Die Kirche nimmt für sich in Anspruch alle Menschen zu kritisieren, die verhüten, geschieden sind, schwul sind, nicht an Gott glauben, nicht jede woche in die Messe gehen ...
Ja? Wo und wann denn? Ganz im Ernst. Bei ir vor der Haustür stehen NIEMALS Katholiken und wollen mich bekehren. Noch bekomme ich Postwurfsendungen, EMails, Briefe oder Lautsprecherpropaganda oder dergleichen. Selbst im katholisch geprägten Bayern wird in den Mainstream-Medien keine Kritik an mich herangetragen. Die bringen im Radio halt ab und zu mal so eine 5 Minuten Sendung wo ein Pfarrer mal über einen Aspekt des Lebens spricht und wie er das so sieht. Ja, ok, sie übertragen tatsächlich in der ARD Gottesdienste zu Feiertagen. Das finde ich unnötig. Genau wie die Feiertage im Übrigen. Sollten wir Nicht-Katholiken mal alle schön arbeiten gehen...
Also im Grossen und Ganzen...Wo wird Kritik an Dich persönlich herangetragen wenn Du nicht mitmachst bei der Kirche? Ob die sich da intern erzählen ob wir alle zur Hölle fahren ist ja wohl wurscht, das erzählen sich Milliarden Moslems auch.
Ach ja und noch ein Punkt zu den historischen Verfehlungen der Kirche. Ist ähnlich sachlich wie: Alle Australier sind Knackis und alle Deutschen sowieso immer noch heimlich bei der SS.
Toleranz Freunde! Auch ggü Gemeinschaften oder peer groups die nach innen gerichtet einen strengen Codex haben.
Ach ja und noch ein Punkt zu den historischen Verfehlungen der Kirche. Ist ähnlich sachlich wie: Alle Australier sind Knackis und alle Deutschen sowieso immer noch heimlich bei der SS.
Die historischen Verfehlungen von Staaten, Herrschern und auch der Kirche sind eine Tatsache. Insofern ist es durchaus sachlich, sie zu benennen. Und es ist auch sachlich, nach den strukturellen Ursachen zu fragen, die zu den Verbrechen geführt haben, und ob diese strukturellen Ursachen vielleicht noch immer bestehen.
Unsere Eltern und Großeltern haben sich bemüht, aus den Verbrechen der Nazi-Zeit strukturelle Konsequenzen zu ziehen, damit so etwas möglichst nie wieder vorkommt. Das ist ein entscheidendes Motiv unseres heutigen Grundgesetzes. Über dieses Grundgesetz zu wachen ist eine Verantwortung, die unserer Generation nach den Erfahrungen der Nazi-Zeit als deren Erben zukommt, auch wenn wir selbst nicht an den Öfen standen.
Es ist sachlich, nach den strukturellen Ursachen zu fragen, die zu den kirchlichen Verbrechen geführt haben und führen. Denjenigen Menschen, die diese Strukturen unterstützen, tragen eine Verantwortung. Selbstverständlich gilt das auch für jene Strukturen, die überwiegend Gutes bewirken.
Der in Diskussionen immer wieder kehrende Verweis der Kritiker auf die Verbrechen der Kirche in der Vergangenheit bezieht sich auf die Tatsache, dass diese Strukturen noch heute wirksam sind. Der Vorwurf richtet sich also auf die Gegenwart. Der Verweis auf die Vergangenheit sind nur historische Belege für die mögliche Auswirkung dieser Strukturen, die noch heute gelten.
Ja? Wo und wann denn? Ganz im Ernst. Bei ir vor der Haustür stehen NIEMALS Katholiken und wollen mich bekehren.
Sprich mal mit Menschen aus den sozialen Berufen, wo die Kirche einer der wichtigsten Arbeitgeber ist (zu 98% finanziert von Steuergeldern). Erst im November hat die ARD eine Sendung darüber gebracht:
Die Story im Ersten: Gott hat hohe Nebenkosten Wer wirklich für die Kirche zahlt
Bernadette K. wurde als Leiterin eines katholischen Kindergartens entlassen, weil sie sich von ihrem Mann trennte und zu einem neuen Partner zog. Ehebruch. Ein Verstoß gegen die Loyalität zur ihrem Arbeitgeber, hatte die Kirche entschieden und ihr gekündigt. Wie Bernadette K. arbeiten weit über eine Million Menschen in sozialen Einrichtungen für die Kirchen – in Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Altenheimen. Sie alle unterliegen einem besonderen Arbeitsrecht. Doch wo Kirche draufsteht, ist häufig vor allem Staat drin. Denn für die christlichen Einrichtungen zahlt zum größten Teil die Allgemeinheit. Der Kindergarten, in dem Bernadette K. arbeitete, wird zu 100 Prozent aus öffentlichen Geldern finanziert. http://www.daserste.de/information/r...ndung-100.html
Sprich mal mit Menschen aus den sozialen Berufen, wo die Kirche einer der wichtigsten Arbeitgeber ist (zu 98% finanziert von Steuergeldern). Erst im November hat die ARD eine Sendung darüber gebracht:
Die Story im Ersten: Gott hat hohe Nebenkosten Wer wirklich für die Kirche zahlt
Bernadette K. wurde als Leiterin eines katholischen Kindergartens entlassen, weil sie sich von ihrem Mann trennte und zu einem neuen Partner zog. Ehebruch. Ein Verstoß gegen die Loyalität zur ihrem Arbeitgeber, hatte die Kirche entschieden und ihr gekündigt. Wie Bernadette K. arbeiten weit über eine Million Menschen in sozialen Einrichtungen für die Kirchen – in Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Altenheimen. Sie alle unterliegen einem besonderen Arbeitsrecht. Doch wo Kirche draufsteht, ist häufig vor allem Staat drin. Denn für die christlichen Einrichtungen zahlt zum größten Teil die Allgemeinheit. Der Kindergarten, in dem Bernadette K. arbeitete, wird zu 100 Prozent aus öffentlichen Geldern finanziert. http://www.daserste.de/information/r...ndung-100.html
Grüße,
Arne
Sehr interessante Dokumentation! Darüber habe ich mich gerade erst gestern mit meiner Schwiegermutter unterhalten und wir haben den schluss der Doku nochmal zusammen geschaut, als der Kindergarten in die Hände der ev. Kirche übergeben wurde.
