und die Väter? Trainieren vermutlich gerade für die nächste Langdistanz
Zwei Väter stehen auf dem Platz und trainieren die Jungs. Oftmals fahren sie danach entweder noch mal ins Büro oder loggen sich von zu Hause noch ins Firmennetz ein. Zwei weitere Väter stehen am Rand des Fußballfeldes und verbringen die meiste Zeit damit, auf russisch zu telefonieren. Ein deutscher Vater kümmert sich um seinen kleinen Sohn, dessen Bruder gerade trainiert. Alle anderen tun vermutlich das, was die meisten Männer täglich um 17.30 Uhr machen: arbeiten.
...Oftmals fahren sie danach entweder noch mal ins Büro oder loggen sich von zu Hause noch ins Firmennetz ein....Alle anderen tun vermutlich das, was die meisten Männer täglich um 17.30 Uhr machen: arbeiten.
Kapitalismuskritik geht anders.
Ich hoffe die Arbeit macht Spaß und lohnt sich (nicht nur materiell).
Zwei Väter stehen auf dem Platz und trainieren die Jungs.
Das hab ich auch mal gemacht...da war ich noch nicht Vater. Eine meiner Lieblingszenen war, wie einmal der Trainer seinen schwerverletzten Schützling 30m am Fuß festhaltend vom Platz hinter sich hergeschleift hat. Fußball ist halt ein Sport für Feingeister. Oder beim Turnier in Ibbenbüren mit Zeltübernachtung, zweimal ins Krankenhaus gefahren einmal Handgelenk, einmal Schlüsselbein gebrochen, Abends wieder rechtzeitig zur Kinderdisco zurück wo 100 6-9 jährige aus voller Kehle "Männer sind Schweine" auf der Tanzfläche intonieren.
An diesem schon leicht angestaubten Liedgut erkennt der Kundige, dass sich das ca. 1998 abgespielt haben muss...schon damals hatte ich mit den Müttern mehr Spaß.
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* Man of simple pleasures *
Geändert von Teuto Boy (26.04.2012 um 14:42 Uhr).
Grund: Rächtschreipunk
Exakt. Der Brüller ist natürlich, wie oft in dem Spot Wäsche aufgehängt wird. Spätestens da ist klar: Zielgruppe sind Frauen/Mütter.
Im Übrigen: Ich habe gestern einen kleinen blonden Jungen bitterlich weinend vom Fußballfeld tragen müssen, weil er auf seine kalten Finger gefallen war. Oder weil er den Ball gegen seine eisigen Finger bekommen hatte. Oder beides, es war nicht ganz zu klären. Abends war dann alles wieder gut. Mama hatte dem Fußballer den kleinen Finger und den Ringfinger mit blauem Tape zusammen kleben müssen. Er kam sich ein bisschen vor wie der deutsche Handball-Nationalspieler Oliver Roggisch, wollte dann aber doch lieber sein wie Manuel Neuer: "Weil, Mama, Manuel Neuer ist ja auch blond und sehr gut und ich bin ja auch sehr gut im Tor." Die Kinder hatten zum Abschluss des Trainings ein kleines Spiel gemacht, das 0:0 ausgegangen war. Dann gab´s Elfmeterschießen, was bei den Kleinen ja eher so ein Sechsmeterschießen ist, wobei die Tore auch etwas kleiner sind. Der Dicke stand im Tor. Nachdem er einen Ball gegen den besten Schützen gehalten hatte, sind die Jungs seiner Mannschaft wie die Flummis auf und ab gesprungen und haben seinen Namen gegröhlt. Wir Mütter saßen dick eingemummelt wie die Hühner auf der Stange und haben dem wechselhaften Aprilwetter so gut es ging getrotzt. Im wirklichen Leben gibt´s dazu keine musikalische Untermalung und erst recht keine atmosphärische Belichtung. Aber es gibt kleine Momente, die sich für immer auf der Festplatte einbrennen. Und manchmal sind die eben auch fürchterlich kitschig.
