Die Tage wurde mir die Bitte zugetragen, doch mal wieder über mein Training zu bloggen - Ich sei einfach zu wahnsinnig, um mein Treiben der Außenwelt vorzuenthalten. Diese Ansicht kann ich natürlich überhaupt nicht nachvollziehen

aber ich will es mal so glauben und mich der Bitte beugen, in der Hoffnung, dass dies andere ebenfalls so sehen. Eine Leserschaft, die schon fast eine ganze Hand füllt, wurde mir bereits angekündigt, wenn Das keine Motivation ist
Da die Meisten in ihrem ersten Post schreiben, wer sie sind, was sie vor haben und was ihre Lieblingsfarbe ist, und ich mich ja abheben muss, um noch die zweite Hand voll zu machen, werde ich genau so nicht starten und stattdessen von meinem letzten Wochenende berichten. Dies lief mal wieder komplett anders als geplant, aber dadurch wird das Leben ja irgendwie auch spannend.
Plan war eigentlich, am Samstag 12 Minutenintervalle zu Laufen, mit 2min Trabpause und ordentlicher Vor- und Nachbereitung. Diese Einheit habe ich in den Wochen zuvor über 6, 8, 10 Wdh. aufgebaut. Am Sonntag sollte es dann eine MTB Tour mit den Jungs vom Verein geben, von mir auf so 3,5h angedacht, wofür ich extra am Samstag in meine "alte" Heimat anreisen wollte (mit dem Zug

).
Am Samstag morgen hatte ich allerdings noch einen Termin (Vorstellungsgespräch, mehr dazu morgen), zu dem ich mit dem MTB hinfahren wollte. Nachdem ich in den 40min Hin- und Rückfahrt beim Schlauchwechsel erleben durfte, wie kalt es eigentlich ist, und durch eine Bodenbegegnung auf einem vereisten Radweg erleben durfte, wie glatt es eigentlich ist, habe ich beschlossen, es mit den 40min MTB erstmal gut sein zu lassen und in Ruhe nach Hause fahren zu können.
Abends war ich noch bei einem Freund und Vereinskollegen, bei dem zuerst 1h Bischis Kraft@Home-Folter angesagt war, abgerundet mit einer dicken Pfanne Quinoa mit Gemüse.
Im Laufe des Abends offenbarten die Vereinskollegen dann, dass es ihnen doch zu glatt, kalt, glatt/kalt oder früh (9:10 war angedachter Treffpunkt) oder sonstwas sei. Alleine wollte ich dann auch nicht stundenlang durch die Gegend donnern, also konnte ich wieder meinen Tagesplan umgestalten. Ein Vereinskollege wollte nach Darmstadt zum Swim & Run fahren (ich wohne in Darmstadt) und so habe ich dann geplant, mit dem MTB über ein paar Umwege zu ihm zu fahren und dann am Abend die 4x4min auf der Rolle, die ich am Dienstag gegen 2h MTB getauscht habe, stattdessen nachzuholen.
Während der Fahrt im Auto erzählte mir mein Kollege dann, dass ein anderer Kumpel, der eigentlich bei ihm auf der Bahn mitschwimmen sollte, krank sei und nicht starten würde. Ich also voller Tatendrang schnell zum Handy gegriffen, und erfragt, ob ich stattdessen seinen Startplatz wahrnehmen dürfe. Kein Ding, also sind wir schnell zu mir nach Hause gefahren, ich habe ein paar Sachen eingesackt, schnell noch in letzter Minute die Startunterlagen abgeholt und schon stand ich auch schon in der Wettkampfstätte, hätte mir das mal einer Samstag morgen gesagt
Die Bedingungen für mich waren schlecht, denn meine Muskeln meldeten bereits, dass sie das ungewohnte Athletikprogramm vom Vortag sehr ungewohnt fanden. Ich hatte aber trotzdem bock, als scheiß drauf und ran an den Speck.
Beim Schwimmen war ich auf einer Bahn mit 8 Leuten, von denen die Hälfte angab, dass sie unter 7min schwimmen wollten (500m). Angesichts meiner fehlenden Tempoeinheiten seit dem letzten Triathlon im September, und dass ich seit meinem Radsturz im selben Wettkampf weniger Zeit schwimmen konnte, als ich es konnte, gab ich mal eine realistische 7:30 an und ordnete mich entsprechend ein.
Nach der Wende nach 50m war ich dann doch recht verdutzt, mich an Position drei auf der Bahn wieder zu finden. Bin ich zu schnell angeschwommen? Ich rechnete schon fest damit, gleich von hinten Besuch zu bekommen, aber im Verlauf des Schwimmens wurde es immer einsamer um mich, die zwei Jungs vor mir entflohen immer weiter, und die Jungs hinter mir bauten immer mehr Abstand auf.
Nach 7:24, die ich unter anbetracht der momentanen Lage als durchaus angemessen anbetrachte, entstieg ich dann dem Becken und traf dann auf der Bank direkt noch den Bischi, der sich am Ende des Tages als Sieger des Wettkampfes herausstellen würde. Er meinte dann zu mir, ich sei doch der, der momentan schon so lange MTB-Touren machen würde, er hätte was von 4,5h gehört. Also scheint die im ersten Satz beschriebenen Außenwahrnehmung zu meinem Treiben wohl doch verbreiteter zu sein
Laufen war dann wieder so eine Sache, wirkliches Tempotraining hatte ich auch erst in drei Einheiten diese Saison, letztes Jahr bin ich fast nur Rad gefahren und sowieso liegen meine Talente nicht unbedingt im Laufen. Der Beinbeuger war auch vom Beinheben rücklings (Danke Bischi

) ziemlich verspannt, also war das Motto eigentlich nur gut durchkommen.
Der Start war übrigens schon mal ziemlich lustig, denn es stellte sich heraus, dass man das Feld in eine Gruppe von sehr guten Schwimmern und Normalen Schwimmern einteilen konnte. Ich war der Anführer der Normalos. Zwischen dem Starter vor mir (Rang 14 beim Schwimmen) und meinem Start lag eine gute halbe Minute, bei 1:21, die ich Rückstand auf den Ersten hatte, war das schon eine sehr lange Pause.
Rundenzeiten habe ich zwar keine, aber ich würde sagen, ich habe mich ganz gut gepaced, konnte auf der letzten halben Runde noch die zwei Jungs vor mir einsacken und der 4:30er Pace ist jetzt auch nicht so schlimm, also auch zufriedenstellend. Ich würde mich nicht beklagen.
Alles in allem ein netter Tag!
Da dann an dem Wochenende doch weniger Zeit mit Training zusammen kam, als das eigentlich sein sollte, fehlten mir noch 10min zu meinen minimalen 10 Wochenstunden, also benahm ich mich ganz triathletisch und habe die 10min noch mit einem kleinen Stretching am Abend zusammen gegaunert! :D
Hier noch zwei Bildchen vom Laufen
ps: keine Panik, dass wird hier nicht immer so zum Brechen lang, wie jetzt gerade!!
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