Diese deckt nicht nur die wenig christlichen Machenschaften der Kirchen als Arbeitgeber auf, sondern, zeichnet auch ein fieses Bild völlig überholter Moralvorstellungen.
In diesen Kontext passt auch dieser Artikel
Du wirst nicht viele Katholiken finden, die noch zu Ihrem Glauben stehen. Somit hat jeder leichtes Spiel, wenn er auf die Katholische Kirche eindrischt. Überall Kopfnicker um einen hermum Kopfnicker...
Erkältung wieder auskuriert?
Danke, zur Hälfte auskuriert!
Eindreschen? Kopfnicker? Solange ich diese Diskussion verfolge, verläuft sie sachlich auf der Basis von Argumenten. Von Eindreschen kann aus meiner Sicht keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, die Kirchenkritiker haben sich sehr weit auf christliche Sichtweisen eingelassen: Wunderglauben, jungfräuliche Geburt, unbefleckte Empfängnis, physische Himmelfahrt mehrerer Personen, Offenbarungen, ewiges Leben, Himmel und Hölle, Heiliger Geist und Teufel, Engel, Erzengel und so weiter – alles Dinge und Vorgänge, die zu diskutieren wir uns in einem nichtreligiösen Kontext verbitten würden. In einer Debatte um den Wahrheitsanspruch zum Beispiel der Astrologie ginge es ganz anders zur Sache als hier bei der Theologie. Ich sehe darin durchaus eine Rücksichtnahme auf Gefühle anderer.
"Kopfnicker" – warum so ein abwertendes Wort? Sinnsuchende, Zweifelnde, Fragende sind auch aus Deiner Position heraus ebenso zu respektieren wie Gläubige. Nicht jeder, der der katholischen Kirche widerspricht, tut dies aus einem Mangel an Rückgrat.
Nach meiner unmaßgeblichen Wahrnehmung gibt es viele Menschen, die an einen transzendent begründeten Sinn der Welt glauben, vielleicht auch an die Botschaft, die Jesus von Nazareth rüberbringen wollte. Trotzdem fühlen sie sich nicht mehr von der Amtskirche in ihrer Religiösität vertreten. Glaube und Kirche sind für viele Zweierlei, zum Teil sogar Gegensätze.
Popper und Konsorten sind altbekannt, muss mich ja oft genug selbst dran halten.
Zu Transzendental: Klingt für mich verdächtig nach Ausrede. Insbesondere im Kontext mit Kohlberg. Wenn ich die 6. Stufe nicht erreichen kann oder will, weil kategorisches Handeln nicht mit meinem Alltag zusammenpasst, dann schnapp ich mir eben etwas wie die Bibel, die man biegen bzw. interpretieren kann wie es gerade passt.(Hiermit sage ich natürlich nicht, dass der gläubige das macht, ich räume nur die Möglichkeit ein.)
...Den Namen Gottes nicht zu missbrauchen, schließt das denn nicht mit ein, in seinem Namen etwas zu behaupten oder zu handeln? Man braucht nicht bis zu den Kreuzzüglern zurückgehen, die ja in seinem Namen gehandelt haben, es reicht das Amt des Papstes.
Behauptet denn der Papst nicht, in seinem Namen zu sprechen? Gleichzeitig sind die Wege Gottes aber unergründlich? ...
Dieser Gedanke hat für mich eine kaum widerlegbare Logik. Schade dass ich nicht selber drauf gekommen bin.
Gleichwohl stört mich persönlich diese Inkonsistenz eher weniger, da sie Menschen außerhalb der Glaubensgemeinschaft kaum Schaden zufügen kann. Hoffe ich zumindest.
Als Christ müsste ich mich natürlich fragen ob jemand, der sich oder andere "Stellvertreter Gottes" nennt oder auch nur von sich oder anderen behauptet "im Namen Gottes" zu handeln, damit das 2. der 10 Gebote missachtet.
Aus meiner Sicht ist das so. Es gehört aber, solange es anderen keinen mittelbaren oder unmittelbaren Schaden zufügt, für mich ganz klar zur Religionsfreiheit.
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