Was für ein Zufall- Ja nee, is klar...
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Kennst du den Mythos vom Schalker Markt,
die Geschichte die dort begann.
Der FC Schalke wurde Legende,
eine Liebe die niemals endet.
Das hab ich auch mal gemacht...da war ich noch nicht Vater. Eine meiner Lieblingszenen war, wie einmal der Trainer seinen schwerverletzten Schützling 30m am Fuß festhaltend vom Platz hinter sich hergeschleift hat. Fußball ist halt ein Sport für Feingeister. Oder beim Turnier in Ibbenbüren mit Zeltübernachtung, zweimal ins Krankenhaus gefahren einmal Handgelenk, einmal Schlüsselbein gebrochen, Abends wieder rechtzeitig zur Kinderdisco zurück wo 100 6-9 jährige aus voller Kehle "Männer sind Schweine" auf der Tanzfläche intonieren.
An diesem schon leicht angestaubten Liedgut erkennt der Kundige, dass sich das ca. 1998 abgespielt haben muss...schon damals hatte ich mit den Müttern mehr Spaß.
Also die Geschichten hätte ich jetzt gern komplett und detailliert gelesen ! Vor üblen Verletzungen graust es mir ja schon heute.
Apropos Feingeister:
Mit seinen beiden Fußball-Trainern hat das Kind ein Riesenglück: ein Niederländer und ein Deutscher mit ghanaischen Wurzeln. Beide Anfang 40, studiert, sehr gebildet, schon ordentlich rumgekommen in der Welt. Der eine hat als Pianist in einer Jazz-Band gespielt, mindestens einer von beiden war ein sehr guter Fußballer. Ihre Söhne spielen mit: der eine ist lebhaft und ein unglaublicher Kämpfer. Von der ersten bis zur letzten Minute gibt der alles. Er kann es nicht leiden, wenn er ausgewechselt wird und er will natürlich immer gewinnen. Der andere ist sehr ruhig und spielt technisch überragend. Ich habe es schon erlebt, dass er Szenenapplaus von Eltern der gegenerischen Mannschaft bekommen hat. Schwer zu beschreiben, muss man gesehen haben. Die beiden 6-Jährigen sind die herausragenden Spieler in der Mannschaft. Aber, und das finde ich das Bemerkenswerte: Ihre Väter und Trainer betonen und schaffen es, dass die Leistungen der Kinder nicht im Mittelpunkt stehen. Jeder darf mal spielen, jeder erhält Aufmerksamkeit und Unterstützung und im Abschlusskreis nach einem Spiel wird jedes Kind für irgendetwas gelobt. Nach dem letzten Spiel hat der eine Trainer begonnen mit: "Ich habe heute viele gute Spieler auf dem Platz gesehen ..." und dann hat er jedem Kind etwas Positives über dessen Spiel gesagt.
Entscheidend ist den Trainern, dass die Jungs Spaß haben und jeder Sachen ausprobieren kann. Sie sollen lernen, als Mannschaft aufzutreten und sich auch als solche zu verhalten (dazu gehört zum Beispiel auch, dass der Torwart nicht angemeckert wird). Neulich war es in einem Spiel etwas hakelig und es gab unschöne Szenen. Ein Trainer hat es schön zusammen gefasst: "Es ist nicht immer gerecht. Das ist eben Fußball."
Dass das Trainerteam Zulauf ohne Ende hat, versteht sich von selbst. Beim vorletzen Training waren es 18 Kinder, von denen mindestens die Hälfte vermutlich gern auch fünf Mal die Woche trainieren würde. Zumindest bei dem Gespann.
Zitat:
Zitat von Oli68
Was für ein Zufall- Ja nee, is klar...
Ja, das war allerdings Zufall, das Kind hat nämlich wenig Talent fürs Fußballspielen.
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Kennst du den Mythos vom Schalker Markt,
die Geschichte die dort begann.
Der FC Schalke wurde Legende,
eine Liebe die niemals endet.