Ich bekam meine beiden Jungs mit 26 und 28 Jahren. Jetzt sind die Beiden 17 und 19 und ich 46 Jahre alt. Also mal ganz ehrlich, wenn die Kinder klein sind ist die Zeit anstrengend, dann kommen Jahre die wieder ein wenig lockerer sind. AAAAABBBBBBBEEEEEERRRRR dann kommt die Pupertät, holla kann ich nur sagen, diese Zeit ist echt anstrengend (jedefalls bei uns), da fühle ich mich mit 46 Jahren schon manchmal ganz schön alt und spießig, wie wäre das erst mit 63 Jahren....
Lange nix geschrieben. Könnte daran liegen, dass nicht so viel berichtenswertes passiert.
Also berichte ich mal vom Nichtberichtenswerten, nur um des Berichtens Willen:
Zwanghaft wie ich bin, halte ich meinen Lauftrainingsplan weiterhin akribisch ein. Es klappt meistens ganz gut, aber zwischendrin hatte ich Tage, an denen ich mich sehr erschöpft und müde fühlte.
Gestern dann zum ersten Mal seit Ewigkeiten ein Training in der Bahn, weil 400er anstanden.
Erst mal bin ich eine Runde durch den Park eingelaufen. Dabei habe ich überlegt, wieder mit dem Shwimmen im Schwimmverein aufzuhören. Mir liegen einfach diese Trainingszeiten um 20 Uhr nicht. Jedesmal ist es eine Quälerei, mich aufzuraffen. Wenn ich dann da bin, ist es OK, aber auch nicht soo umwerfend. Die Leute sind nett, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mein Leben ohne sie ärmer wäre. Wenn ich die 2-3 Abende in der Woche frei hätte, hätte ich auch wieder mehr Zeit für meine Freunde. Schwimmen würde ich dann wieder regelmäßiger vor der Arbeit, was ich im Moment meistens nur zweimal in der Woche mache und im Sommer kann ich ja auch nach der Arbeit im Freibad schwimmen.
Vermutlich werde ich jetzt erst mal eine mehrmonatige Pause im Schwimmverein einlegen und gucken, wie sich das anfühlt, ob ich was vermisse.
Nach dem Einlaufen also auf die Bahn. 8 x 400m mit 200m Trabpause. Ich bin seit Jahren keine 400er mehr gelaufen und hatte keine Ahnung, wie sich das anfühlt und wie ich die so angehen soll. Schon während des Einlaufens habe ich ewig hin und her gerechnet.
Hier sind die Zeiten, die heraus gekommen sind:
1:39,6 Min.
1:40,4 Min.
1:38,3 Min.
1:39,3 Min.
1:39,9 Min.
1:39,0 Min.
1;38,5 Min.
1:38,8 Min.
Mmh... ich kann nicht einschätzen, was diese Zeiten aussagen. Es hat jedenfalls Spaß gemacht und fühlte sich ganz OK an.
Hinterher hatten wir noch Mitgliederversammlung des Triathlonclubs und das war auch ganz nett, die Leute mal wieder zu sehen. Die Stimmung war gut und es gab eine gute Idee eines Mitgliedes, wie wir vielleicht wieder etwas frischen Wind und frisches Blut in den Laden kriegen können. Denn unser ehemals hoch aktiver Verein überaltert zunehmend und es gibt keinen Nachwuchs.
Heute Morgen bin ich dann 3 km locker hin und her geschwommen und habe 54:26 Min. dafür gebraucht.
Morgen steht nach dem Frühdienst im Altenheim ein Lauf von 1,5 Stunden auf dem Programm und danach gehe ich zu einem kleinen Spinning-Event von Rudis Radclub. Das wird bestimmt ein großer Spaß, nachdem ich ja überhaupt gar nicht mehr radfahre... Egal, ich gehe da eh nur aus gesellschaftlichen Gründen hin.
In zwei Wochen findet mein Halbmarathon statt und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie der so klappen wird. Beim letzten HM bin ich ja 1:53 h gelaufen und träume jetzt davon, endlich mal wieder unter 1:50 h zu laufen.
Und nun noch - als Selbst-Suggestion sozusagen - gegen meine tendenziell schlechte Laune heute eine kleine Auflistung von Dingen, auf/über die ich mich freue:
den Frühling, der nicht mehr so sehr fern ist
die jetzt schon länger werdenden Tage
die freien Tage übernächste Woche
das Spinning-Event morgen Nachmittag
den Kinderschokoladen-Weihnachtsmann, dem ich nach dem Ende des Schokostopps am 7.2. den Garaus mache
So, euch einen schönen Tag, ein schönes Wochenende, bis bald mal!
