Nein, ein Suizidversuch ist in Deutschland nicht strafbar. Das folgt aus der Unantastbarkeit der Menschenwürde..
Strafbar ist der Suizidversuch nicht, aber der Notarzt ist verpflichtet, alles zu tun um den aufgefundenen Suizidalen zurück ins Leben zu holen, selbst wenn der Abschiedsbrief direkt daneben liegt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Trotzdem kannst Du Dich straffrei gesundheitlich ruinieren. Ein Kettenraucher zahlt die gleichen Beiträge zur Krankenversicherung wie ein Nichtraucher....
Warum und mit welcher Begründung gibt es dann in Deutschland (und anderen Ländern) eine auch von der Polizei kontrollierte und durchgesetzte Gurtpflicht für Autofahrer?
Mit dem Argument der autonomen Selbstbestimmung haben sich vor 30 Jahren die Motorradfahrer auch jahrelang (und wie wir wissen erfolglos) gegen die Helmpflicht gewehrt.
Der Staat schreibt sich in Deutschland durchaus in vielen Bereichen eine Fürsorgepflicht für seine Bürger vor und gestattet sich in vielen Bereichen in das Leben seiner Bürger auch gegen deren Willen einzugreifen, wenn er sich davon verspricht, die Häufigkeit von Krankheiten (z.B auch BG-Normen im Bereich Arbeitsschutz etc.) oder das Risiko von Verletzungen zu senken.
Der Staat schreibt sich in Deutschland durchaus in vielen Bereichen eine Fürsorgepflicht für seine Bürger vor und gestattet sich in vielen Bereichen in das Leben seiner Bürger auch gegen deren Willen einzugreifen...
Vielleicht fehlt dem Doping-Thema die Relevanz für die Volksgesundheit?
Vielleicht fehlt dem Doping-Thema die Relevanz für die Volksgesundheit?
O.K., die fehlt natürlich;
allerdings haben die Profisportler eine oft postulierte Vorbildfunktion für den Jugend- und Breitensport und damit auch eben Relevanz für den Staat sich um diese in besonderer Weise zu kümmern, nachdem er ja auch über die vielen Kanäle der Sportförderung mehrere hundert Millionen Euro jährlich in den (v.a. olympischen) Sptzensport unter anderem mit diesem Argument investiert.
O.K., die fehlt natürlich;
allerdings haben die Profisportler eine oft postulierte Vorbildfunktion für den Jugend- und Breitensport und damit auch eben Relevanz für den Staat sich um diese in besonderer Weise zu kümmern, nachdem er ja auch über die vielen Kanäle der Sportförderung mehrere hundert Millionen Euro jährlich in den (v.a. olympischen) Sptzensport unter anderem mit diesem Argument investiert.
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Der Sport ist gesellschaftlich relevant, und es ist wichtig, dass wir die ihm zugrunde liegenden Werte schützen. Der Anti-Dopingkampf ist damit ein gesellschaftliches Anliegen, und der Staat sollte sich dabei mehr engagieren.
@Arne: sehr schon pointiert, wo die Schwierigkeiten in der ganzen Sache liegen!
Ach so siehst Du das. Ich seh das anders. Ich verstehe nicht, wieso ein Moderator und Forumsinhaber in eine sowieso schwierige Diskussion, die erfreulicfherweise ruhig verläuft, selbst mit einer wütenden Polemik Schärfe rein bringen muss.
Aber ich muss das auch nicht verstehen. Für mich ist die Diskussion damit beendet. Weil ich nachwievor nicht bereit bin, virtuell als Blitzableiter für aufgestaute Aggressionen herzuhalten.
Ach so siehst Du das. Ich seh das anders. Ich verstehe nicht, wieso ein Moderator und Forumsinhaber in eine sowieso schwierige Diskussion, die erfreulicfherweise ruhig verläuft, selbst mit einer wütenden Polemik Schärfe rein bringen muss.
Aber ich muss das auch nicht verstehen. Für mich ist die Diskussion damit beendet. Weil ich nachwievor nicht bereit bin, virtuell als Blitzableiter für aufgestaute Aggressionen herzuhalten.
Sorry, war nicht böse gemeint.
Der ausnahmsweise polemische Stil ist sicher Geschmacksache. Meine Argumente sind aber hoffentlich erkennbar geblieben.
Bei seinen Gästen kann ich Arnes liberale Haltung gut nachvollziehen.
Das ist ein Missverständnis. Ich habe in Sachen Doping keine liberale Haltung. Ich lehne Doping klar ab und halte es bei Profis für eine Form von Wirtschaftskriminalität. Das bedeutet: Neben den Dopingfahndern sollte in begründeten Fällen auch die Polizei etc. ermitteln, inklusive der damit verbunden Ermittlungsmethoden, wie zum Beispiel das Beschlagnahmen von Festplatten, Hausdurchsuchungen, Zeugenvernehmung und so weiter.
Ich bin aber nicht bereit, für den Anti-Dopingkampf den Rechtsstaat zu opfern. Im Zweifel für den Angeklagten, keine Strafe ohne Schuld sowie die Angemessenheit des Strafmaßes sind wichtige Grundsätze, die es ebenso zu verteidigen gilt wie die Fairness im Sport.
Trauen wir es den Sportverbänden und ihren ehrenamtlich besetzten Rechtsaussschüssen wirklich zu, über Fälle wie den von Claudia Pechstein zu urteilen, wenn es um eine lebenslange Strafe geht? Das ist ein Streit von Gutachten und Gegengutachten, und ehrlicherweise kann niemand sagen, ob sie gedopt hat oder nicht. Die Zweifel an ihrer Schuld sind begründet. Verknackt wurde sie trotzdem, da man es sich mit der Beweislastumkehr zuungunsten der Sportlerin schön leicht gemacht hat.
Ich bin dafür, lieber einen Schuldigen davonkommen zu lassen, als einen Unschuldigen zu Unrecht zu verurteilen, schon gar nicht lebenslang. Da ist keine liberale Haltung. Mir liegt lediglich der Rechtsstaat am Herzen.