Ich geh' mal davon aus, daß wenn in den Fertigpackungen Pferd drin ist, wahrscheinlich auch Schweinefleisch drin sein wird. Damit haben doch verschiedene Religionen wahrscheinlich mehr Probleme als wir mit dem bischen "Fury".
Schweizer Franken.
Für Schweizer Verhältnisse finde ich das schon recht günstig
Ein Rindsfilet kostet bei uns so gegen 100.-/kg, Rinds-Entrecote um die 70.-/kg, Schweinefilet um die 50.-/kg, Pferd um die 40.-/kg, Hähnchenbrust 30.-/kg....
Billiger kriegt man eigentlich nur Schweinesteaks, Hamburger oder "minderwertige" Teile, die allerdings meist genauso lecker sind.
Allerdings sind das die "normalen" Ladenpreise. Wenn man etwas auf die Sonderangebote achtet kriegt man das meiste natürlich auch noch günstiger.
ich glaube, wenn jeder für das Fleisch so viel bezahlen müsstest wie Du da schreibst gäbe es plötzlich ganz viele Vegetarier mehr.
hab grad geschaut- unser "Haus-Metzger" verkauft Rindsentrecot zur Zeit für Fr. 36.80. wer zu "Unaktionen" kauft ist selber schuld.
und wer gar nichts bezahlen will fürs Fleisch muss sich nicht wundern, wenn was drin ist, was nicht rein gehört
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Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen.
Liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt.
Tanzt, als würde keiner hinschauen.
Singt, als würde keiner zuhören .
Jetzt habe ich nach den Preisen bei unserem Metzger geschaut:
Rinderlende: 38Euro/kg. Abholbar nach telefonischer Bestellung ca. alle 2-3 Monate mittwochs abends beim Bauernhof. Wenn man nur eine halbe Lende kauft: 40 Euro/kg.
Das ist übrigens ein Bioland-Betireb.
Dann stehe ich eben mal einen Abend lang da und tüte Fleisch portionsgerecht ein für den Gefrierschrank. Aber ich weiß, was ich verarbeite und zubereite.
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Wir haben immer gesagt: Autoradios für'n Zehner hinterm Bahnhof über über die Hecke gereicht. Nur isn Supermarkt halt keine Hecke hinterm Bahnhof.
Dann sach doch ma einer, wo die Grenze liegt, bei der man davon ausgehen kann, dass durch die Täuschung beim Verbraucher kein Irrtum erregt wird. Bei 50% des Marktpreises? Und wie billig darf denn der Händler beim Großhändler oder Erzeuger einkaufen, um das noch durchgehen zu lassen?
Um's noch mal klar zu machen: Natürlich isses nicht besonders schlau, den Müll unbekannter Herkunft fertig zu kaufen, statt selbst was zu machen. Ändert aber nix daran, dass sich hier einige strafbar gemacht haben. Oder isses kein Diebstahl, wenn Dir jemand Dein Wettkampfrad klaut, weil Du'd nur mit nem einfachen Schloß abgeschlossen hast, um dir was zu trinken zu kaufen oder weil Du's in der Wechselzone überhaupt nicht abgeschlossen hast?
Ich wollte damit nicht sagen, dass das keine Verbrauchertäuschung ist, ganz im Gegenteil, das sind kriminelle Machenschaften, die verfolgt und bestraft gehören. Nur: Der Verbraucher ist nicht nur das arme unschuldige Opfer. Wer die genannten Radios für'n Zehner hinterm Bahnhof kauft, darf sich nicht beschweren, dass es da keine Garantie drauf gibt.
