training am Samstag ein bisserl eingekürzt und in die Abendstunden verschoben, um meiner Frau den Rücken freizuhalten. Musste auch mal wieder sein. Dafür konnte ich dann am Abend ballern und mir den Edersee Frust von der Seele fahren.
Sonntag war ich dann mit Carlotta im Chariot laufen. Großer Spaß mit 4:30 min/km Läufer zu verblasen. Es mag niederträchtig sein, aber Überholen MIT 20kg Schiebelast macht mehr Spaß... Etwas angeknockt dann einen 45km Fahrradausflug mit Freunden und Hänger hintendran. Super, dass aktuell nur mein großes Kettenblatt am Stadtrad funktioniert, schont die Beine kolossal. Erholung ist was anderes, aber Spaß hat's gemacht.
Montag vormittag hab ich dann viel Spaß mit der Kleinen gehabt, um nachmittags 135km mit zunehmendem Tempo zu fahren. Erste Hälfte mit 193 Watt und 30 km/h, zweite mit 199 und 34 km/h. Die Rückenprobleme sind weitestgehend weg, aber es gibt ja auch kaum Berge hier.
Dienstag war dann reiner Familientag und abends Grillen mit Freunden. Auch da läppern sich 20km mit dem Stadtrad, was auch extreeeem wichtig ist, um dem Rad zu seinem 2-jährigen Jubiläum auf 7300km zu verhelfen = 10km/Tag.
Heute Abend bin ich Babysitter, morgen Abend gibbet Intervalle beim Laufen. Samstag bleiben mir 3-4h. Vermutlich geb ich mir einfach auf dem Rad die Keule, weil Sonntag bestenfalls Zeit zum Laufen ist.
Ich bin auf dem Rad einfach losgeballert - der Wattmesser war mir egal. Aber meine Beine/Rücken waren einfach nicht in der Lage, die leichten, aber zahlreichen Hügel wegzudrücken.
Die Intervalle gestern waren fies. 6x500 @ 1:35 + 1x1000m @3:30.
Vor allem so was kurzes wie die 500er hab ich lange nicht mehr gemacht.
Ziel der Einheit war es, den Körper auf das Tempo bei einem 5K Rennen nächste Woche ansatzweise vorzubereiten.
Letztes Jahr bin ich bei dem Rennen grandios hochgegangen. Erste 2 km im 3:10-3:20er Schnitt und dann den sterbenden Schwan gespielt. Da hatte ich vorher nicht getestet, wie unangenehm das ist...
Ergo bin ich jetzt schon viel besser vorbereitet
Samstag wird geiles Wetter - das gibt ne HHH (hammerharterhunderter) Radausfahrt - quasi 100K EZF
Naja, ich hab bergab sehr, sehr wenig getreten. Am Berg hab ich überholt, im flachen hab ich die Position gehalten und in den leichten Bergabpassagen bin ich verblasen worden.
Lass uns wieder nach Aachen ziehen, den Job an den Nagel hängen und so lange wie Profitriathleten leben (10TEUR Jahresgehalt, dafür aber keine Materialkosten), bis die Kohle alle ist. Dafür aber den ganzen Tag durch die Eifel ballern
... Die Wirkung des Babyjoggers würde ich nicht überschätzen. Damit ist nen Kumpel seinerzeit Werl-Soest ne glatte 58 gelaufen, vorher ohne im 55er Bereich. Ich schaue hier auch ab und an rein, hab ich früher auch schon gemacht, wenn ich was zum Lachen brauchte ;-)
Lass dich nicht ärgern und hau rein. Ist schon ein ziemlicher Bruch mit Vollzeitjob und Familie. Da gilt es die richtigen Prioritäten zu setzen. Es bedarf (zumindest) bei mir auch mehr Regeneration.
Das mit den Prioritäten ist so eine Sache. Ich weiß, dass meine beste Zeit im Triathlon vorbei ist. 2006 hatte ich jetzt schon 600 Trainingsstunden. Das hatte ich die letzten 4 Jahre nicht zusammen.
Und ich weiß auch, dass das gut ist. Ich hab ne tolle Familie, die an Position eins steht. Ich hab nen guten Job, der Spaß macht, der mich fordert und auch so scheiße nicht bezahlt wird. Daraus ergibt sich automatisch, dass der Sport nur auf prio 3 steht und auch so behandelt wird. Was auch OK ist.
Nur... "The reason to compete is to win". Wenn ich Rennen mache, geht es mir schlichtweg auf den Sack, langsam zu sein. Und dann ist es auch egal, warum ich so lahm bin, weil ich halt lahm bin.
Wie mein Chef sagen würde "Daniel, you know what? Tough Shit!" - und Recht hat er.
So muss ich mir halt meinen Spaß aus tollen Trainingseinheiten, Top10 Platzierungen bei kleineren Events und Läufen und dem Spaß aus dem Rennverlauf (Kraichgau) holen. Dazu kommen diabolische Freuden wie das einbeinige Überholen dicker Opis in Mapei Trikots, das Verblasen von Läufergruppen mit dem Chariot oder das Posen vor unwissenden Kollegen, die denken, dass ne 2:59 im Marathon ne super Zeit ist
Und natürlich die Materialschlacht. Wozu wird man denn älter? Um mit ner Dura Ace auf Carbonfelgen langsamer zu fahren als ein Student mit nem Brügelmann Bike mit ner 105. Neben mir hängen zwei Litespeeds, die Zipps stehen am Boden rum und gleich mach ich den Schlauchreifenkitt von den gebrauchten Mavic RSYS ab, die ich mir gekauft hab. Das ist eine Arschlochaufgabe, aber irgendwer muss es tun...
Das darf natürlich nicht so weit gehen, dass ich mir nen Aeroaufsatz aufs Trekkingbike montiere, aber ich werde es zu verhindern wissen. Ansonsten: Prügelt mich bitte vom Rad.