J.
Hinterher hatten wir noch Mitgliederversammlung des Triathlonclubs und das war auch ganz nett, die Leute mal wieder zu sehen. Die Stimmung war gut und es gab eine gute Idee eines Mitgliedes, wie wir vielleicht wieder etwas frischen Wind und frisches Blut in den Laden kriegen können. Denn unser ehemals hoch aktiver Verein überaltert zunehmend und es gibt keinen Nachwuchs.
J.
Welche Idee ist das? Das ist bestimmt auch was für uns!
Heute bin ich nicht in der Klinik, weil ich nach langer Zeit mal wieder sehr unangenehme Nebenwirkungen vom Interferon gestern Abend hatte. Das ging schon im Kino los ("Lincoln", sehr empfehlenswert!) und hat mir dann eine sehr unruhige Nacht beschert.
Als der Wecker um kurz nach 6 Uhr ging, war ich gerädert, hatte starke Kopfschmerzen und habe beschlossen, eine Schmerztablette zu nehmen, erst mal noch 2 Stunden zu schlafen und dann in die Klinik zu fahren, wenn's besser ist. Ich bin dann aber doch im Bett geblieben, ich fühle mich wie ausgekotzt.
Jetzt liege ich mit Tyler Hamilton im Bett und staune, was der so alles in seinem Buch berichtet. Zwischendurch schaue ich mir youtube Videos an, auch mit Interviews von Tyler Hamilton und Lance Armstrong, aber auch mit alten Aufnahmen von der Tour und nach der Lektüre des Hamilton-Buches komme ich mir noch beknackter vor, weil ich früher mit der allergrößten Begeisterung die Tour de France angeschaut habe, wohl wissend, dass die alle voll sind bis in die Haarspitzen, es aber genauso verdrängend wie die Veranstalter, die Medien und viele Zuschauer.
Das Wochenende war vollgestopft und ereignisreich.
Los ging's mit einem Frühdienst im Altenheim am Samstag. Dort ist vormittags endlich, endlich Frau H. gestorben. Darf man sich freuen, wenn ein Mensch stirbt, darf es einen regelrecht glücklich machen? Ja, es darf! Frau H. lebte seit mehr als 30 Jahren in unserem Heim, sie kam als noch gar nicht so alte Frau zusammen mit ihrer Mutter dorthin, weil sie selbst unter einer Psychose litt und nicht selbständig leben konnte und bei ihrer Mutter bleiben sollte und wollte. Als diese starb, blieb Frau H. Als ich sie kennen lernte, vor 21 Jahren, war sie ordentlich verrückt, aber sie konnte noch vieles alleine. Jetzt aber war sie seit Jahren bettlägerig, die Psychose war stets aktiv, mit Medikamenten war da nichts zu machen, sie hörte immer Stimmen, hatte einen starken Vergiftungswahn, verbundenen mit einer übersteigerten Religiösität. Körperlich ging es ihr immer schlechter, sie hatte eine Krebserkrankung, die nicht mehr behandelt wurde, bzw. nur noch schmerzsymptomatisch.
Am Ende war es eine furchtbare Quälerei. Sie zu pflegen war auch eine Qual, für sie und für uns.
Am Samstag Morgen ist sie gestorben und als ich hinging, um mich von ihr zu verabschieden, waren es Tränen der Erleichterung, die bei mir flossen. Frau H. lag ganz friedlich da, ihre Gesichtszüge so entspannt wie seit Monaten nicht mehr. Der Tod hatte nichts Schlimmes für sie, da bin ich mir ganz sicher. Sie hat immer zu Gott gebetet, dass er sie holen, sie erlösen soll. Sie ist jetzt erlöst, ob von Gott oder nicht, ist unerheblich.
Alle Kollegen sind froh, dass sie es nun geschafft hat. Niemand ist traurig, obwohl es doch eigentlich immer traurig ist, wenn ein Mensch stirbt. Aber bei Frau H. ist es ein Glück, das empfinden wir alle so.
Nach dem Dienst dann sofort mein Lauftraining. Nach 15 Minuten Einlaufen bin ich eine Stunde mit einer Herzfrequenz von 155-162 gelaufen und habe dabei Kilometerzeiten genommen. Hier sind sie:
4:49 Min.
4:47 Min.
4:46 Min.
4:49 Min.
