Persönlich befürworte ich es, dass die Zeit zwischen verdächtigten / angeklagten Tat(en) und Urteil so kurz wie möglich sein sollte.
Meines Erachtens lag vermutlich auch ein Interesse von Ullrich und seiner Anwälte an einer möglichst langen Verfahrensdauer vor, um die Verjährungsfristen sehr lang und eventuelle Schadensersatzforderungen (durch Sponsoren, Werbepartner z.B.) gering zu halten. Im Falle besserer Aussichten wäre das Verfahren wahrscheinlich früher abgeeschlossen worden, und es hätten die Anwälte von Ulrich auch mehr Druck für eine schnelle Entscheidung gemacht. Nun hat man der Wahrheit etwas Genüge getan (wegen Blutdoping verurteilt), aber die Gerechtigkeit bleibt auf der Strecke, weil die Strafe mittlerweile wirkungslos ist.
M.E. gibt es auch Beispiele, wo Sportgerichte schnell entscheiden, gerade dann, wenn die Fakten u..U. als nicht ausreichend für eine Bestrafung angesehen werden.
Ich warte wirklich darauf, dass er Hawaii gewinnt und danach Präsident der Vereinigten Staaten wird, während man Einfaltspinsel Ulle beim Ötzi rausekelt.
Keine langfristige Karriere? Wenn er im Jahr 2006 nicht suspendiert wurden wäre, dann hätte Jan das Phänomen "Lance Armstrong" komplett ausgesessen. Ullrich war vor Armstrong auf dem Podium der Tour präsent, und war nach dem Karriereende von Armstrong einer der Topfavoriten auf den Toursieg 2006.
Was meinst Du damit, er sei psychisch nicht zu einer Karriere in einem Ausdauersport fähig? Er hat doch eine der ganz großen Karrieren hingelegt, oder meintest Du das anders
Du hast mein Adjektiv "selbstbestinmt" überlesen.
M.E. war Ullrich sowohl solange er fuhr als auch in den Jahren des Skandals durchgängig fremdgesteuert. Ein Sportler, der mich auf Dauer beeindruckt, braucht auch eine erkennbare eigene Persönlichkeit.
Er war wohl wie fast alle Profisportler weder komplett selbstbestimmt noch komplett fremdgesteuert.
10 (erfolgreiche) Jahre im Profiradsport setzen zweifelsohne ein gewisses Maß an Willensstärke und Leidensfähigkeit voraus, was sicherlich nicht ausschließlich fremdinduziert sein kann.
Nichtsdestotrotz: Ihm aus der Ferne "Persönlichkeit" abzusprechen geht trotz all seiner unbestrittenen Verfehlungen etwas zu weit.
Riis hat's finde ich mal auf den Punkt gebracht: "Aber so war die Zeit nun einmal damals. Ich war Radsportler zu den Bedingungen, die es damals gab."
Nun hat man der Wahrheit etwas Genüge getan (wegen Blutdoping verurteilt), aber die Gerechtigkeit bleibt auf der Strecke, weil die Strafe mittlerweile wirkungslos ist.
Man kann es auch so betrachten, dass er bereits seit Mitte 2006 quasi gesperrt ist, wenn auch nicht offiziell.