... möchte ich noch einen Gedanken zum Eingangsposting dieses Threads beisteuern, speziell zu dem Argument, Homosexualität sei wider die Natur.
Das klingt zunächst einleuchtend, da homosexuelle Paare sich nicht fortpflanzen können. Also sei es eine Fehlentwicklung der Evolution, eine biologische Sackgasse. Daraus wird häufig eine moralische Verurteilung der Homosexualität abgeleitet.
...
Diese moralische Verurteilung müsste dann natürlich in gleichem Maße auch gegen Nonnen, Mönche und Priester gelten, die in diesem Sinne auch eine Fehlentwicklung der Evolution und eine biologische Sackgesse sind.
Nach allem, was ich aber inzwischen verstanden habe, muss Homosexualität/Bisexualität eine normale/sinnvolle Verhaltensweise bei Säugetieren sein, die für die Gemeinschaft nützlich ist. Sonst hätte sie sich aus den Genen heraus selektiert (für die wissenschaftlich orientierten) oder Gott hätte sie nicht erschaffen (für die, die an den lieben Gott glauben).
Sehr bezeichnend finde ich in diesem Zusammenhang auch die Aussagen von Martin Lohmann (Theologe und Chef des katholischen Fernsehsenders K-TV). Er sagt bei Plasberg (00:28) zum schwulen Ralph Morgenstern als möglichen Grund für dessen Schwulsein:
"Vielleicht haben Sie falsche heterosexuelle Erfahrungen gemacht." – "Ich glaube, dass Sie (das kann ich auch nachempfinden und verstehen) manche falschen Erfahrungen mit Heterosexualität gemacht haben und in ihrer Sexualität nicht zu dem Punkt gekommen sind, der die komplette Erfüllung ermöglicht" – "Ich wünsche Herrn Morgenstern, dass er die Schönheit einer klaren heterosexuellen Lebenswelt wiederentdeckt".
In kann das nur so interpretieren:
Er ist anscheinend davon überzeugt, dass eine falsche Frau ihn selber hätte schwul machen können. Sonst könnte er das doch wohl nicht für andere Männer annehmen.
Das ist aber in meinen Augen ein eher ungewöhnliches Verständnis von Heterosexualität. Vielleicht ist es aber das Verständnis der Kirche. Das würde einiges erklären.
Ein weiteres interessante Beispiel ist Jesus selber. Hat er in der Bibel nicht viele Eigenschaften, die man heute gemeinhin Schwulen zuweisen würde?
Googeln ergab u.a.:
Was meinst Du mit "Nicht-Gläubig"? Es gibt tausende Götter, an die Du nicht glaubst. Bei den so genannten Ungläubigen ist es halt einer mehr. Es handelt sich um einen graduellen Unterschied, nicht um einen prinzipiellen. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Angesichts all der Götter, an die Du nicht glaubst, ist das Etikett "gläubig" eine Spitzfindigkeit.
Meinst du das ernst?
Ich halte es sehr wohl für einen absolut prinzipiellen Unterschied, ob jemand an einen Gott (oder meinetwegen auch mehrere) glaubt oder eben nicht.
Du behauptest: Wenn man angesichts der enormen Gesamtzahl aller Götter, an welche man glauben könnte, nur an einen Einzigen glaubt, dann geht das praktisch gegen Null (mathematisch nicht korrekt, ich weiß). Also ist es nahezu gleichzusetzten mit Ungläubig. Hab ich das richtig verstanden?
Hast du auch Fieber?
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Weihnachten ist daher wie bei den meisten in seinem theologischen Gehalt eher ritualisiert als tiefgründig. Es ist mehr ein Familienfest als ein theologisches Ereignis.
Dass du das Spiel mitspielst, wundert mich nicht. Ich kenne dich auch eher als Agnostiker; nicht als überzeugten Atheisten.
Meine Frage war eher an die militanten Atheisten a la Blutsvente gerichtet. Konsequenter Weise müssten diese Personen ein Fest wie Weihnachten doch ignorieren bzw. boykottieren.
