Ey Leute...
... zählt ihr mich hier zu den Alten und Gebrechlichen oder warum wünscht ihr mir alle so ausdrücklich Gesundheit? Von dem bisschen MS jedenfalls lasse ich mich nicht in so eine Ecke stellen, dass das mal klar ist!
Überhaupt... MS... Ich habe beschlossen, mir einen neuen Arzt anzulachen. Da in der MS Ambulanz des Uni Klinikums der MS Spezialist weg gegangen ist, um irgendwo anders Chefarzt zu werden und dort nun immer irgendwelche, häufig wechselnden Ärzte rumspringen, die mit MS nicht wirklich was am Hut haben und ich ja dort auch vor allem aus Bequemlichkeitsgründen hin gegangen war, weil ich Termine dann prima während der Arbeitszeit wahrnehmen konnte, werde ich nun zu einem ausgewiesenen MS Spezialisten in einer anderen Essener Klinik gehen. Der betreut eigentlich keine ambulanten Patienten, aber ich habe eine Empfehlung eines Kollegen von ihm, er hat sein Psychiatriejahr bei uns in der Klappse gemacht und außerdem hat er wohl so eine Vereinbarung mit einem niedergelassenen Arzt, der dann offiziell die Betreuung übernehmen würde, auch eine MS Schwerpunktpraxis übrigens, und der mich dann für alle besonderen und nicht besonderen Arzt-Kontakte zu dem Arzt in der Klinik schicken würde.
Von unserem Stationsarzt, der mir den neuen Arzt empfahl, weiß ich, dass er, Dr. K., eine etwas andere Haltung zu den Dingen hat als viele andere Ärzte. Er würde nicht so viel von allgemeinen Empfehlungen halten wie der, nicht mehr so intensiv Sport zu machen, sich nicht mehr so extrem zu belasten oder sich nicht so sehr der Sonne auszusetzen (was ich ja längst wieder tue, genauso wie baden und saunen).
Ich habe mit Dr. K. bisher erst einmal telefoniert und noch inhaltlich nix besprochen, aber schon beschäftigt mich innerlich der Gedanke, ob meine Triathlon-Langdistanz-Karriere doch noch nicht beendet ist und ob mein Traum vom Marathon in 3:30 h vielleicht doch noch nicht ausgeträumt ist... Naja, vielleicht gehe ich erst mal hin und träume dann weiter.
Und mal im Ernst: Natürlich bedanke ich mich für eure guten Wünsche zu meinem Geburtstag und dabei vor allem für die für meine Gesundheit. Gesund zu bleiben, ist mein wichtigster Wunsch. Vor nun zwei Jahren habe ich gelernt, wie es sich anfühlt, echte Angst vor der Zukunft zu haben und ich bin froh, dass ich mittlerweile wieder optimistisch bin, weiß dabei aber immer, dass es jederzeit auch anders kommen kann. Weil ich aber von Natur aus ein großer Glückspilz bin, denke ich im Augenblick, dass alles gut bleiben wird und bin um jeden Menschen froh, der mit mir dafür die Daumen drückt.
Meine Geburtstagsparty war sehr nett. Die Wohnung war vollgestopft und wenn meine Gäste halb so viel Spaß hatten wie ich, bin ich sehr zufrieden. Das Essen ist gut gelungen, ich war ca. 30 Minuten vor dem Eintreffen der Meute fertig. Es ist alles aufgegessen worden, weniger hätte es nicht sein dürfen. Die Zeiten, in denen die Partys wild und ungestüm waren, sind ja vorbei, aber seit ich das akzeptiert habe, bin ich auch zufrieden, wenn die Leute essend, trinkend und quasselnd in der Wohnung rumstehen und sitzen und sich nicht langweilen.
