Der Karren rollt.
Wie das an anderer Stelle so üblich ist, probiert man das Ding aber vor grösseren Vorhaben einfach erstmal aus.
Erster Eindruck: geht gar nicht.
Man hockt zu weit hinten, während ich früher kaum gescheite Wheelies fahren konnte, bring ichs mit dem Hobel problemlos auf n paar Kilometer am Hinterrad.
Mal n paar Meter am Stück mussten auch sein, also bin ich Mittwoch mitm MTB in die Firma geradelt.
Weia. Selten zuvor hat sich etwas so verkehrt angefühlt.
Im Laden also auf die Rolle und gebastelt.
Sattel noch nach hinten, Lenker etwas höher, dafür etwas weiter nach vorne. Entspricht jetzt nem 140er Vorbau...
Weia!
Heimfahrt: besser.
Den Schmutzwasserreaktor, der am Sitz hängt, hab ich bei Rixen&Kaul gefunden.
Generell misstraue ich Satteltaschen, die an nem Halter hängen, dieser interessierte mich, da er neben dem Satteltäschchen ne Aufnahme für ne Trinkflasche hat.
(Iss nur ein Flaschenhaltergewinde dran;- unterm Sitzrohr vorm Tretlager. Also vom im Spritzdreck vom Vorderrad und nur mit Affenarmen erreichbar beim Fahren)
Resultat: Flasche zwoma verloren.
Einmal aufm Schotterweg, da hab ichs gehört, beim zweiten Mal nicht;- zuhause warse weg.
Heute Versuch mit Campa-Flasche: geht besser rein, hält, weilse ne Tailierung hat, geht aber währendm Fahren dennoch nicht zu entnehmen, geschweige denn wieder zurückzustopfen.
Davon ab: das Ding sieht schice aus. Fliegt also voraussichtlich gleich wieder in die Tonne, sofern ich nicht ne Regenjoppe darin über die Berge kutschiere.
Heute sahs für die Heimfahrt klar danach aus, die neue Regenjacke testen zu können.
Aber: wieder nix.
Dafür kam an nem seichten Anstieg, wo ich so gemächlich nach nem langen Arbeitstag am in die Gegend gucken war, n vollbepacktes Trekkingrad vorbeigeflogen. Ohne Kennzeichen, aber klar mit Elektromotor drin.
Oh, also max. 25km/h, fette Beute. Bergauf bringts nix, sich da die Hose nasszumachen, da schiebt das Ding einfach, wenn man nen ausreichend dicken Gang drin hat undn bissl was in die Pedale stemmt.
Aber bergab und auch sonst geht alles, was mehr als 25km/h ist, nur über die Wade (hab ich Montag erst wieder ausprobiert, bringt unsereinem nullens ausser ein wenig mehr Schub von der Ampel weg. Die eigentliche Arbeit muss man wieder ganz alleine leisten, wenn man mit 30Sachen durch die Stadt segeln will), also einfach erstmal hinterhercruisen und gucken. Am ersten Gefälle rolle ich dann mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss vorbei, aber es kam gleich ne Kreuzung und ich hab ein wenig mitm Feuer gespielt indem ich nen unbekannten Wanderweg, der auf meinem regulären Arbeitsweg rauskommt, genommen hab, aber es war dann, als ich mich getraute, mich rumzudrehen, keiner mehr hinter mir. Iss zwar tussimäsig, aber ich brauch langsam n Spiegel am Rad, um besser mit meinen Opfern spielen zu können.
Der Typ heute hatte natürlich auch zwo Spiegel am Rad (neben ner kompletten Vollausstattung wie im Flugzeug) und ich hab peinlichst drauf geachtet, so nah hinter ihm zu fahren, dass er ordentlich sehen kann, dass ich entspannt hinter ihm herrolle, während er sich einen abrackert.
Jedenfalls hoffe ich, dass ich entspannt aussah;- am Abend eines langen Tages iss das ja keine Selbstverständlichkeit...
Ja nun also, um auf das beinharte Product-Placement zu sprechen zu kommen: die Rodel iss Zucker.
Zwecks der Balance hab ich die (für mich) schöneren MTB-Kurbeln mit 175mm aus- und Trekkingkurbeln der gleichen Generation (FC-M590 vs. 591) mit 170mm eingebaut, um den Sattel wieder 5mm hochschrauben zu können und den Sag (das iss Neudeutsch, früher hätten wirs 'statische Vorlast' genannt) ein wenig vergrössert, damit der Arsch hochkommt, dann ein wenig an den Dämpferschräubchen gedreht und manchmal kommt mir die Rodel wie ein Schaukelpferd vor, aber das Fahrwerk funktioniert absolut traumhaft und bügelt selbst schnöde Schotterwege weg wie nix, wo andere Forken gar nicht erst die arbeit aufnehmen.
Irgendwas knarzt unter Last, denke, das werden die Ausfallenden sein (sind beiderseits in die Schwinge geschraubt, um eigene für Steckachse, Schnellspanner, aber nur nedd speziell für Rohloff zu haben...

) und heute hab ich direkt auch richtige Aussenhüllen für die Schaltzüge eingebaut.
Wie im Fred dazu vermerkt, interessiert mich die Rasterung nicht, aber die Magura-Leitungen sind dann doch etwas zu nachgiebig und wenn man ne Viertelumdrehung am Griff machen muss, um einen einzigen Gang zu schalten, iss das deutlich zu arg.
Beim Spazierenfahren gehts, aber bergab in ne Senke feuern, in einem Ratsch 6Gänge durchreissen und sich auf der andern Seite rauskatapultieren iss mit den Hydraulikröhrchen Glücksache, die meist von 3 Korrekturen gekrönt wird, bis endlich der richtige Gang gefunden ist.
Nu wiegen die Aussenhüllen das Doppelte und ich hör zusammen mit der schwereren Kurbel besser erstmal auf, das Ding an die Waage zu hängen, ehe mich der Schlag trifft, wenn ne '14' vorm Komma steht.
Die Thomson iss/war schon inklusive Adapterhülse leichter als die P6, und zwar inklusive schwererem Fi´zi:k-Sitz gegenüber dem jetzt montierten SLR mit Schlitz.
Da müssen die Karten noma neu gemischt werden, aber das Risiko, mit ner Lage sich vielleicht auflösenden Schmirgelpapiers als Dickenausgleich über die Alpen zu segeln, geh ich nicht ein.
Es bleibt ne Hassliebe, von der ich gespannt bin, wie sie weitergeht...
Und: sie hat noch keinen Namen.