(Nicht, dass ich wollte, dass sie dies tun. Ich denke nur, sie tun es nicht und wüsste gerne warum.)
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Bei aufgeklärten Christen kommt vielleicht das Bedauern darüber hinzu, dass die Weihnachtsgeschichte nie so stattgefunden hat, sondern frei erfunden ist. Sie symbolisiert weniger die Gegenwart eines Erlösers, als vielmehr die zu bedauernde Tatsache, dass wir über das tatsächliche Leben und Wirken Jesu so gut wie nichts wissen. Das ist vor allem für Menschen bedauerlich, die mit der Amtskirche nicht viel anfangen können und sich gerne auf die Worte Jesu beziehen möchten. Doch diese ursprünglichen Worte sind vor lauter Übertreibungen, Wundergläubigkeit und Hinzudichtungen über die Jahrtausende verloren gegangen.
Trotzdem frohe Weihnachten!
Arne
Es geht mir nicht so sehr um die Wahrheit von Bibeltexten. Selbst die Frage, ob es sich bei den Worten Jesu um tatsächlich gesprochene handelt, ist eigentlich nicht wirklich entscheident. Du kannst die Lehren, die sich um diese Person ranken, auch als reine Philosophie begreifen. Wie sagte auch Ghandi: Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.
Meinst du das ernst?
Ich halte es sehr wohl für einen absolut prinzipiellen Unterschied, ob jemand an einen Gott (oder meinetwegen auch mehrere) glaubt oder eben nicht.
Du behauptest: Wenn man angesichts der enormen Gesamtzahl aller Götter, an welche man glauben könnte, nur an einen Einzigen glaubt, dann geht das praktisch gegen Null (mathematisch nicht korrekt, ich weiß). Also ist es nahezu gleichzusetzten mit Ungläubig. Hab ich das richtig verstanden?
Hast du auch Fieber?
Die Probleme oder Konflikte entstehen durch die plakativen Etikettierungen: Du gläubig, ich ungläubig. Tatsächlich ist die Sache differenzierter.
Du teilst selbst (wie die meisten Christen) nur einen kleinen Teil der christlichen Glaubensinhalte. Insofern ist es eine starke Vereinfachung, wenn man behauptet, Du würdest an einen bestimmten Gott glauben, in diesem Fall den der Christen.
Ich gelte aus Deiner Sicht als ungläubig oder als Agnostiker. Ich bin durchaus davon überzeugt, dass es für die Existenz der Welt einen Grund geben könnte, der nicht in ihr selbst liegt. Ich glaube auch, dass es einen Grund dafür gibt, warum die Welt sich entwickelt, warum also aus einer Wolke Wasserstoffgas bewusste und fühlende Wesen entstehen konnten. Und so weiter. Ich gelte als ungläubig, weil ich keinen Gott benennen kann, von dessen Existenz und Wirken ich überzeugt bin. Der Gott nach der Vorstellung der Christen ist es nicht. Bin ich deshalb ungläubig?
Obwohl Du also an einen Gott glaubst und ich an keinen, ist der Unterschied zwischen unseren Auffassungen nicht prinzipieller, grundsätzlicher Natur. Sondern es handelt sich um einen graduellen Unterschied. Wir unterscheiden uns in den Glaubensinhalten, nicht jedoch im Glauben an eine mögliche* transzendente Wahrheit.
(*)Für Dich ist die Existenz einer transzendenten Wahrheit eine Tatsache, für mich eine Möglichkeit.
(*)Für Dich ist die Existenz einer transzendenten Wahrheit eine Tatsache, für mich eine Möglichkeit.
Hi Arne,
woher weißt Du was für den einzelnen Menschen eine Tatsache ist?
Menschen sind wankelmütig.
Unter den Christen gibt es soviele unterschiedliche Zugänge zu Gott, wie es Christen gibt.
Und da steht der Glaube - diesen Begriff könnte man auch als Hoffnung übersetzen - immer wieder unter der eigenen Kritik. Da steht das Verhältnis zu Gott auch immer wieder unter Spannung.
