1. Ich begrüße, dass du dich hier seit Monaten nur noch sachlich, in angemessener Länge und gut verständlich äußerst und die Missionierung aufgegeben hast. So finde ich deine Beiträge wieder interessant, auch wenn ich mir...
2. ein Leben ohne Linsen, Kichererbsen & Co nicht vorstellen kann!
Muß in der Tat auch mal gesagt werden.
Und auch ich bin Eintopffan , nehm aber mal das ein oder andere mit von Deinen Kommentaren. Wir hatten das Thema schon mal ganz kurz. Ich bin halt da mehr der analoge Typ.
Bei mir gibt's z.B. viel mehr Obst.
Linsen und Erbsen vor Allem enthalten eine wertvolle Mischung aus Fasern, KH und Proteinen. Bei Bohnen muss man unterscheiden, da gibt es zum Einen die meisten Probleme mit Blähungen und zum Anderen sind manche Bohnenarten für viele Leute nur schwer verdaulich. Bei Mais sieht es ganz ähnlich aus.
Eingekocht als Eintopf sind Hülsenfrüchte ok, aber ansonsten ist das mit dem enthaltenen Gift kein Paleo-Mythos o.Ä. In den 70ern wurde bestimmte Bohnensorten von KGB und Co. als Gift verwendet. Rohe Kidney-Bohnen sind auch extrem gefährlich und können für den Menschen tödlich sein.
Das mit dem enthaltenen Protein, Fasern (Ballaststoffen) und KHs ist ein zweischneidiges Schwert. Es handelt sich dabei um pflanzliches Protein, für das der Körper keine Enzyme im Dickdarm hat, also muss das Ganze im Dünndarm von Bakterien zersetzt werden, deren Ausscheidungen wir dann verdauen können. Die Resorption ist durch diesen Prozess bei weitem schlechter als bei tierischem Eiweiß, außerdem ist die biologische Verfügbarkeit (Zusammensetzung der Aminosäuren) schlecht, wichtige, essentielle Aminosäuren fehlen.
Die Ballaststoffe in Hülsenfrüchten sind nicht wasserlöslich und somit nicht zu verdauen. Die kommen raus, wie sie reingehen. Die Bakterien im Darm können nur wasserlösliche Ballaststoffe in Fett umwandeln. Diese Fasern sind wirklich reiner Ballast und erschweren den Verdauungsvorgang weiter.
Die in Hülsenfrüchten enthaltenen Dreifachzucker können ebenfalls nicht verdaut werden, das müssen ebenfalls die Bakterien übernehmen. Dabei enstehen große Mengen Faulgase, was die Blähungen erklärt.
In allen Naturheilkunden, die auf Erfahrung aufbauten, war und ist es verpönt, Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die offensichtliche Verdauungsprobleme verursachten. Dort wird das als Auslöser von Krankheiten herausgestellt. Erbsen und grüne Bohnen sind die "harmlosesten", verträglichsten Vertreter ihrer Art.
Man darf nicht vergessen: Hinter Mais und Hülsenfrüchten stehen riesige Industriekampagnen, die in den USA ganz stark zurch die Regierung gefördert werden, um Importe zu vermeiden. Nicht umsonst gibt es dort und in Mexiko echte Hungersnöte, wenn die Maisernte schlecht ausfällt. Deshalb ist die öffentliche Wahrnehmung stark verfälscht.
Die biologische Verfügbarkeit läßt sich wohl verbessern, wenn tierisches Eiweiß dazu gegessen wird. Deshalb haben die hier üblichen Eintöpfe wohl auch Speck/Wurst/Fleisch drin. Die Kombi macht's, meinte meine Schwester, die Diätassistentin ist.
Es ist sicher richtig, dass hinter allen Nahrungsmitteln Kampagnen und Interessen stehen. Das gilt allerdings wohl auch für die - ich nenn sie jetzt mal - alternativen Richtungen grundsätzlich ebenfalls, auch wenn da nicht die wirtschaftliche Power dahinter steht. Aber auch da gibt es wohl auch Leute, die ihre Studien verkaufen wollen etc.
Um da gleich keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Ich gehe davon aus, dass hier alle bemüht sind, ans "richtige" und nicht ans wirtschaftlich gewünschte Ergebnis zu kommen. Und: Ich hab da keine Ahnung von und versuche nur, das aufzunehmen, was mir sinnvoll erscheint und was meine Schwester für vernünftig hält. Ich hab mit Bohnen ein relativ kleines Verdauungsproblem und mir schmecken sie verteufelt gut. Nach dem Training ein oder 2 Teller Fabada oder Linsensuppe, dann muß ich mich bremsen. Ich kann mir vorstellen, dass es einfach Leute gibt, bei denen die Gewöhnung an bestimmte Lebensmittel weiter fortgeschritten ist, als bei anderen so, wie z.B. Latoseintolleranz bei Europäern weniger als bei Asiaten verbreitet ist.
