Meines Erachtens wird der Effekt in dem Rechner aber deutlich überbewertet.
Zur Veranschaulichung: Die Formel nimmt pauschal an, dass man bei Trittfrequenz 500/min (die natürlich keiner tritt) doppelt so viel Luftwiderstand hat, wie wenn man nicht tritt.
Und woher Dein Wissen, dass dies nicht so ist?
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Und tschöh
Matwot
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" Hannibal, A-Team
Gegen die niedrigere Frequenz spricht aber wiederum vom Wirkungsgrad her die höhere Pedalkraft (als Drehmoment), die man bei 70 ggü. 90 aufbringen muss. Die höhere Pedalkraft bedeutet höhere Muskelleistung pro Umdrehung (Die gesamtleistung bleibt gleich bei z.B. 200W).
Faktoren wie Ermüdung, Anstregung, etc. werden allerdings bei Kreuzotter ja nicht berücksichtigt.
Was mir spanisch vorkommt. Den in ihrer Zeit guten Zeitfahren wie Klöden und Ullrich wurde nahegelegt möglichst wenig das 11er Ritzel zu nutzen. Tritteffizienz, Reibung im Material mögen neben anderen Faktoren eine Rolle gespielt haben. Aufgelöst wurde es in dem Interview, das ich mal gesehen habe aber leider nicht wirklich.
Vll. kann FuXX was dazu sagen? (auch wie die TF sich auf die Aerodynamik verhält)
In einem uralten Tourmagazin Test haben sie mal lauter unterschiedliche Rahmenformen und Varianten getestet. Vom Rennrad, über Triathlon, Obreeposition bis zum Liegerad.
War mit SRM Kurbel auf der Bahn.
Ganz am Ende haben sie dann noch unterschiedliche Trittfrequenzen getestet. Ich weiß nicht mehr wie groß die Unterschiede waren, aber die höhere Trittfrequenz sorgte auf jedem Fall dafür, dass die Tretleistung bei gleicher Geschwindigkeit höher war, weil der Luftwidderstand anstieg.
Hilft aber alles nix, wenn man bei der höheren Drehzahl halt auch ne höhere Leistung erzielt oder die Muskulatur nicht so stark beansprucht wird.
Dass es nicht so dramatisch sein kann, beweist meiner Meinung nach Wiggens bei der Tour. Der Typ ist echt akribisch. Und der dreht beim ZF mit einer richtig hohen Frequenz. Wenn der mit einer kleineren Frequenz schneller fahren könnte würde er das sicher tun. Aber offensichtlich sprechen die Gesamtumstände dagegen.
Wobei im es im Triathlon nochmals anders aussieht.
Es gibt schnelle und langsame Muskelfasern. Beim Laufen bringst du eine höhere Geschwindigkeit her, wenn du eine hohe Schittfrequenz hast. Beim Radfahren ist eher egal. Obwohl die Herzfrequenz höher ist bei höherer Trittfrequenz.
Wenn du beim Radfahren eher die langsamen Muskelfasern ansprichst. Kannst du diese für's Laufen schonen und dann die schnellen Muskelfasern benützen.
Ich weiss jetzt nicht, ob ich das schön korrekt formuliert habe.
Ich hatte schon mal mit diversen Beispielwerten rumgespielt, und der Effekt kam mir einfach unrealistisch groß vor.
Hab's jetzt noch mal wiederholt.
Beispiel:
Triathlonhaltung, 10% Gefälle (-10%), sonst Standardwerte.
Nicht treten, also Leistung 0 und Trittfrequenz 0.
Ergibt 80,8 km/h.
Minimal mittreten mit 1 Watt (0 geht nicht) und 90er Trittfrequenz.
Ergibt nur noch 77,0 km/h!
Um den angeblichen Luftwiderstand auszugleichen und wieder auf 80,8 km/h zu kommen, muss man laut dem Rechner 180 Watt treten!
Glaubst Du das? Ich nicht.
Oder ein für uns relevanteres Beispiel:
Ein 5h-Ironman-Fahrer (36 km/h) würde 0,2 km/h oder 1:40 Min gewinnen, indem er statt mit 90 mit 70 U/Min kurbelt.
Hatte dazu auch mal einen leicht absurden Gedankengang, war mir aber zu peinlich, dazu ne eigenen Faden aufzumachn.
Meine Theorie: Muskeln wollen ja durchblutet werden, und das verstärkt wenn sie arbeiten. Wenn ein Muskel kontrahiert, was passiert dann aber mit dem Blut in ihm? Wie auch immer, es läuft darauf hinaus, das Tritt- und Pulsfrequenz irgendwie ineinanderspielen müssen, um eine optimale Durchblutung zu erreichen.
Ich hatte schon mal mit diversen Beispielwerten rumgespielt, und der Effekt kam mir einfach unrealistisch groß vor.
Hab's jetzt noch mal wiederholt.
Beispiel:
Triathlonhaltung, 10% Gefälle (-10%), sonst Standardwerte.
Nicht treten, also Leistung 0 und Trittfrequenz 0.
Ergibt 80,8 km/h.
Minimal mittreten mit 1 Watt (0 geht nicht) und 90er Trittfrequenz.
Ergibt nur noch 77,0 km/h!
Um den angeblichen Luftwiderstand auszugleichen und wieder auf 80,8 km/h zu kommen, muss man laut dem Rechner 180 Watt treten!
Glaubst Du das? Ich nicht.
Oder ein für uns relevanteres Beispiel:
Ein 5h-Ironman-Fahrer (36 km/h) würde 0,2 km/h oder 1:40 Min gewinnen, indem er statt mit 90 mit 70 U/Min kurbelt.
Glaube ich auch nicht.
Sagen wir einmal so: Es entspricht meinen Erfahrungen auf Abfahrten, dass es sich ab einer gewissen Geschwindigkeit nicht lohnt, weiter mit zu treten. Meist liegen diese Geschwindigkeiten aber deutlich oberhalb der durch die Übersetzung eingeschränkten Möglichkeiten (in Deinem Beispiel: Mit 53-11 wirst Du bei 80 km/h vermutlich nicht einmal versuchen, mitzutreten, da die Kadenz dann bei so etwa 140 liegt). Will man bei höheren Geschwindigkeiten nochmals beschleunigen, muss man ganz schön reinhalten, um noch etwas zu bewirken.
Insofern: Ja, die Kreuzotter-Werte halte ich für realistisch.
Dein zweites "relevanteres" Beispiel ist leider praktisch kaum "erfahrbar", da Unterschiede von 0,2 km/h im Nebel untergehen werden. Zudem ist ja gerade bei der LD die Aerodynamik nur einer von vielen Parametern, die letztlich über die Gesamtleistung entscheiden.
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Hatte dazu auch mal einen leicht absurden Gedankengang, war mir aber zu peinlich, dazu ne eigenen Faden aufzumachn.
Meine Theorie: Muskeln wollen ja durchblutet werden, und das verstärkt wenn sie arbeiten. Wenn ein Muskel kontrahiert, was passiert dann aber mit dem Blut in ihm? Wie auch immer, es läuft darauf hinaus, das Tritt- und Pulsfrequenz irgendwie ineinanderspielen müssen, um eine optimale Durchblutung zu erreichen.