Unter Christen in Deutschland gibt es ohnehin immer weniger, die in ihrem Glauben tatsächlich so fest verankert sind, wie Du es andeutest.
Übringens habe ich Dein Papstbashing gelesen. Pünktlich zur Weihnachtszeit sozusagen. Dazu gäbe es viel zu sagen. Dass Du dem Papst ins Gebetsbuch schreiben möchtest, was Jesus (Christus) tatsächlich meinte oder dass Du die Bibel in die Nähe der Märchenbücher stellst, bringt Dir sicher viele Kopfnicker ein. Das ist nunmal deutscher Mainstream. Es ist mit Verlaub aber in etwa so, als wenn der Papst Dir etwas über Trainingsmethoden erzählt und sich nun als Onlinecoach für Triathlon-Szene zur Verfügung stellt.
Schade eigentlich, da ich von Dir weiß, dass Du einer der wenigen bist, die auch mal den Mut haben, sich gegen die mediale Massenmeinung zu stellen. Aber beim Papst ist die Versuchung dann doch zu groß.
Übringens schade, dass die die gestrige Sendung ausgefallen ist. Hat 'nen hohen Suchtfaktor - aber das weißt Du ja.
Übringens habe ich Dein Papstbashing gelesen. Pünktlich zur Weihnachtszeit sozusagen. Dazu gäbe es viel zu sagen. Dass Du dem Papst ins Gebetsbuch schreiben möchtest, was Jesus (Christus) tatsächlich meinte oder dass Du die Bibel in die Nähe der Märchenbücher stellst, bringt Dir sicher viele Kopfnicker ein. Das ist nunmal deutscher Mainstream. Es ist mit Verlaub aber in etwa so, als wenn der Papst Dir etwas über Trainingsmethoden erzählt und sich nun als Onlinecoach für Triathlon-Szene zur Verfügung stellt.
Grüße aus Nürnberg
Bernd
2 Fragen dazu:
1. Wie sollte eine Kritik an der Lehre des Papstes gestaltet sein, damit es kein "Papstbashing" ist?
2. Welche Qualifikation, Ausbildung sollte der Kritiker haben?
Der Papst äusserst sich doch schon umfassend, verbindlich und eindeutig, entgegen der heutigen wissenschaftlichen Lehrmeinungen, zu Themen wie Homosexualität, Schwangerschaftsverhütung, Ehe, über die er und seine Priesterschaft, nach eigener Darstellung, Null eigene Erfahrungen haben.
Übringens Dass Du dem Papst ins Gebetsbuch schreiben möchtest, was Jesus (Christus) tatsächlich meinte oder dass Du die Bibel in die Nähe der Märchenbücher stellst, bringt Dir sicher viele Kopfnicker ein. Das ist nunmal deutscher Mainstream. Es ist mit Verlaub aber in etwa so, als wenn der Papst Dir etwas über Trainingsmethoden erzählt und sich nun als Onlinecoach für Triathlon-Szene zur Verfügung stellt.
Ich würde die Bibel auch zu den Märchenbücher stellen. Jedoch die Märchen nicht als nutzlos ansehen.
Der Vergleich mit dem Papst, dass er etwas über Trainingsmethoden im Triathlonbereich erzählt ist etwas übertrieben, vielleicht hätte er aber mehr Ahnung im Triathlonbereich als über die Bibel, das kann ich nicht einschätzen
Ich kenne beide Seiten. Ich war mal ein regelmässiger Kirchengänger, und habe auch vieles geglaubt (nach der Regel, wenn es andere auch so denken, kann es nicht falsch sein )
Mittlerweile habe ich mich vom Glauben zurückgezogen, bin jedoch auf dieses Buch gestossen:
Dort wird die Symbolik von der Bibel, von Märchen und inneren Bilder beschrieben. So sind die Märchen und auch die Bibel einfach Geschichten, die symbolisch verpackt gewisse Weisheiten am Leben halten.
