Nun ja, Team TBB ist das mit Abstand erfolgreichste Triathlon-Team der Welt. Kreisliga? Wenn ich böse wäre, würde ich sagen: Das bist wohl eher Du. Sage ich aber nicht. GFNY war auch mal eine Vision. Jetzt ist es Realität und wächst. RESPEKT! Ich mag Visionen!
Aber das berechtigte Gejammer unterstützt.
Also wenns um die Anzahl der Hawaii-Gewinner und guten Athleten geht, war wohl das Team Tri Dubai das erfolgreichste Team aller Zeiten. Mehr gute Athleten als dort gabs ja wohl in keinem anderen Team.
Hat aber mit der aktuellen Diskussion nichts zu tun.
1) Man muss schon unterscheiden zwischen dem extrem anspruchsvollen deutschsprachigen Markt und der internationalen Situation. In D-A-CH sollte die WTC aus meiner Sicht die lokalen Agenturen an längerer Leine laufen lassen als bisher. Dann werden diese Agenturen diesen Markt optimal bedienen.
2) In Europa (England, Spanien, Italien, Schweden, künftig eventuell weitere) muss die WTC aufpassen, dass sie mit anderen Veranstaltern, die auf diesen Markt spezialisiert sind, mithalten kann. Das ist derzeit der Fall, aber es ist eine leicht absteigende Tendenz erkennbar. Im Moment gehören die europäischen Ironman-Veranstaltungen noch zu den besten, die der Markt zu bieten hat.
3) In den USA, dem Kernmarkt der Branche, steht die WTC einsam und unangefochten an der Spitze. Insbesondere die zwei Dutzend 70.3-Veranstaltungen halte ich für strategische Ankerpunkte des Marktes. Ein Wettbewerber hat es schwer, über die Langdistanz in den Markt zu kommen, denn hier ist die Anziehungskraft der Marke Ironman an größten ("wenn schon Langdistanz, dann »IRONMAN«"). Indem die WTC die Halbdistanzen besetzt, wird es für Wettbewerber schwer.
4) Ich halte die WTC für schwer verkäuflich. Und zwar deshalb, weil sie gut dasteht und viel wert ist, diesen Wert aber nicht mehr so schnell wie bisher steigern kann. Wer sie besitzt, kann gutes Geld verdienen; wer aber erst den Kaufpreis finanzieren muss, wünscht sich eine Aufsicht auf höhere Renditen.
5) Brett Sutton überschätzt mit seiner Idee eines Aufkaufs über eine Internetgemeinde aus meiner unmaßgeblichen Sicht die tatsächlichen Möglichkeiten. Die 500 USD, zu deren Zahlung er 250.000 Fans überzeugen will, machen aus deren Sicht nur Sinn, wenn sich dadurch die Anmeldegebühr so weit verringert, dass sich die Investition von 500 USD rechnet. Verringert sich das Startgeld um 100 USD, wäre man beim sechsten Ironman-Start in der Gewinnzone. Allerdings starten die meisten Eisenmänner nur 1-2 mal über die Langdistanz, sodass diese Rechnung nur für die wenigsten aufgeht. Und: wer nicht investiert, profitiert vermutlich ebenso von den vergünstigten Anmeldegebühren – warum also investieren?
Grüße,
Arne
...Hallo Arne, meist ganz gut getroffen, jedoch einige Anmerkungen meinerseits als Ergänzung:
zu 1) "Anspruchsvoller Markt" ist doch normaler Markt. Dies ist nur dann eine Herausforderung, wenn man von 2b herkommt. Man darf sich nie an 2b ausrichten, immer an 1a. Leider ist auch Europa mittlerweile abgerutscht im Ranking, von 1a auf 1b bis 2a !
"Lange Leine", ja dies war seinerzeit auch meine Idee und Vorschlag. Denn dies war das Erfolgsmodell all der Vorjahre. Leider waren einige "Jungdynamiker" in USA und Europa anderer Auffassung (...). Die "Rechnung" dieser strategischen Fehleinschätzung wird gerade präsentiert. Es wird noch schlimmer und leider nicht besser werden.
zu 2) Zustimmung. Aber nochmal, nie am Schwachen ausrichten, immer nur am Starken. Trainiere ich z.B. mit "Gramumpsels" am Slalomhang, fahre ich auch entsprechend. Trainiere ich mit Könnern, paniere ich viele.
zu 3) Zustimmung. Genau deshalb aber, wegen des Erfolges in Nordamerika, bleibt der Blick für "den Rest der Welt" etwas "vernebelt". Das ist menschlich wohl nachvollziehbar (so sind sie halt, die Cowboys...), aber geschäftlich kurzsichtig.
zu 4) Zustimmung.
zu 5) Schnapsidee! Der gute Sutton ist wohl etwas übertrainiert... (außerdem hat er offensichtlich wenig Ahnung von Zahlen... ).
