Guten Tag!
Eigentlich ist ja beim Gladbeck-Triathlon das Wetter meistens mindestens OK, teilweise sogar richtig super, so wie man es vom Wetter Ende Mai eigentlich auch erwarten kann.
Heute war dem nicht so und das hatte sich ja schon abgezeichnet. So war es auch deutlich leerer dort, als ich ordentlich spät eintraf. Schade, denn es ist sonst dort immer eine gute Stimmung, weil man dort die 2. Bundesliga (bis vor ein paar Jahren sogar immer die 1. Bundesliga) beim sehr unterhaltsamen Format des Team-Sprints bestaunen darf.
Ich hätte mein Rad bis 11:30 Uhr einchecken müssen, bin 15 Minuten zu spät dran, aber niemand macht Probleme. Ich freue mich, ein paar bekannte Gesichter aus meinem Verein und aus dem Nachbar-Verein zu treffen. Inga ist natürlich auch da. Dem Liebsten war das Wetter zu schlecht, so dass er sich lieber in seine Fahrrad-/Motorrad-Werkstatt verkrümelt hat, zumal er eh nicht so viel Spaß am Zuschauen hat, sondern lieber selbst mit tut. (Apropos Motorrad-Werkstatt: Hat jemand noch einen E-Starter Motor für eine KLR 600 übrig? Sybenwurz? Oder kennst du jemanden?)
Immerhin hat es zu regnen aufgehört, als ich mein Rad abstelle und mich in Richtung Schwimmstart begebe. Beim Umziehen merke ich, dass ich nicht besonders gut vorbereitet bin und mir z.B. nicht gemerkt habe, wo mein Rad steht. Und das kann in Gladbeck, wo die Räder im Innenraum eines Leichtathletik-Stadions aufgereiht sind, übel enden, wie ich in der Vergangenheit schon feststellen musste, als ich ewig lange gesucht habe. Andere Starterinnen hatten sich aber orientiert und konnten mir sagen, in der wievielten Reihe unsere Räder stehen.
Weil ich auch nicht weiß, welche Startnummer ich habe und auf welcher Bahn ich schwimme, muss ich mich erst anstellen, um das in Erfahrung zu bringen und als ich auf Bahn 5 eintreffe, ist das Einschwimmen schon beendet und die Mädels haben sich schon sortiert. Schnell kläre ich, dass ich an dritter Stelle schwimmen werde. Unsere Bahn ist rappelvoll, auf der Nebenbahn sind sie nur zu dritt.

Natürlich ist man unflexibel und wir dürfen nicht zwei rüber schicken oder so. Naja, mir soll's egal sein, ich bin eh völlig schmerzfrei was Enge oder Rangeleien beim Schwimmen betrifft.
Das zahlt sich gleich zu Beginn aus, als die Frau hinter mir, die die seltsame Ansage machte, sie würde wohl irgendwas zwischen 8 und 10 Minuten schwimmen, in zweiter Reihe neben mir los schwamm und Gas gab wie eine Geisteskranke, obwohl sie vorher klar gesagt hatte, ich solle vorschwimmen. Ich habe ihr dann nonverbal (wie auch anders beim Schwimmen) höflich, aber unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass die dritte Position MEIN Platz ist.
Die war auch erst OK für mich. Die Erste in unserer Bahn hielt auch ihr Tempo, die Frau vor mir wurde deutlich langsamer, so dass ich gegen Ende aufschloss und theoretisch auf den letzten 100 m noch hätte überholen können. Das war mir dann aber doch zu viel Aktion und ich blieb hinter ihr.
Ich habe noch keine Zeiten, weil ich nix gestoppt habe, aber Inga und andere meinten, dass ich unter 8 Minuten geblieben bin. Wenn's stimmt, freut mich das, das war mein Ziel. Das Schwimmen fühlte sich auch super an, nicht besonders anstrengend und hat viel Spaß gemacht, wie immer.
Das Rad habe ich ohne Probleme gefunden und hatte dort dann schon mal eiskalte Füße, weil die Laufwege sehr lang sind in Gladbeck, insgesamt mehrere hundert Meter.
