Wir reden hier über Doping, nicht über Kindesmissbrauch oder Mord (und auch da befürworte ich keine Lynchmobs).
Diese Unterscheidung ist aber auch sinnfrei. Ist zwar gut, dass du da die selben Konsequenzen ziehst, also nach wie vor keine Hetze, aber das du überhaupt diese Unterscheidung andeutest, naja...
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
Es wird aber auch der Umkehrschluss mit einem Beispiel erwaehnt. So sind Hobbysportler in Ausdauersportarten von einer laengeren Sperre weit weniger betroffen als eine Rhythmische Sportgymnastin.
Sicher ist: mein Grundrecht auf Vertragsfreiheit uebertrumpft in jeder Situation den Wunsch eines ex-Dopers in seiner Freizeit an meinem Rennen teilzunehmen. Bei allem Schutz des WADA Codes: Vorsicht, Du haelst eine Richtlinie im Sportrecht ueber Grundrechte! Das wuerde keinem Gericht standhalten.
Ich habe es gelesen, aber da wird mit keiner Silbe die Dauer der Sperre von 2 Jahren begründet. Insbesondere steht dort nichts davon, dass sich die zweijährige Sperre am Recht auf freie Berufswahl orientiert und demnach für Profis anders gelten würde als für Amateure. Ganz im Gegenteil: Für mein Verständnis wird dort erläutert, warum die Sperre bei gleichem Vergehen für alle gleich sein soll!
Bitte erkläre mir und den mitlesenden Nichtjuristen, an welcher Stelle genau Du Deine Auffassung bestätigt siehst, dass für Amateure die Strafe verlängert werden soll oder kann. (Ich hätte nichts gegen eine solche Regel, wüsste lediglich gerne, wo sie geschrieben steht).
Hier die WADA-Regel und der Kommentar:
First violation: Two (2) years Ineligibility.
Comment to Article 10.2: Harmonization of sanctions has been one of the most discussed and debated areas of anti-doping. Harmonization means that the same rules and criteria are applied to assess the unique facts of each case.
Arguments against requiring harmonization of sanctions are based on differences between sports including, for example, the following: in some sports the Athletes are professionals making a sizable income from the sport and in others the Athletes are true amateurs; in those sports where an Athlete's career is short (e.g., artistic gymnastics) a two-year Disqualification has a much more significant effect on the Athlete than in sports where careers are traditionally much longer (e.g., equestrian and shooting); in Individual Sports, the Athlete is better able to maintain competitive skills through solitary practice during Disqualification than in other sports where practice as part of a team is more important.
A primary argument in favor of harmonization is that it is simply not right that two Athletes from the same country who test positive for the same Prohibited Substance under similar circumstances should receive different sanctions only because they participate in different sports. In addition, flexibility in sanctioning has often been viewed as an unacceptable opportunity for some sporting organizations to be more lenient with dopers. The lack of harmonization of sanctions has also frequently been the source
of jurisdictional conflicts between International Federations and National Anti-Doping Organizations.
Bitte erkläre mir und den mitlesenden Nichtjuristen, an welcher Stelle genau Du Deine Auffassung bestätigt siehst, dass für Amateure die Strafe verlängert werden soll oder kann.
vvv
Zitat:
Arguments against requiring harmonization of sanctions are based on differences between sports including, for example, the following: in some sports the Athletes are professionals making a sizable income from the sport and in others the Athletes are true amateurs;
Es geht hier nicht um "soll" oder "kann" sondern darum, dass die Zweijahressperre ihren Ursprung im Fall Krabbe hat. Mit Beharrlichkeit ignorierst Du weiterhin, dass der WADA Code schlicht eine Richtlinie und nicht Gesetz ist, wie es zum Beispiel das BGB, welches zB die Vertragsfreiheit in Deutschland garantiert.
Eine solche Richtlinie kann ein Veranstalter ignorieren, wenn die Einhaltung ihrer Regeln gegen seine Rechte verstoesst. Waehrend bislang ein einziges Gericht entschied, dass ein Veranstalter eines professionellen Wettkampfes eine Zweijahressperre akzeptieren muss, gibt es keinerlei Indikation, dass ein Gericht im Falle eines Amateurs genauso entscheiden wuerde. Der WADA code wuerde nicht als rechtliche Basis fuer die Entscheidung genommen.
Ich erinnere mich noch mit Abscheu und Ekel an die Äußerungen der deutschen Triathletenszene nach dem positiven Testergebnis bei Nina Kraft.
Was da an Widerwärtigkeiten, auch auf Ihrer Internetseite, hin bis zu strafrechtlich relevanten Drohungen von sich gegeben wurde, da könnte ich noch heute brechen.
Heinrich
Was mich immer noch freut ist, wie viele Profisportler aufgestanden sind und sich lautstark über ihr Doping beschwert haben.
Das gibt es zB im Radsport, im Biathlon, ... nicht. Da wird sich vor allem über die Kontrolleure, die Medien und die Polizei beschwert.