4:44 Min.
4:50 Min.
4:57 Min.
4:51 Min.
4:57 Min.
4:55 Min.
4:48 Min.
4:59 Min
Ich war damit ganz zufrieden. Aber wenn ich daran denke, dass ich in zwei Wochen beim Halbmarathon 21 mal 5:10 Min./km laufen muss, um wie angepeilt unter 1:50h zu bleiben, wird mir schon Angst und Bange...
Nach dem Lauftraining ging es gleich weiter zu einem Spinning-Event Rudis Radclub, bei dem wir auch einige Freunde haben. Da ich ja nie Rad fahre, war es schon anstrengend, da 1,5 Stunden zu strampeln. Hinterher ging es noch in die sehr schöne Sauna des Fitness-Studios und danach zum Essen. Das war ein sehr netter Abend mit den Freunden vom RSC und ich bin ein bisschen traurig, dass ich nicht mit nach Mallorca reise, Anfang März.
Apropos Reisen: Mit einer Frau vom RSC ist der Liebste befreundet und sie lud uns an diesem Abend ein, im kommenden Oktober zu ihrer Hochzeitsfeier zu kommen. Und nun ratet mal, wo die steigt? In INDIEN! Sie hat nämlich einen Inder geheiratet und sie feiern nun dort. Spontan haben wir beschlossen, uns diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen und die geplante Verlängerung des USA Aufenthaltes nach dem NY Marathon zugunsten einer Indien Reise vor dem Marathon sausen zu lassen. Wahnsinn, Indien!
Den Sonntag habe ich dann wieder mit einem Frühdienst im Altenheim begonnen, war hinterher beim Hasenpferd, das zuckersüß war und war dann im Kino. Zwischendurch bin ich natürlich noch gelaufen. Murrend und meckernd, aber ich bin ja zwanghafte Trainingsplan-Erfüllerin, was soll man machen?
So, das war mein Wochenende. Ich hoffe, eures war auch schön und ereignisreich und dass euer Wochenstart heute Morgen besser war als meiner.
Das geht mit dem HM, da musste keine Sorgen haben! Immerhin konntest Du jetzt noch danach zum Spinning und es war "nur" Training und Du hast ja pro km 15s länger Zeit als bei Deinem Training! Und vielleicht musst Du vorher auch nicht arbeiten?! Das ist ne Bank! Glaub an Dich!
Zu dem Anderen: Solche Situationen zu erleben und zu meistern... Da hab ich allergrößten Respekt! Ich glaube nicht, dass ich das könnte.
Och, die letzte Nacht und den heutigen Morgen habe ich wohl eher dem Interferon zu verdanken. Da das aber mittlerweile echt selten geworden ist und ich es ja meistens top vertrage, will ich nicht klagen. Ich will eh nicht klagen, sondern lieber froh sein, dass es ein Medikament gibt, das ich nehmen kann.
Ja, Captain, an dem HM Wochenende gehe ich natürlich vorher nicht arbeiten. Ich gehe eh erst wieder nach dem HM ins Altenheim. Diese Woche ist noch mal heftiges Training: Morgen einen ähnlichen Lauf wie den vom Samstag. Donnerstag dann ein Training mit 3x15 Minuten, in GA2, GA3 und wieder GA2 Tempo. Am Samstag den bisher längsten Lauf, 28-30 km soll er werden und ich will ihn mit Endbeschleunigung machen. Bin sehr gespannt auf die Trainingswoche. Die Woche danach ist ja dann schon die vor dem HM und sie ist dementsprechend locker.
Übrigens, Captain, gestern war ich ja in dem "Lincoln" Film und als ich heute bei Wikipedia über Lincoln las, fand ich dort auch den Hinweis, dass das Gedicht "O Captain! My Captain!" Abraham Lincoln gewidmet war. Wusste ich bisher gar nicht, ich kannte das nur aus dem "Club der toten Dichter".
Och, die letzte Nacht und den heutigen Morgen habe ich wohl eher dem Interferon zu verdanken. Da das aber mittlerweile echt selten geworden ist und ich es ja meistens top vertrage, will ich nicht klagen. Ich will eh nicht klagen, sondern lieber froh sein, dass es ein Medikament gibt, das ich nehmen kann.
Darf ich fragen, wie/warum das Interferon Kopfschmerzen verursacht?
Bisher kannte ich nur Probleme mit dem Blutdruck. Liegt es daran?
Mein Daumen sind für Deinen Lauf übrigens ganz feste gedrückt.