Ich weiß, Robert, dass trotzdem Bedenken gegen Milchprodukte bestehen und ich mag ich Milch nicht. Aufgrund der geringen Mengen kann ich auch nicht sagen, ob sie mir bekommt oder nicht. Nur komischerweise spüre ich keine negativen Folgen, wenn ich jeden Morgen ein paar Löffel Joghurt und Müsli zum Obst tue (inzwischen muß ich das so formulieren, weil sich der Obstanteil gegenüber Müsli deutlich erhöht hat). Käse und vor allem Sahne zum Kuchen (und vor allem jetzt zum Prummetart) kann ich bis zum Abwinken essen, ohne dass ich da negative Folgen spüre. Möglicherweise können wir die Milch aber verarbeitet auch besser vertragen. Quintessenz für mich: Ich höre mir das alles an, versuche, das anhand meines Körpergefühls zu überprüfen und versuche, einen Teil davon zu übernehmen. Wie ich oben schon mal geschrieben habe nicht digital, sondern mit ner Tendenz. So hab ich das Brot/die Brötchen morgens mittlerweile in der Woche abgeschafft und es gibt Obst mit Joghurt und Müsli. Am Wochenende aber freu ich mich auf die Abwechselung mit Brötchen etc.
Man darf nicht vergessen: Hinter Mais und Hülsenfrüchten stehen riesige Industriekampagnen, die in den USA ganz stark zurch die Regierung gefördert werden, um Importe zu vermeiden. Nicht umsonst gibt es dort und in Mexiko echte Hungersnöte, wenn die Maisernte schlecht ausfällt. Deshalb ist die öffentliche Wahrnehmung stark verfälscht.
Echt in den USA gibt es Hungernöte bei schlechter Maisernte? Wo kann ich spenden?
Und dass man Bohnen kocht hat meine Oma noch gewusst. Der moderne Mensch der zu McD. geht scheint das vergessen zu haben.
Soll auf Mais sowie Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen) besser verzichtet werden, da diese "schädlich" sind?
Oder kommt das aus der Paleo-Ecke, dass man dieses Gemüse besser weglassen sollte (aufgrund der KHs)?
Es kommt aus der Paleo oder ähnliche Fad Diet Ecke. Alle langlebigen Völker wie in Okinawa, essen Hülsenfrüchte, Getreide und Mais.
In Indien und China isst man sie schon seit Jahrtausenden.
Das meiste was du heute isst, gab es in der Steinzeit nicht.
Es kommt aus der Paleo oder ähnliche Fad Diet Ecke. Alle langlebigen Völker wie in Okinawa, essen Hülsenfrüchte, Getreide und Mais.
In Indien und China isst man sie schon seit Jahrtausenden.
Das meiste was du heute isst, gab es in der Steinzeit nicht.
Hülsenfrüchte futtert man auh bei uns schon seit Jahrtausenden, was aber noch lange kein Beleg dafür ist, dass sie deswegen gesünder sind als andere Nahrungsalternativen.
Wenn Du 115 werden willst wie Gertrude Baines, dann...
Zitat:
World's oldest person dies in L.A. at 115
Enjoyed steady diet of crispy bacon, fried chicken, ice cream
Es geht aber auch z.B. mit einer Vorliebe für Früchte, Nüsse und Gemüse und viel Sport 105 Jahre alt zu werden, wie z.B. Larry Haubner
Walter Breuning wünscht sich als Festschmaus zu seinem 113 Geburtstag Leber mit Zwiebeln und hat ansonsten eine Vorliebe für Obst, Eier, verschmäht aber auch Pancakes nicht. Sein Geheimtipp: Nur zwei Mahlzeiten am Tag (intermittend fasting ist ebenfalls Teil der Paleo-Philosophie...)
Eggs, Sausage, Bacon, Fried Chicken, Liver, Fruits, Nuts, Vegetables.... damit wäre das alles ziemlich Paleo-konform. Ich hoffe, es kommt nicht auf die Eiscreme an, die Frau Baines so gern gegessen hat oder die Pancakes des Herrn Breuning (wobei man solche mit Buchweizen paleo-konform zubereiten kann)....
Von regelmässigem Verzehr von Hülsenfrüchten war jedenfalls bei keinem der Hunterjährigen in diesem Beispielen die Rede....
Nil Barzilai, der sich ausgiebig wissenschaftlich mit dem Phänomen der Hundertjährigen beschäftigt hat kommt zu folgenden interessanten Aussagen:
Zitat:
The most common thing this group had is that they did not reveal any particular lifestyle secret for their own longevity. When asked specifically, none has exercised. None was a vegetarian. Not a single one ate yogurt throughout his life.
In fact, 30 percent were overweight. Some smoked. The fact that they had a strong family history of exceptional longevity seemed to be the main commonality. This supports the notion that they have special genes protecting them from their environment.
Erstaunlich alt wurden auch sehr viele Fast-Food-Unternehmer., wobei ich hier mal unterstelle, dass sie ihre PRodukte nicht gemieden haben ;-)
Da sollte man doch mal summarisch drüber nachdenken bevor man z.B. ständig auf der Okinawa-Diät rumreitet, deren Geheimnis by the way wohl vor allem in einer unterkalorischen Ernährung (calorie restriction), überdurchschnittlichen DHEA-Werten im Blut (Omega-3 aus fettem Fisch und Algen/Seetang) und dem Verzicht auf Junk-Food zu suchen ist und explizit nicht im Verzehr von Hülsenfrüchten oder Reis - solche Aussagen lassen die wissenschaftlichen Untersuchungen leider nicht zu.
Das Thema ist eben wesentlich komplexer, als sich dies vor allem die Freunde aus dem Vegetarierlager gerne mal machen und die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Lebenserwartung weitaus unschärfer, als man sich das wünschen würde, wenn man auf der Suche nach einem gesunden Lebensstil ist.