Klar, wenn man wissen will, wie ein Apfel auf den Rasen fällt, genügt die Physik der 7. Klasse. Will man es genauer wissen, landet man bei Einstein – für Laien undurchdringbar. Wollen wir Einstein deshalb als jemanden sehen, der in erster Linie Verwirrung gestiftet hat?
IMHO ein sehr unzutreffender Vergleich
Zitat:
Zitat von Helmut S
Sehr gutes Beispiel! Es geht hier ja auch um die 7. Klassler des Ausdauersports.
Wir können Einstein nichts vorwerfen. Nicht mal, dass er mit seinen Theorien die 7. Klassler verwirrt hätte. Vielmehr müssen wir dem Lehrer vorwerfen, dass er mit den Einsteinschen Theorien auf die 7. Klassler losgegangen ist.
Und wir können dem Physiker einen Vorwurf machen, der schon mal ausgerechnet hat (es interessiert ihm genauer) wie denn der Apfel zu Boden fällt und dann den 7. Klässlern glauben machen möchte, dass dies der einzige Weg wäre um zu berechnen wie der Apfel zu Boden fällt. Auch dann, wenn es das erste mal ist, dass die 7. Klässler sich mit Physik beschäftigen.
Übrigens kann man auch dem Verleger Vorwürfe machen, der mit dem Physiker im Gepäck von Schule zu Schule zieht um ein Buch über die Relativitätstheorie zu promoten.
der hier sehr schön ins rechte Licht gerückt wurde.
@Arne: Wieso fühlst du dich denn so angegriffen? Nur weil der 3-bier in seinem Post deinen Trainingsplan erwähnt hat?
Klar, wenn man wissen will, wie ein Apfel auf den Rasen fällt, genügt die Physik der 7. Klasse. Will man es genauer wissen, landet man bei Einstein – für Laien undurchdringbar. Wollen wir Einstein deshalb als jemanden sehen, der in erster Linie Verwirrung gestiftet hat?
Die Frage ist ob für einen Anfänger die ganze Information, die einem zur Verfügung steht hilfreich ist oder ob nicht zu viel auf einmal verwirrend ist.
Wenn man eine Sprache lernt, muss man ja auch simpel anfangen.
@Arne: Wieso fühlst du dich denn so angegriffen? Nur weil der 3-bier in seinem Post deinen Trainingsplan erwähnt hat?
Nein, ich fühle mich keineswegs angegriffen, das kam falsch bei Dir an. Ganz im Gegenteil, ich sehe mich als jemanden, der komplizierte sportwissenschaftliche Sachverhalte möglichst allgemeinverständlich aufzubereiten versucht. Bis hin zu kostenlosen Trainingsplänen, die ein Anfänger einfach abtrainieren kann, wenn er will, ohne alles verstehen zu müssen, was dahinter steckt. Ich bin also durchaus auf Seite derer, die es gerne einfach haben.
Ich verstehe nicht, warum die Trainingslehre ab dem Moment als böser Bube dasteht, wo sie etwas Mühe macht.
Die Trainingslehre ist doch nicht böse.
Aber lies doch den Thread-Titel nochmal:
"Ist modern oft zu kompliziert?"
Meine Antwort: ja. In vielen Fällen schon.
Oder anders formuliert: es wird zu kompliziert gemacht.
Ich bin mir allerdings sicher: es wird auch wieder eine Zeit kommen, in der die Dinge deutlich vereinfacht werden und das dann als großer Fortschritt verkauft wird.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Sehr gutes Beispiel! Es geht hier ja auch um die 7. Klassler des Ausdauersports.
Wir können Einstein nichts vorwerfen. Nicht mal, dass er mit seinen Theorien die 7. Klassler verwirrt hätte. Vielmehr müssen wir dem Lehrer vorwerfen, dass er mit den Einsteinschen Theorien auf die 7. Klassler losgegangen ist.
Und wir können dem Physiker einen Vorwurf machen, der schon mal ausgerechnet hat (es interessiert ihn genauer) wie denn der Apfel zu Boden fällt und dann den 7. Klässlern glauben machen möchte, dass dies der einzige Weg wäre um zu berechnen wie der Apfel zu Boden fällt. Auch dann, wenn es das erste mal ist, dass die 7. Klässler sich mit Physik beschäftigen.
Übrigens kann man auch dem Verleger Vorwürfe machen, der mit dem Physiker im Gepäck von Schule zu Schule (nur 7. Klassen) zieht um ein Buch über die Relativitätstheorie zum Zwecke der "Apfelfallberechnung" zu promoten.
Ich verstehe Deinen Punkt. Aber spielt er denn in der Praxis eine Rolle? Wo werden denn jetzt konkret die Einsteiger, die es anscheinend zu beschützen gilt, intellektuell abgeschreckt? Einsteiger-Artikel und Filme gibt es duch zuhauf, und im Forum gibt es einen eigenen, sehr lebhaften Bereich dafür. Am Kiosk findet man doch fast ausschließlich Infos für Einsteiger – wann findet man den in den einschlägigen "Fachzeitschriften" einen Artikel, der einen wirklich interessiert, wenn man schon ein paar Jahre dabei ist? Das ist doch heute alles auf dem Niveau von Men’s Health.
Ich finde eher die zwanghafte, aus kommerziellen Interessen gespeiste Simplifizierung unseres Sports ärgerlich.
Beim Marathonlauf hat Deutschland im internationalen Vergleich noch nie so schlecht abgeschnitten wie derzeit.
Woran liegt es?
Keine Talente?
Glaub ich nicht.
Die Läufer haben alle Möglichkeiten, die die moderne Trainingslehre bietet.
Laufschuhe, Spikes, Laktat, Massage, VO2Max, Bahn, Höhe, Kompression, etc., blabla.