Das es Kosten(anteile) im Leben gibt, die zu zweit, zu dritt oder zu viert nur anteilig anfallen ist völlig unstrittig.
Das kompensiert allerdings nicht auch nur ansatzweise. Das Kinder auch Geld kosten und das Familien die Melkkühe der Nation sind und wir in Deutschland in einem der familienfeindlichsten Länder Europas leben auch ist ebenso unstrittig. Dazu gibt es genug Studien - man kann das leicht googlen und sich informieren.
Das geht los bei Windeln über Kleidung, Schuhe die regelmäßig erneuert werden wollen, weil die KIds enorm schnell rauswachsen, der Tatsache dass oft ein Gehalt - mindestens teilweise - wegfällt, über Kinderhort, Schulmaterial, über Heizkosten (auch Kinder wollen Baden

), Rücklagen für dei Ausbildung der Kleinen, bis hin zur Tatsache, dass Urlaub mit schulpflichtigen Kindern in den Ferien viel teurer ist als außerhalb. Es gibt zich-1000 Sachen. Von den indirekten Steuern (MwSt.), die Familien beim Innlandskonsum wg. der Kinder bezahlen, gar nicht zu reden.
Als Single oder als wir schon zusammen waren aber noch keine Kinder hatten (DINKs), wussten wir gar nicht wohin mit der ganzen Kohle. Zweimal im Jahr ne Fernreise, ab und an mal schnell für 3-4 Tage nach Portugal oder sonstwohin in die Sonne im November und all so Zeug. Am Ende war immer noch Geld übrig. Obwohl wir natürlich auch Bafög zurückzahlen mussten - das ist ja kein besonders großer Betrag - n paar hundert Euro vielleicht; liegt wahrscheinlich unter dem was zwei Kinder so im Monat an Windeln vollscheissen
Darüber soll man sich aber nicht beschweren. Man konnte das vorher ahnen. Wirklich wissen kann man das nicht - es ist unglaublich was Kinder Geld kosten. Davon hat man keine Vorstellung, wenn man keine Kinder hat. Es gibt so viele Kleinigkeiten. Arztbesuche, Zahnarzt etc. was man heutzutage selbst bezahlen muss ... Es ist nicht umsonst, dass es heißt: Ein Kind kostet so viel wie ein schönes EFH.
Natürlich macht der Staat auch was im Steuersystem: Es gibt Kinderfreibeträge ... pro Jahr glaub ich ca. 7 TEUR wenn ich mich nicht täusche. Das heißt aber nicht, dass man 7 TEUR bekommt, sondern das man 7 TEUR weniger versteuern muss. Was ggf. fällige Kirchensteuer und Soli anbelangt, wird das nicht mal ganz angerechnet. Es gibt dann auch noch Kindergeld (ca. 2.200 EUR p.a. / Kind).
Kindergeld wird von den Steuerbehörden im vgl. zum Kinderfreibetrag so behandelt wird, dass immer das berücksichtigt wird, was für den Steurpflichtigen besser ist. Ab ca. 65 TEUR zu versteuerndes Einkommen p.a. ist der Kinderfreibetrag besser. Wenn Du 2 Kinder hast und 100 TEUR zu versteuerndes EK, dann sparst Du ungefähr 5.500 EUR Steuern pro Jahr. Das sind pro Kind ca. 230 EUR pro Monat. Well ... das ist nicht nichts, aber im Vergleich zu dem was Kinder kosten ... und 100 TEUR muss man auch erstmal verdienen. Die Masse tut das nicht.
Wie auch immer. Hier gibt es - das halte ich für schlimmer - allerdings ganz offensichtlich ein gravierendes Missverständnis was unser Steuersystem anbelangt. Dazu möchte ich was sagen:
Es ist nicht so, dass man durch verschiedene Steuerklassen weniger oder mehr Steurn bezahlen muss.
Grundsatz: Jeder zahlt bei gleichem Einkommen - unabhängig von der Steuerklasse - gleich viel Steuern. Die Steuerklassen bestimmen lediglich den Zeitpunkt der Steuererhebung und ggf. die Verteilung der Steuerlast auf die Partner. Das ganze gleicht sich bei der Steuererklärung aus. Steuerklassen bieten also ggf. einen unterjährigen Liquiditätsvorteil. Zinsen kann man heutzutage bekanntlich vernachlässigen
Einzige Ausnahme: Ehegattensplitting, denn in unserem Steuerrecht ist es so, dass für Verheiratete gilt: EkSt(x)+ EkSt(y) > EkSt (x+y). Aus dem Kopf habe ich keinen Überblick was das genau in Beträgen heißt, das hat aber nix mit Kindern oder nicht zu tun. Das gilt auch für Ehepaare ohne Kinder.
Der Spitzensteursatz in D ist übrigens 45% und das ab einem zu versteuernden EK von 250 TEUR. Viele hier werden einen Durchschnittsteuersatz von ca. 30-35% haben. Wie gesagt: Steuern und Sozialversicherungsbeiträge werden auch von Familien mit Kindern bezahlt. Genausoviel wie ein Single. Es sei denn, es greift das Ehegattensplitting.