Sehr hübsch an Geburtstagen sind ja auch die Geschenke. Ich habe mir wie immer nix gewünscht, sondern um Spenden bei
www.oxfam-unverpackt.de gebeten. Es wurden gespendet:
-Ein Fahrrad für Pflegepersonal in Simbabwe
-Eine Ziege mit Zicklein für Aids-Waisen in Simbabwe
-Drei Hühner für von Kindern geführte Haushalte in Simbabwe
-Ein Klimaretter-Kit
-Moskito-Netze für die Demokratische Republik Kongo
-Fußball-Sport-Sponsering mit HIV Aufklärung für Jungen und Mädchen in Südafrika
-Drei Schafe für Familien in Äthiopien
-Ein Garten-Set für Familien in Simbabwe
Außerdem haben Gäste Geschenke für mich angeschleppt:
- Blümchen-Bettwäsche
- Einen Gutschein für den Jahresbeitrag bei der geliebten Stadtbibliothek
- Einen Tischgrill für meinen Balkon
- Ein Kräuter-Pflanz-Set für den Balkon
- Eine Camouflage-Radhose
- Ein Buch
- Einen Gutschein für einen Tag im Klettergarten
- Thera-Bänder mit einem Ordner mit Übungen für meinen Rücken
Und jetzt der Hammer: Die Geschenke vom Liebsten: Morgens früh ging es los mit Karten fürs Zaz-Konzert, hurra! Später dann ein Kettenschutz fürs geliebte Stadtbike inklusive Montage. Und dann der Klopper: Ich komme ins Wohnzimmer und was steht da? Ein Mountainbike mit Schleife drum! Das geile MTB, für das der Liebste einen Rahmen von einem befreundeten (Cross)Triathleten gekauft hat, der damit in seiner Zeit als recht erfolgreicher Mountainbiker Wettkämpfe bestritten hat. Der Rahmen wurde pulverbeschichtet und alles neue Teile dran gebaut und ich finde es sehr hübsch und habe mich extrem gefreut.
Dass ich mich nicht schon gestern für eure Glückwünsche bedankt habe, hat natürlich auch einen guten Grund:
Habt ihr diese Triathlon-Zeitschrift aufmerksam gelesen, über die sich immer alle aufregen, also die, die man zugeschickt bekommt, wenn man in einem Verein ist? Ich jedenfalls bin irgendwo vorne über das Gewinnspiel gestolpert, bei dem es einen Seminarplatz beim Freiwasser Weltmeister Thoma Lurz zu gewinnen gibt. Man soll einfach nur mitteilen, warum man genau der/diejenige ist, der/die diesen Platz gewinnen muss.
Ich hatte einige hübsche Ideen dazu, wie ich das vermitteln kann, habe mich dann aber für die aufwendigste entschieden und damit bin ich seit gestern überwiegend beschäftigt: Ich besitze aktuell eine Sammlung von 30 Badeanzügen und Bikinis. In allen lasse ich mich in Alltagssituationen fotografieren. Meistens natürlich mit Badekappe und Schwimmbrille. Das war vor allem gestern ganz reizend, als es hier im Pott ca. 3-6 Grad hatte. Heute ist es in der Sonne etwas wärmer. So sind schon ein Haufen bekloppter Bilder entstanden:
-Beim Bäcker
-Mit Einkaufswagen vor'm Supermarkt
-in einer Boutique
-am S-Bahnsteig
-auf dem Pferd
-beim Ausmisten
-auf der Vespa
-auf dem Rad
-auf Rollschuhe
-beim Tanken
-im Auto
-beim büglen
-beim staubsaugen
-auf dem Markt
-im Café
-im Kino
und einiges mehr.
Morgen bin ich mit einem Freund verabredet, der Fotograf ist und mit ihm werde ich das alles mit Photoshop bearbeiten und in eine Datei bringen. Wenn ich damit nicht gewinne, weiß ich es auch nicht.
Bitte drückt mir ganz fest die Daumen!
Und nun noch zum Sport, das ist leider immer noch mit einem Satz abgehandelt: Ich kann noch nicht von der Aufnahme eines strukturierten und effizienten Training berichten, nehme mir das aber ganz fest für die nächsten Wochen vor. Die Motivation ist da, zumindest theoretisch, ich hoffe, das auch umsetzen zu können.
Ich wünsche euch schöne Ostertage, bis bald
Judith, Bademoden-Modell