So ich oute mich dann mal als „Triathlon-Baby“.
Erster Wettkampf Sommer 2011 mit 41 Jahren.
Hier meine Geschichte:
Februar 2010 wurde ich 40, pünktlich dazu ist mir meine Freundin davongelaufen, midlifekrisengefährdet, zunächst ins Nachtleben stürzend, zu viel arbeitend, ungesund lebend ...
Habe dann das Laufen und die Natur für mich neu entdeckt. Prioritätenwechsel auf so vielen Gebieten des Lebens. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nach Halbmarathon im Mai 2010 Blut geleckt und für Frankfurt Marathon im Oktober 2010 gemeldet und knapp unter 4h gefinisht. Im Winter 2010/11 war ich regelmäßig schwimmen und laufen ohne zu merken, dass das ja schon zwei Triathlon-Disziplinen sind.
Im Mai 2011 weiterer Marathon problemlos gefinisht. Neue Ziele waren angesagt. Ein Freund sprach mich an doch beim Mittelmosel Triathlon im Juli 2011 die olympische Distanz zu machen. Ganz easy in der Mosel schwimmen, die Strömung bringt dich schon ins Ziel. RR gekauft und in 1,5 Monaten 800km trainiert und los ging es über 1,5/40/10km.
Wasser war trotz Sommer kalt so ganz ohne Neo. Gefühlte 1% hatten keinen Neo, ich gehörte dazu. Fragen wie „Na, Neo vergessen?“ konnte ich nicht locker kontern. Ich bin viel Brust geschwommen obwohl ich nur Kraul „trainiert“ hatte. Strömung hat die Mosel leider auch nicht so wirklich. Orientierung war für mich auch sehr schwierig (bin zuvor noch nie im See oder im Fluss geschwommen und habe mich gewundert, dass ich keine Kacheln im Fluss zählen kann und das alles so dunkel ist unter Wasser

), aber irgendwie schaffte ich es dann mit dem letzten Drittel aus dem Wasser. Danach natürlich vorbildlich mit Handtuch abgetrockent. Fahrradfahren ging überraschend gut und ein gutes Gefühl kam auf, da ich mehrere carbon-superaero-positions-fahrende Teilnehmer mit meinem Oberlenkergriff und ohne Klickies überholte. Yeaaah. Laufen direkt am Moselufer war auch ok, nachdem mich ein Ordner aufforderte doch beim Launen den Fahrradhelm abzusetzen. Ab dem Schwimmen habe ich den Wettkampf nur noch mit einem Grinsen bestritten. Gefinisht in 2h 50Minuten. Ich wusste: Ja, das ist meine neue Sportart!
Danach eine Woche Dauergrinsen und sofort für Wiesbaden 70.3 im August 2011 gemeldet. Ich wohne direkt an der Strecke und hatte schon viele Radler beim Training gesehen. 70.3 war dann schon anspruchsvoller und generell zu lang für meinen „untrainierten“ Körper. Schwimmen immer noch ohne Neo, aber immerhin fast durchgekrault. Die Radstrecke in Wiesbaden gilt ja mit rd. 1.300hm als eher anspruchsvoll und ich war wirklich schon platt danach. Es gibt da am Schluss eine lange Abfahrt, ich habe die ganze Abfahrt runtergebremst, da mir mehr als 50km/h als zu gefährlich erschienen. Aber ich habe mich durchgebissen und bin in rd. 6h 50 Minuten ins Ziel gelaufen. Erschöpft aber überglücklich.
Noch Anfang 2010 hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich mal Marathon laufe. 2011 dann bereits (mehr oder weniger unverhofft) den halben Ironman. Aber ich muss euch sagen: “I still have a dream“. Ihr wisst schon was. 2012 werde ich zwei MDs machen und mindestens 5 ODs um in 2013 endlich ein richtiger IRONMAN zu werden. Roth oder Frankfurt?