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Ich behaupte aber mal ganz frech, dass es nicht halb so athletisch und "effortless" aussieht wenn Du S/R/L, wie es bei manchen Topathelten der Fall ist.
Aber sind nicht alle in der absoluten Spitzen leidlich talentiert?
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Ganz sicher nicht! Schau Dir nur mal den Schwimmstil der Topten eines beliebigen Ironmans an (egal ob Männer oder Frauen, Namen nenne ich lieber mal nicht). Da finden sich auch in der 52-Minuten-Gruppe Athleten, die ziehen ähnlich unsauber durchs Wasser wie der durchschnittliche 70-Minuten-Schwimmer, kompensieren aber das technische Defizit eben durch Kraft und evt. Frequenz. Gut, die müssen deswegen nicht gleich gedopt sein, sondern sind vielleicht nur motorisch unbegabt, haben dafür aber u. U. überragende angeborene aerobe Mobilisationsfähigkeit, aber man kann an diesen Beispiel erkennen welch großen Wettbewerbsvorteil ein Triathlet mit motorischem Talent und gleichzeitig überdurchschnittlichem genetischem Potential hinsichtlich der aeroben Kapazität haben muss.
Das Ausmaß des individuellen Talents erkennt man m.E. andeutungsweise an der individuellen Leistungsentwicklung. Da gibt es auch in der Weltspitze Athleten, die haben ihre ersten Langdistanzen im 11h-Bereich (Frauen) oder 10h-Bereich (Männer) abgeliefert (ohne gravierende Einbrüche im Wettkampf), während die genetischen Überflieger nahezu immer auch im Jugendbereich schon von sich reden machten und bei ihrer ersten ernsthaften Langdistanz selten langsamer als spätere persönliche Bestzeit + ca. 45 Minuten waren. Talent zeigt sich nicht erst nach 5 Trainingsjahren, darum sind mir gravierende Leistungssprünge im höheren (Trainings-)Alter per se unsympathisch.
Reduziert man das multifaktorielle Gebilde auf drei Komponenten und liefert jeder dieser Teile einen Wert zwischen 0 und 10, so kann man auch nur mit zweien auf den Wert 20 kommen...
Bewegungstalent ist doch auf der Langdistanz weniger bedeutend als das Talent, einen großen "Motor" zu haben. Diesen Motor kann man mit Doping tunen.
Es hilft alles nichts: Man weiß nicht wieviel Bewegungstalent ein bißchen Doping kompensiert. Man kann es einfach nicht hin und her rechnen.
Für mich ist klar: Vergleichbare Talente, von denen einer dopt, erzielen verschiedene Ergebnisse.
Jeder Triathlet, der vorne mit dabei ist, hat Talent. Motorik, Kraft, Ausdauer, Leidensfähigkeit etc sind alles davon Komponenten.
Auch in Sportarten, die viel von Technik leben, wird gedopt was das Zeug hält. Im Triathlon, das hauptsächlich von der "Motorgröße" abhängt, soll das anders sein?
Wenn es im Triathlon sein sollte, dann sicherlich nicht wegen der Komplexität des Bewegungsablaufs.
Mich erstaunt halt folgendes:
Da sieht man vorne walzende Athleten mit definierten Muskelbergen neben eher normal gebauten Motorikgoettern.
Natuerlich "sieht" man EPO nicht, aber HGH und Steroide sind ja auch viel beliebter in unserem Sport.