Nach diesem Buch sehen die 10 Gebote so aus:
1. Erkenne die EINE Kraft in allen Dingen, denn alles ist durch diese EINE Kraft gemacht.
2. Es gibt unterschiedliche Seinsebenen, die mit Luft, Wasser und Erde bezeichnet werden. Mach dir aber von diesen Begriffen und den Dingen auf diesen Ebenen keine zu bildhaften und zu materiellen Vorstellungen.
3. Es nützt nichts, wenn man aus diesen Vorstellungen einen Götzen macht und ihn anbetet, denn von diesen Götzen kann man keine Hilfe erwarten. Das, was passiert, ist die Konsequenz aus deinen Handlungen.
4. Mach Gott nicht für die Dinge verantwortlich, die du selbst zu verantworten hast.
Denk daran, dass Gott sich in der Schöpfung zurückhält und dir den freien Willen gegeben hat.
5. Finde Ruhe, damit sich die Ideen in dir entwickeln können und damit du Zeit hast, die Themen des Alltags zu reflektieren.
Ein bewusstes Leben im Gleichgewicht
6. Achte das Geistige und das Materielle, denn das Bewusstsein braucht beides, um sich entwickeln zu können. Es braucht die Inspiration, die aus der geistigen Welt kommt,
und es braucht die Erfahrungen aus der materiellen Welt.
7. Halte das Bewusstsein am Leben – Lebe bewusst. Halte den göttlichen Funken in dir am Leben und sei offen für neue Erfahrungen.
8. Nutze das Gefühl und die Vernunft.
9. Nimm anderen nicht weg, was sie sich geschaffen haben, sondern schaffe dir selbst, was du brauchst.
10. Erzürne niemanden durch Lüge und Betrug.
11. Orientiere dich nicht an den Weltbildern und Vorstellungen anderer Menschen, sondern schaffe deine eigenen.
12. Orientiere dich nicht an den Lebensumständen anderer Menschen, sondern gehe deinen eigenen Weg.
Hier ist die Geschichte vom verlorenen Sohn, in der Symbolischen Sprache erklärt: http://www.stefanmarty.ch/3096649ca1...7889dd81115302
__________________
Vizeeuropameister Duathlon EM Alsdorf 2024 AK 45 Racebericht
Das, was passiert, ist die Konsequenz aus deinen Handlungen.
Und genau wegen dieses Zynismus bekomme ich mit fast allen Weltanschauungen ab einem gewissen Punkt Probleme. Ehrlich finde ich da nur zu sagen: Es ist eben nichts von außen gesteuert, man hat auf weniger Einfluss als man meint und es gilt ganz einfach "Shit happens".
Letztens hat mir eine Mutter ernsthaft versucht zu erklären, dass plötzlicher Kindstod nur ungewollte/ungeliebte Kinder betrifft.
Meine Frage war eher an die militanten Atheisten a la Blutsvente gerichtet. Konsequenter Weise müssten diese Personen ein Fest wie Weihnachten doch ignorieren bzw. boykottieren.
Warum sollte ein Vegetarier nicht zu einer Feier gehen dürfen auf auch der Hackbällchen gereicht werden?
Allein aus einer normalen, schöpferverneinenden Ethik heraus kann man sehr wohl Weihnachten feiern - wir leben halt in einer Gesellschaft, in der Weihnachten sehr vielen etwas bedeutet und die meisten übrigen es als Anlass nehmen, sich mal wieder so richtig gepflegt mit der ganzen Familie zu streiten um dann wieder ein Jahr Ruhe voneinander zu haben.
Im Ernst: Wenn den Menschen, die mir etwas bedeuten, ein Tag im Jahr wichtig ist, dann mache ich da mit. Ich habe noch genug Tage im Jahr, in denen ich was anderes machen kann. Ich muss deshalb ja nicht mit in die Kirche.
Ich gehe ja auch mit meiner Tochter auf den Spielplatz, auch wenn mir selbst beim Schaukeln schlecht wird. Es gibt Sachen, die macht man halt für andere. Wenn ich keine Tochter hätte, dann würde ich in der Zeit wohl was anderes machen.
Genauso ist es mit Weihnachten.