Der Radkurs ist Gladbeck ist gewöhnungsbedürftig: Komplett gesperrt, aber dafür teilweise eng, ziemlich winkelig und mit teilweise extrem schlechtem Belag. Ich kenne es und mich stört es nicht, ist ja für alle gleich. Bei meiner Radschwäche kommt's darauf auch nicht mehr an.
Wie ihr wisst, fahre ich ja (fast) nie Rad und dafür, muss ich sagen, bin ich echt zufrieden. Nicht zufrieden war ich mit der Schaltung, die der Liebste kürzlich eingestellt hatte, denn einige Gänge machten richtig starke Probleme. Gut, ich hätte das vielleicht auch vorher noch mal testen sollen...
Die Zwergenrunde ist selbst auf der Volksdistanz vier mal zu fahren und zu Beginn fing es zu nieseln an und ab der Mitte regnete es stark. Das hat mich da aber nicht mehr gestört, wenn ich einmal unterwegs bin, kann ich so was gut ausblenden.
Als ich vom Rad stieg, habe ich die eiskalten Füße kaum noch gespürt, dafür aber die angestrengte Oberschnenkelmuskulatur um so mehr. Vermutlich bin ich wieder viel zu dicke Gänge gefahren. Hohe Frequenzen kann ich halt auch nicht halten und habe so immer die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Beim Loslaufen bin ich erst mal in die falsche Richtung abgebogen, in Richtung Radstrecke, wurde aber schnell zurück gescheucht. Der Laufstart fühlte sich kacke an, ich atmete schwer und war vom Radfahren ordentlich durch.
Es sind zwei Runden durch den Wald zu laufen mit einem Schlenker durch das Stadion. Nach einem Kilometer machte ich das Phänomen vom HH Marathon bemerkbar: knallharte Oberschenkelmuskulatur kurz vor'm krampfen. Shit! Ich wollte doch gut laufen. Der erste Kilometer war noch ganz gut gegangen, ich habe 4:35 Min. gestoppt, wobei ich nicht weiß, ob ich richtig gestoppt habe. Bis Kilometer zwei hatte ich die Frau, die vor mir lief eingeholt, aber dann wurde das mit den Muskeln echt sehr unangenehm.
Beim Durchlaufen des Stadions wurde ich dann schon langsamer, die zuvor überholte Frau holte auf und bei km vier hatte sie mich. Ich lief dann mit ihr mit, biss die Zähne zusammen und fühlte mich wieder etwas besser. Ich dachte, ich könnte mich wieder von ihr absetzen, aber das ging nicht. Wir überholten zusammen noch zwei Frauen, die vor uns waren und auf den letzen 150 m konnte ich an ihr nicht mehr dran bleiben, kam aber ohne Krampf ins Ziel und habe mich gefreut, dass es alles in allem so schlecht nicht geklappt hat.
Die Zeit müsste so ca. bei 1:18 h liegen, Zwischenzeiten habe ich nicht und warte deshalb sehr gespannt darauf, dass sie die Ergebnisse ins Netz stellen.
Eine schöne Sportart ist das! Dumm nur, dass ich in einigen Wochen für die Liga auf einer Kurzdistanz starten muss/darf. Wie ich nach einer doppelt so langen Radstrecke 10 km laufen soll, ist mir aktuell noch schleierhaft. Vielleicht muss ich doch noch ein bisschen üben.
Aber ich komm' ja nix, vor lauter Schwimmerei, die im Moment halt Priorität hat. Und dann muss ich ja ständig arbeiten, was auch sehr störend ist...
Jetzt hadere ich schon wieder, weil ich keine Lust auf Interferon spritzen habe, aber weil ich heute einen Wettkampf hatte, erlaube ich mir, Ibuprofen dazu zu nehmen, um die Nebenwirkungen sicher zu beseitigen.
Ich hoffe, dass ihr auch ein schönes Wochenende hattet und grüße euch ganz herzlich!
J.