Hier ein Artikel von Spiegel-Online über das Beschneidungsgesetz.
Darin steht, das 70 % der Bevölkerung mit dem Gesetz nicht einverstanden ist.
Nun frage ich mich, wie vielen der 70 % geht es in dieser Diskussion tatsächlich um das Recht auf körperliche Unversehrtheit?
... oder geht es einer Mehrheit dabei in um Wirklichkeit Ablehnung religiöser Riten anderer Glaubensrichtungen? Um die Bewahrung des Abendlandes vor dem Untergang
Man stelle sich vor der Gesetzgeber verböte hierzulande das Taufen von Kindern...
Man stelle sich vor der Gesetzgeber verböte hierzulande das Taufen von Kindern...
Um die körperliche Unversehrtheit zu gefährden, wie das bei ner Beschneidung der Fall ist, müsste man die Lütten dann aber schon n Weilchen untertauchen...
Ich glaub, das kann man schwerlich miteinander vergleichen.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
1. Wie sollte eine Kritik an der Lehre des Papstes gestaltet sein, damit es kein "Papstbashing" ist?
2.
....
1. Kritik, noch dazu wenn es journalistisch angehaucht ist, sollte neutral gestaltet sein.
2. Ich habe nicht zu bestimmen, wer welche Qualifikation haben soll.
Es ist übrigens gut, dass sich der Papst gegen den Mainstream stellt. Wenn der Mainstream den Papst loben würde, dann würde was nicht in Ordnung sein. Meinst Du etwa die wissenschaftlichen Lehrmeinungen, die ständig neu geschrieben werden müssen, weil sie falsch sind?
Warum hat der Papst und "seine Priesterschaft" keine Erfahrung mit den Themen? Musst mich aufklären, wie Du zu diesem Schluss kommst...
nehme an, dass Du Deinen Vergleich der Bibel mit Märchenbüchern sehr ernst meinst.
Das ist der allgemeine religiöse Analphabetismus, den ich bereits angedeutet habe. In Deutschland sind es mittlerweile rund 30% der Bevölkerung, die glauben, dass die Weihnachtsgeschichte von den Gebrüdern Grimm stammt.
Es sollte Dir klar sein, dass es vermutlich kein Buch auf dieser Welt gibt, welche wissenschaftlich besser erforscht ist als die Bibel.
Das sind Dinge, die man vor wenigen Jahrzehnten nicht erklären musste, weil vor der Generation Pisa dies schon die Schulkinder wussten.
Ich bin gerne bereit zu akzeptieren, dass sich Menschen als Christen bezeichnen, die nicht an die Hölle oder die Dreifaltigkeit oder Engel glauben. Wenn ein vermeintlicher Christ jedoch nichteinmal an das Jenseits glaubt...
Grüße,
Arne
Da gebe ich schweren Herzens recht. Habe es eben im Kommentar oben schon erwähnt, dass der religiöse Analphabetismus in Deutschland seit '68 unterirdisch ist.
Wenn Du allerdings von der Macht des Papstes schreibst, dann frage ich Dich welche Macht Du damit Joseph Ratzinger unterstellst.
Und ich bin aufrichtig gespannt, ob in Kürze nach der "Kritik am Papst und der Kirche" auf Deiner Website z.B. mal ein paar Mohammedkarrikaturen kommen. Die Printmedien in Deutschland trauen es sich seit einigen Jahren schon nicht mehr.
Wenn es allerdings um das Christentum geht, dann ist die Meinungsfreiheit das höchste Gut.
1. Kritik, noch dazu wenn es journalistisch angehaucht ist, sollte neutral gestaltet sein.
Kritik ist nicht neutral, sondern bezieht Stellung. Am besten auf der Basis von Argumenten, die sich nachvollziehen lassen. Wer die Meinung des Autors nicht teilt, kann sich mit den geäußerten Argumenten auseinandersetzen, ihnen entgegentreten oder sie widerlegen.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Meinst Du etwa die wissenschaftlichen Lehrmeinungen, die ständig neu geschrieben werden müssen, weil sie falsch sind?
Alles Wissen ist immer nur vorläufig. Das galt für die meiste Zeit auch für den Papst, dessen Unfehlbarkeit in Glaubensfragen erst im Jahr 1870 festgesetzt wurde.
Auch wenn sich das Wissen um die Wahrheiten der Welt stets weiter entwickelt und daher vorläufig ist, kann man definitive Aussagen über die Unwahrheit von Behauptungen machen. Beispielsweise, und das kam an zahlreichen Stellen vor, übersetzt ein Evangelist einen in aramäischer Sprache vorliegenden Urtext fehlerhaft ins Griechische; nachfolgende Autoren übernehmen diesen Fehler. Durch Vergleiche mit den Urtexten werden diese Fehler offenbar.
