Aus technischer Perspektive betrachtet ist ein Fahrrad ein überteuertes Stück Ausschuss ab Werk.
Wie wahr, wie wahr. Die Toleranzen die bei Fahrrädern üblich sind treiben vielen Fachleuten und Facharbeitern aus der Metallbranche Schweiß auf die Stirn.
Lustig finde ich, dass in der aktuellen Freeride über Getriebe am Bike philosophiert wird und wegen dem neuen Pinion-Getriebe alle was von Automobilbranche und deren hohen (Qualitäts-)Standards labern. Wenn die wüssten was da für Pfuscher in der Entwicklungsabteilung sind und was teilweise für Scheiß in die Autos gebaut wird und damit es nicht auffällt wird es mit anderem Scheiß korrigiert...
Echt nicht schön was man erfährt wenn man Leute kennt die dort arbeiten. Und ich meine deutsche Autos...
Zurück zu den Lagern: Dichtungen raus, Fett raus und mit ölen bringt mehr als das Keramiklager. Kollege von mir macht das bei den Radlagern seines Motorrads und schmiert mit Innotech 105. 10km/h mehr Endgeschwindigkeit angeblich (bei 200km/h). Bedarf aber sehr regelmäßiger Wartung!
Ja ich hatte schon ne menge Lager in der Hand.
Das war ja auch nur ein Beispiel. An dem man, meiner Meinung, nach aber relativ gut abschätzen kann wie hoch die Verluste sind.
Wenn du ein Datenblatt von einem Lager (Stahl oder Keramik) hast kannst du es ja gern exakt nachrechnen.
Wie gesagt, man kann ja den Extremfall annehmen. Bei dem sich die Verluste zu Null ergeben.
jetzt nicht auf die arme Autoindustrie eindreschen. Ich weiß nicht, wen du da kennst, aber in der Summe ist das nicht so schlecht.
Aus Erfahrung weiß ich, dass egal wie weit die Toleranz auf der Zeichnung gefasst wird, der Fertiger immer Schweiß auf der Stirn bekommt.... und der Qualitäter auch
Wenn die Frage nach Keramiklager aufkommt, gehe ich auch davon aus, dass man diese vernünftig einbaut. Wer so ins Detail geht kümmert sich auch um das drumherum. (Das es eigentlich Unsinn bzw Aufwand zu Nutzen schlecht ist, ist mir klar)
Ich hab jetzt 2 Tage lang hier an 2 Rädern versucht, Ribungswiderstände allein durch Reinigen zu minimieren.
Mein Fazit aus der Sache:
1. Regelmäßiges gründliches(!) Reinigen von Kettenblättern, Ritzelpaket und Schaltröllchen (nebst deren Lagern) wirkt Wunder
2. Eine neue, frisch "eingelegte" Kette wirkt ebenfalls Wunder.
3. Die Tretlager (Hollowtech) sind selbst nach 2-3 Jahren bei uns noch nicht soweit runter geritten, dass da ein Austausch lohnt.
4. Hochwertige Pedale und Pedalachsen wirken zumindest kleine Wunder
Eine Anmerkung noch zum Thema Leichtlauf ohne Belastung:
Ein gut gefettetes Lager dreht sich ohne Belastung fast gar nicht und hat auch keinen großen Nachlauf. Dieser Irrtum, dass ein Lager möglichst lange nach laufen muß führte zu meiner Skater Zeit dazu, dass einige Deppen literweise Öl und WD40 und was sich sonst noch finden ließ in die schweineteuren ABEC7 Kugellager reinkippten. Mit dem Ergebnis, dass die relativ schnell im Arsch waren weil die Schmierung fehlt.
Daher meine Meinung: Bevor man über Keramik-Lager nach denkt sollte man vor jedem Wettkampf eine neue, hochwertige Kette aufziehen !
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prepare for the worst - and enjoy every moment of it
Wenn die Frage nach Keramiklager aufkommt, gehe ich auch davon aus, dass man diese vernünftig einbaut. Wer so ins Detail geht kümmert sich auch um das drumherum. (Das es eigentlich Unsinn bzw Aufwand zu Nutzen schlecht ist, ist mir klar)
Kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand wie in Coparnis Motorrad-Beispiel an seinem Bike die Dichtungen entfernt und mit dünnflüssigem Schmierstoff schmiert. :-) hab ich zumindest noch nicht gesehen.
Wobei man das bei Rennskates tut und es einen enormen Unterschied macht!
...Daher meine Meinung: Bevor man über Keramik-Lager nach denkt sollte man vor jedem Wettkampf eine neue, hochwertige Kette aufziehen !
Ich geb' dir hundertprozentig Recht, dass die Kette das Teil ist, das bei den Reibungswiderständen die größte Rolle spielt und dem man deshalb in Bezug auf Pflege/ Reinigung/ Schmierung die größte Aufmerksamkeit schenken sollte, aber ich bin mir nicht so sicher, ob der Tip mit der neuen Kette das Optimum darstellt.
Früher habe ich den Kettenwechsel direkt vor wichtigen Wettkämpfen zwar auch gemacht, zumal neue Ketten sich auch erkennbar besser schalten lassen, aber vom Gefühl und der Erfahrung her würde ich mittlerweile eher meinen dass auch eine neue Kette (zumindest die Shimano-Fraktion) erstmal einige hundert Kilometer (ohne Regen und Dreck!) eingefahren werden muss, bevor sie so richtig flüssig läuft.
Kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand wie in Coparnis Motorrad-Beispiel an seinem Bike die Dichtungen entfernt und mit dünnflüssigem Schmierstoff schmiert. :-) hab ich zumindest noch nicht gesehen.
Wobei man das bei Rennskates tut und es einen enormen Unterschied macht!
Klar macht es einen subjektiv enormen Unterschied. OHNE Belastung. Und auch nur recht kurzzeitig. Danach sind die Dinger hin. Mich würde brennend interessieren, was der Kollege mit dem Moped bei deutlich über 200km/h wohl macht, wenn bei den Kugellagern mit der dünnflüssigen Suppe der Schmierfilm abreisst und die Dinger heiß laufen...
Bei Keramik-Lagern kann man das evtl machen, weil die mit Hitze weniger Probleme haben, aber bei Stahl würde ich so ein Experiment eher vermeiden.
Warum meinen die Leute eigentlich immer, dass sie vieles besser wüssten, als es der Hersteller und seine Ingenieure durch jahrelange Erfahrung, Tests und Entwicklungsarbeit ?
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Früher habe ich den Kettenwechsel direkt vor wichtigen Wettkämpfen zwar auch gemacht, zumal neue Ketten sich auch erkennbar besser schalten lassen, aber vom Gefühl und der Erfahrung her würde ich mittlerweile eher meinen dass auch eine neue Kette (zumindest die Shimano-Fraktion) erstmal einige hundert Kilometer (ohne Regen und Dreck!) eingefahren werden muss, bevor sie so richtig flüssig läuft.
Das kann sein, da fehlt mir etwas die Erfahrung. Dann ist es aber schon wieder das Problem, dass die Kette nach wenigen Kilometern (selbst ohne Regen) schon verdreckt ist. Alleine der Staub auf dem Schmierfilm reicht ja oft schon aus, um merklich(?) die Reibung zu erhöhen.
Ergo: Nach jeder Ausfahrt die Kette runter machen und in Öl auswaschen !
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