Tja, ab welchem Preis kann da was nicht stimmen? Das ist 'ne gute Frage. Nehmen wir ein einfacheres Beispiel: Ein Hähnchen für 2,99 aus der Tiefkühltruhe. Ich weiß, es ist kein Fertigprodukt und es ist auch kein Pferd drin, aber das macht die Sache mit den Preisen deutlicher. Also, für 2,99 wird ein Ei ausgebrütet, das Huhn bis zur Schlachtreife gefüttert und versorgt. Auslauf soll es nach dem Wunsch der Verbraucher auch haben, wir wollen ja glückliche Hühner sehen, keine Tierquälerei. Zum Schlachthof transportiert, geschlachtet, gesäubert und gerupft, tiefgefroren. Dann geht es an den Zwischenhändler, Auslieferung an den Supermarkt, natürlich alles immer unter lückenloser Kühlkette. Verkauft für 2,99 incl. Steuern, die Kassiererin im Supermarkt bekommt ihren Lohn, der Marktbesitzer muss auch von irgendwas leben, LKW-Fahrer, Kükenbrüterei, Hühnerfarm-Mitarbeiter u. -Besitzer, Werbung muss bezahlt werden, Futter, ggf. Tierarzt und, und, und. Wer einmal einen Handwerker bestellt oder ein Auto zur Reparatur gebracht hat, weiß, wie wenig Arbeitszeit man für 2,99 bekommt. Ist da 2,99 für ein Hähnchen ein angemessener Preis? Wohl kaum. Da kann was nicht stimmen, irgendjemand bleibt da auf der Strecke. Das gilt nicht nur für Fleisch, auch die schon zitierten Tomaten für 99 Cent das Kilo können eigentlich nicht zu diesem Preis produziert werden. Machen sich die meisten Verbraucher Gedanken darüber? Wohl kaum. Die Politik suggeriert uns aber, dass es sich bei den 'Skandalen' um bedauerliche Einzelfälle handelt. Seehofer hat in einem Interview mal gesagt (damals hatte er das Ministerium inne), dass die Nahrungsmittel nicht teurer werden müssten, sondern dass man zu den jetzigen Preisen erwarten könne, dass sich alle an die Gesetze halten. Und er meinte das allen Ernstes.
Derzeit heißt es wieder 'Verbraucherschutzministerin Aigner'. Zu anderen Themen wird sie 'Landwirtschaftsministerin' genannt, je nachdem, was gerade opportun ist. Eigentlich heißt sie 'Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz'. Man könnte also überspitzt formulieren: Sie ist für die Belange der Wölfe UND der Lämmer zuständig.
Du hast vergessen, dass in den 2,99 EUR noch ein paar Cent für das Sponsoring des SV Werder Bremen (Wiesenhof ist Trikotsponsor) drin sein müssen.... ;-).
Spaß beiseite: Wer von uns würde sich denn zutrauen beurteilen zu können, was ein Handy, ein Toaster oder ein 10-m-Gartenschlauch kosten dürfen? Es fehlt dem Verbraucher schlicht die Einsicht in die Kostenstrukturen, um beurteilen zu könne, was sozialverträglich/fair/sauber/(...) produzierte Produkte im Unterschied zu durchrationalisierten Prozessen die nicht sozialverträglich/unfair/usw optimiert sind kosten.
Abgesehen davon ist die Vorstellung, dass es alleine die Kosten sind, die den Preis eine Produktes bestimmen reichlich naiv, denn da spielen noch konsumenten- und konkurrentenorientierte Aspekte mit rein.
Der Dreh- und Angelpunkt sind ganz einfach die Spielregeln, die der Staat vorzugeben hat. Wenn diese Spielregeln der Produktion nicht primär am Profit, sondern an den ökologischen/tierrechtlichen/sozialverträglichen/(...) wünschenswerten Rahmenbedingungen orientiert wären, dann würde sich auch unter solchen Vorzeichen ein funktionierender Wettbewerb etablieren können.
Ob es je so weit kommt, das wir solche Spielregeln sehen? Einstweilen regional bei den Erzeugern einkaufen, zu denen man ein Vertrauen über persönlichen Kontakt aufbauen kann. Die meisten Bio-Bauern/Metzger/(...) freuen sich, wenn sich jemand für ihre Arbeit interessiert und ihren Idealismus unterstützt. oder: Selbst erzeugen, was man eben so zustande bringen kann. Und wenn es nur ein paar Kräuter auf dem Balkon sind.