Weil das sehr spitzfindig klingen mag, hier ein konkretes Beispiel für eine Fälschung, dessen Tragweite jeder sofort einsehen wird. Es geht um den Missions- und Taufbefehl Jesu:
Gefälscht: "Darum gehet zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28,19)
Echt: "Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel" (Mt 10,5 f.)
Dazu schreibt der Theologe Hans Küng: "Der geschichtliche Jesus hat … mit der Vollendung der Welt und ihrer Geschichte zu seinen Lebzeiten gerechnet … Das bedeutet: Jesus hat zu seinen Lebzeiten keine Kirche gegründet. Er dachte nicht an die Gründung und Organisation eines zu schaffenden religiösen Großgebildes … er dachte weder für sich noch für seine Jünger an eine Mission unter den Heidevölkern" (Christ sein, 1976, S. 338 ff.)
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Es sollte Dir klar sein, dass es vermutlich kein Buch auf dieser Welt gibt, welche wissenschaftlich besser erforscht ist als die Bibel.
Das mag sein, aber mit welchem Ergebnis? Die historische Jesus-Forschung hat sich intensiv mit der Frage auseinander gesetzt, welche Worte tatsächlich von Jesus stammen und welche nachträglich erfunden wurden. Nach einer amerikanischen Forschergruppe um Robert Funk und John Dominic Crossan werden etwa 18 Prozent aller in fünf Evangelien (die vier kanonischen Evangelien und das Thomasevangelium) überlieferten Jesusworte für echt gehalten. Dieser Standpunkt ist freilich umstritten, aber einer der bekanntesten deutschen Theologen, Prof. Rudolf Bultmann, kommt zu einem ähnlich ernüchternden Ergebnis.
Zu berücksichtigen ist bei theologischer "Forschung", dass die Theologie nicht allgemein als Wissenschaft anerkannt ist, im Gegensatz zur Religionswissenschaft. Denn theologische Forschung ist nicht wirklich frei und ergebnisoffen. Wer als theologischer Forscher zu Ergebnissen gelangt, die den kirchlichen Dogmen widersprechen, verliert seinen Lehrstuhl. Siehe zum Beispiel Prof. Uta Ranke-Heinemann und Eugen Drewermann aus Deutschland.
Es ist übrigens gut, dass sich der Papst gegen den Mainstream stellt. Wenn der Mainstream den Papst loben würde, dann würde was nicht in Ordnung sein. Meinst Du etwa die wissenschaftlichen Lehrmeinungen, die ständig neu geschrieben werden müssen, weil sie falsch sind?
Ich meine durch wissenschaftliche Methoden der experimentellen und empirischen Forschung gewonnenen Erkenntnisse z.B. im Bereich der menschlichen Sexualität und Fortpflanzung. Ich weiss nicht, wann und wie die katholische Kirche z.B. diese im 17. Jahrhundert gefundene Erkenntnis entsprechend in ihre Katechismus-Lehre aufgenommen hat, welche die kirchlich-theologische Vorstellung (männlicher Samen und gebärfähiges Gefäss) der Zeugung eines Kindes radikal änderte (und auch die Auffassung der weiblichen Sexualität):
"Reinier de Graaf ist der Entdecker der Ovarialfollikel im Eierstock, ...." Ausserdem: "Er beschrieb als erster die Weibliche Ejakulation und verwies auf eine besonders sensible Zone in der vorderen Scheidenwand, die er mit der Prostata des Mannes in Zusammenhang brachte, ...." http://de.wikipedia.org/wiki/Reinier_De_Graaf
Oder:
Dass heute die Homosexualität nicht mehr im internationalen diagnostischen Katalog von psychischen Erkrankungen (ICD 10) enthalten ist, hat u.a. auch mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu tun.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Warum hat der Papst und "seine Priesterschaft" keine Erfahrung mit den Themen? Musst mich aufklären, wie Du zu diesem Schluss kommst...
Ich lese immer im Eigenprofil, sie müssten enthaltsam sowie zölibatär leben, deswegen sehe ich bei Ihnen keine Erfahrungen (erfahren: sehen, schmecken, riechen, hören, tasten) im Bereich der menschlichen Sexualität. Ein Rosa von Praunheim nimmt aber in provozierenden Äusserungen das Gegenteil an. ;-) .