Gerade 4) ist garantiert falsch. Wie bemisst denn ein Unternehmen wie PE den Wert? Doch nicht über den Kaufpreis oder gar den Buchwert sondern über den aktuellen geschätzten Verkaufspreis. Und der steht und fällt mit dem derzeitigen und zu erwartenden Überschuss.
Die halten das Ding so lange, wie Sie glauben den 'Wert' stärker zu steigern als es in dem derzeit möglichen Verkaufspreis zum Ausdruck kommt, und dann wird das Ding verkauft.
Die Rentabilität eines Miethauses hat ja auch nix damit zu tun, ob es mir gehört oder ich es noch finanzieren muss.....
Die halten das Ding so lange, wie Sie glauben den 'Wert' stärker zu steigern als es in dem derzeit möglichen Verkaufspreis zum Ausdruck kommt, und dann wird das Ding verkauft.
Die Rentabilität eines Miethauses hat ja auch nix damit zu tun, ob es mir gehört oder ich es noch finanzieren muss.....
...nein, das ist aber "leicht" anders. Es gehören immer zwei dazu.
PS: Das Beispiel mit dem Mietshaus hinkt in diesem Fall sehr.
Ja. Ich meinte auch, der Wert eines Miethauses hat nix damit zu tun, ob es schon lange in meinem Besitz ist, oder ich es in Kürze erwerben will und noch finanzieren muss. Und genauso hat der Wert des WTC nix damit zu tun, ob ich das Ding aus der Sicht des derzeitigen Besitzers beurteile oder aus der Sicht eines potentiellen Käufers.
Ja. Ich meinte auch, der Wert eines Miethauses hat nix damit zu tun, ob es schon lange in meinem Besitz ist, oder ich es in Kürze erwerben will und noch finanzieren muss. Und genauso hat der Wert des WTC nix damit zu tun, ob ich das Ding aus der Sicht des derzeitigen Besitzers beurteile oder aus der Sicht eines potentiellen Käufers.
...wenn ich Arne richtig verstanden habe, bzw. interpretiere, dann meint er aber etwas anderes als Du nun? Ich übrigens auch. Bei mir geht es ebenfalls in Richtung "abgenagter Knochen", bei dir mehr an "eventuell nachwachsendes Fleisch"?
...Bei mir geht es ebenfalls in Richtung "abgenagter Knochen", bei dir mehr an "eventuell nachwachsendes Fleisch"?
Nein, sondern um den Wert der Dinge. Das ist in vielen Fällen etwas sehr subjektives. In diesem Fall, also beim WTC, ist es aber komplett unerhebelich, ob ich der derzeitige Besitzer oder ein potentieller Käufer bin, wenn es gilt den Wert zu bestimmen. Es macht die Sache nicht leichter oder schwerer für den Investor, ob er nun vor ein paar Jahren gekauft hat oder erst kaufen wird.
Das gleiche gilt fürs Mietshaus. Nur weil ich es beispielsweise vor längerer Zeit günstig erstanden habe, hat es doch für mich keinen anderen Wert als der derzeit am Immobilienmarkt übliche. Und darauf bezieh ich meine Mieteinnahmen, wenn ich wissen will, ob es sich rentiert. Außer ich bin ein Liebhaber - um zurück zum Thema zu kommen.
Schoppenhauer, mein Gedankengang war folgender (sicher laienhaft, korrigiere mich bitte):
Bei einer Private-Equity-Gesellschaft wie bei den Eignern der WTC, handelt es sich um eine Gesellschaft, bei der die Kaufsumme nicht aus Eigenkapital, sondern aus Fremdkapital stammt. Das bedeutet, eine Gruppe von Investoren kauft die WTC mit Geld, dass sie sich zunächst leihen muss. Zins und Tilgung werden dann aus dem laufendem Geschäftsbetrieb der WTC entnommen.
Aus Sicht der WTC greift also ständig jemand in die Kasse, und zwar die derzeitigen Eigentümer, die damit die ursprüngliche Kaufsumme nachträglich aufbringen. Um das zu ermöglichen, müssen Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen vorgenommen werden, damit mehr Geld in der Kasse ist.
Ein künftiger Käufer, der nach ähnlichem Muster über Fremdkapital finanziert, wird sich fragen, ob es noch weiteres Spar-, Umstrukturierungs- oder Umsatzerhöhungspotential gibt. Oder ob die WTC bereits Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen in einem Maße erfahren hat, die sich nur schwer weiter beibehalten oder gar steigern lassen.