Zitat:
Zitat von FLOW RIDER
Du beschreibst alles ab 0,00000000001 Sekunden nach dem Urknall. Und was war davor?
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Das wissen wir nicht. Wir wissen auch nicht, ob es "davor" überhaupt so etwas wie Zeit gab.
Zitat:
Zitat von FLOW RIDER
Unser Galaxie war einst klein und dehnt sich seit dem Urknall immer mehr aus. Ok, so weit so gut. Das Ausdehnen verlangsamt sich aber immer mehr (und die Zeit vergeht immer langsamer). Es gibt auch Modelle die behaupten, dass sich das ganze irgendwann umkehrt und unsere Galaxie irgendwann dann wieder schrumpft und die Zeit dann rückwärts läuft bis hin zum "inversen Urknall". Dann ist wieder alles weg ...
Aber es herscht ja ein Kommen und Gehen der Universen, es sollte für Nachschub gesorgt sein.
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Die Theorie eines pulsierenden Universums, das sich zunächst durch den Urknall ausdehnt, in dieser Ausdehnung aber von der Gravitation immer mehr gebremst wird und schließlich wieder in sich zusammenfällt, um dann vielleicht erneut zu explodieren, gilt heute als unwahrscheinlich, fast schon als widerlegt. Das Universum wird sich mit derzeitigem Wissensstand immer weiter ausdehnen. Dabei nimmt die Ausdehnungsgeschwindigkeit sogar weiter zu.
Für unser Universum bedeutet das eine Art Tod: Denn irgendwann sind alle Sonnen verbrannt, alle Flüsse ins Meer geflossen, alle Steine hinunter gekullert und alle warmen Bereiche erkaltet – kurz: Jedes Energiegefälle hat sich abgebaut und das Universum stirbt den Kältetod.
Für die mitlesenden Nichtphysiker: Wie kann man so etwas herausfinden? Hier eine knappe Erklärung:
Es geht dabei um die Geometrie des Weltalls, ob es gekrümmt oder flach ist. Stellt Euch eine Ameise vor, die auf einem großen Globus krabbelt. Sie ist davon überzeugt, auf einer flachen Scheibe zu sein. Wenn sie aber ein großes Dreieck auf die Oberfläche des Globus malt und die inneren Winkel des Dreiecks misst, entdeckt sie, dass sie auf einer Kugel lebt. Denn auf einer ebenen Fläche ist die Innenwinkelsumme eines Dreiecks stets 180. Nur auf einer gekrümmten Fläche weicht die Innenwinkelsumme davon ab. Ist die Fläche positiv gekrümmt wie bei dem Globus, ist die Summe größer als 180. Ist sie negativ gekrümmt, ist sie kleiner als 180.
Auf diese Weise kann die Ameise etwas darüber herausfinden, wie der Raum um sie herum beschaffen ist (und warum dieser Raum zwar endlich groß ist, denn es haben nicht mehr als einige tausend Ameisen darauf pPlatz, aber man nie an eine Grenze stößt; also ein unbeschränkter, aber nur endlich großer Raum...).
Auf ähnliche Weise können wir etwas über die Krümmung unseres Weltraumes herausfinden. Nicht über Winkelmessungen, sondern durch Messungen der Energiedichte im Weltall. Aus dieser Energiedichte ergibt sich dann die zugehörige Krümmung des Weltalls, und daraus wiederum die Dynamik der weiteren Ausdehnung.
Im Moment ist es wie gesagt am wahrscheinlichsten, dass wir uns einem "flachen" Universum befinden, das mit zunehmendem Tempo seinem Kältetod entgegen geht.
Grüße,
Arne