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Zitat von jannjazz
Tut es!
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Das freut mich und ich will auch noch was schreiben, aber ich komm' ja zu nix vor lauter ungesundem Zeug in mich Hineinstopfen und weil in der Klinik echt richtig viel zu tun ist, zumal meine Kollegin mindestens zwei Wochen krank ist.
Meinen Vorsatz, in der Woche nach dem Marathon nur Nahrungsmittelschrott zuzuführen, kann ich weitestgehend erfüllen. Es gibt zwar zwischendurch Momente, in denen ich etwas mentale Probleme habe (z.B. wenn die Macht der Gewohnheit durchschlägt und ich morgens Obst mit Naturjoghurt esse, so wie heute - das hat dann aber dankenswerter Weise scheiße geschmeckt, weil die Banane zu reif und der Apfel zu mehlig war und ich dachte: "Siehste, hätt'st de mal schön ein Schoko-Croissant gegessen..." - oder wenn ich wie eben erstmals in diesem Jahr eine kurze (Rad-)hose anziehe, an den fetten, weißen Madenbeinen herunterschaue und denke: "Schön is dat nich!"), auch wenn es also zwischendurch kleinere Motivationsprobleme gibt, gelingt es mir doch, überwiegend fettes, zuckerhaltiges, nährstoffarmes Zeug zu verspeisen. Den gestrigen Ausrutscher mit dem Gemüseauflauf (nicht mal mit doppelt Käse überbacken), konnte ich heute mit Hilfe einer dreiviertel Tüte Chips und einer halben Packung Ferrero-Küsschen ausgleichen. Und im Büro gab's ja auch noch eine halbe Packung Kinder-Schokobons. Der Liebste hält gleich auch noch mal irgendein Schoko- und Knabberzeug bereit, wie er mir vorhin mitteilte.
Der Erfolg gibt meiner Strategie zur Behandlung meiner Körperschemastörung jedenfalls recht: Kollegen haben wohlwollend bemerkt, dass ich ja nicht mehr so "ausgezehrt" aussehe. (Klar, weil ich ja auch so ausgezehrt war...) Das Wiege(nein: Wääge-)ergebnis bestätigt ihre Aussage: +2 kg in drei Tagen. Nicht schlecht, was? Ich muss mich schließlich aufs Freiwasserschwimmen vorbereiten...
Leider werde ich mir vermutlich Ende der Fress-Woche einen Strick nehmen und mich am nächsten Baum aufhängen, weil die Körperschemastörung voll zuschlägt und ich mich kurz vor der Adipositas wähne...
Bevor ich euch die Tage aber von Hamburg erzähle, wo es ja bekanntlich ganz hübsch ist, will ich hier noch mal kurz und nüchtern eine Lanze für meine Heimatstadt brechen:
Wie geil ist das denn hier im Ruhrgebiet, verdammt noch mal?!?
Heute machte ich mit dem Liebsten, mit Freund Rudi und mit Annette eine hübsche Frühlingsradtour. Und statt wie üblich aus dem Essener Süden hinaus durch Feld und Wald in Richtung Ratingen oder so zu fahren, entschieden wir uns für Bahntrassen-Radeln in Richtung Norden. Und es war so großartig, mein Herz geht über vor lauter Liebe, Begeisterung und Stolz! Auf diese Stadt, diese Region, die Menschen, die hier leben. Wo früher Schwerindustrie pur war, radeln wir heute entlang der Köttelbecke (wisst ihr, was das ist? Sonst einfach mal bei Wikipedia eingeben...) zum Kanal und als wir dort ankommen, denke ich: "Scheiß doch auf Hamburg, wer hier leben kann, will doch nirgendwo anders sein!" Wir haben jeden Meter genossen. Haben uns an alten Zechenhäusern erfreut, an Bergbausiedlungen, an Kleingärtenanlagen, in denen in jedem Garten eine Flagge des BVB, S04 oder RWE im Wind flattert, an den ganzen Jungs, die, tätowiert und mit nacktem Oberkörper, am Kanal Bier trinken und grillen, an schrägen Ruhrpöttlern mit ihren beknackten Kötern an der Leine und daran, wie schön wir durchs Grüne radeln können, mitten in einem der größten Ballungsgebiete Europas.
Ach, ich würde euch gerne alle einladen und zeigen, wie schön es hier ist! Ist es doch, kury, oder?
So, jetzt muss ich los, für Hamburg bleibt keine Zeit heute.
Nur so viel: nach zwei Tagen Höllen-Muskelkater geht's heute gut. Morgens bin ich 2 km geschwommen mit 5x100 in ca. 1:32 min und eben zwei Stunden mit dem Rad gerollt. Ich habe auch schon wieder Bock auf Laufen und werde das spätestens am Wochenende wieder aufnehmen.
Meine weiteren Pläne muss ich ja auch noch mit euch besprechen...
Puh!
J., aufgekratzt.